RKI plant Befragungsreihe zur Gesundheit
Im Frühjahr wird das Robert-Koch-Institut (RKI) offiziell eine groß angelegte Befragung zur Gesundheit in Deutschland starten. Das bestätigte das RKI auf Anfrage von G+G. Befragt werden sollen rund 30.000 zufällig ausgewählte Bürger ab 16 Jahren zu verschiedenen Themen aus den Bereichen körperliche und psychische Gesundheit, Gesundheitsverhalten und soziales Umfeld.
Das Themenspektrum orientiert sich an den europäischen Gesundheitsindikatoren (ECHI). Zurzeit findet bereits ein Probelauf mit ersten Befragungen statt. Mit der Studienreihe „Gesundheit in Deutschland“ will das RKI künftig regelmäßig aktuelle Informationen zum Gesundheitszustand der Menschen in Deutschland erheben, um diese unter anderem in anonymisierter Form der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.
Ziel der Studienreihe ist dem RKI zufolge, dass ein möglichst breites Spektrum relevanter Themen erfasst wird. „Auf diese Weise können die verschiedenen Aspekte der gesundheitlichen Lage von Menschen in Deutschland gut abgebildet werden“, heißt es in einer Erklärung des RKI. Die Primärerhebungen im Panel sollen „einen zentralen Beitrag zum Ausbau eines Indikatoren-gestützten Gesundheitsmonitorings des Bundes“ leisten, indem über das Panel „kontinuierlich epidemiologische Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung“ erhoben werden, die an anderen Stellen im deutschen Gesundheitssystem nicht verfügbar seien.
So soll die erste Befragungsrunde durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (Infas) in diesem Jahr zum Beispiel Informationen zu folgenden Fragen liefern: selbst eingeschätzte körperliche Gesundheit, das Vorliegen chronischer Erkrankungen, körperliche Funktionsfähigkeit im Alltag, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Wohlbefinden, Resilienz, häufige psychische Störungen wie Depression oder Angststörungen. Zudem sollen Informationen aus den Bereichen „soziales Umfeld“, „Gesundheitsverhalten“ und „gesundheitliche Versorgung“ abgefragt werden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nannte es einen „gesundheitspolitischen Skandal“, dass aktuell keine repräsentative Übersicht darüber vorliege, wie der Gesundheitszustand der Bevölkerung sei. „Also: Wie viele Leute haben eine Behinderung, wie viele sind psychisch krank, wie viele haben jeden Tag Schmerzen, wie viele Menschen sind chronisch krank? Und wie hängt das ab vom Einkommen, vom Migrationshintergrund?“, sagte der SPD-Politiker der „Stuttgarter Zeitung“. Sein „Patient“ sei im Moment die Bevölkerung. „Wie geht’s Deutschland? Das muss ich wissen.“ (sg)
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