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Präventionsaktivitäten liegen wieder auf Vor-Corona-Niveau

29.11.2024 3 Min. Lesedauer

Nach dem starken Einbruch in der Corona-Pandemie haben die Maßnahmen der gesetzlichen Krankenkassen zur Gesundheitsförderung und Vorbeugung wieder den Stand von vor dem Ausbruch erreicht. Dies geht aus dem heute veröffentlichten Präventionsbericht 2024 von GKV-Spitzenverband (GKV-SV) und Medizinischem Dienst Bund hervor.

 Danach haben die Kassen 2023 rund 630,6 Millionen Euro in Aktivitäten zur Gesundheitsförderung in Lebenswelten, Betrieben und für einzelne Versicherte investiert. Dies ist in etwa das gleiche Niveau wie im Jahr 2019, als die Ausgaben dafür rund 630,8 Millionen Euro betrugen. „Wir freuen uns, dass wir in allen Bereichen der Gesundheitsförderung und Prävention nach drei Jahren nun wieder den Stand der Vor-Corona-Zeit erreicht haben“, erklärte GKV-SV-Vorstandsvize Stefanie Stoff-Ahnis.

AOK-Präventionsexperte Oliver Huizinga lobte „das vielfältige und beständige Engagement“, kritisierte aber „die aktuell ungünstigen Rahmenbedingungen“. „Die kommende Bundesregierung sollte eine Public-Health-Strategie für Deutschland erarbeiten, die bei den Lebensverhältnissen ansetzt und gesundheitsförderliches Verhalten durch geeignete Rahmenbedingungen unterstützt“ forderte Huizinga.

Einen deutlichen Zuwachs verzeichneten die Kassen bei der betrieblichen Gesundheitsförderung und Individualkursen. Verglichen mit 2022 nahmen elf Prozent mehr Beschäftigte und zwölf Prozent mehr Betriebe die Angebote wahr. Bei den Kursen für einzelne Versicherte stieg die Teilnehmerzahl um 25 Prozent. Weniger gut schnitt der Bereich Lebenswelten mit Kindertagesstätten, Schulen und Kommunen ab. Hier erhöhten sich die Aktivitäten 2023 nur leicht, während die Teilnehmerzahl um acht Prozent sank.

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Ein neues Bundesinstitut soll künftig die Prävention fördern. Der erste Referentenentwurf von 2023 sowie der aktuelle Gesetzentwurf von 2024 zu seiner Errichtung bleiben hinter den Erwartungen diverser Akteure zurück. Zu den Gründen zählen die Ausrichtung, der Zuschnitt und die Finanzausstattung des Instituts.
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Großen Zuspruch fanden hingegen Präventionsangebote in der stationären Pflege. Hier übertraf die Teilnahme das Niveau von vor der Pandemie deutlich. 24 Prozent mehr pflegebedürftige Menschen nahmen 2023 an den Angeboten der Pflegekassen teil. Die Ausgaben für Prävention in Pflegeheimen stiegen von 18,5 Millionen Euro 2022 auf 20,1 Millionen Euro 2023. „Das verstärkte Engagement der Pflegekassen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention bei pflegebedürftigen Menschen ist zu begrüßen und sollte mit Blick auf den demografischen Wandel zukünftig weiter ausgebaut werden“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des MD Bund, Stefan Gronemeyer.

Nach den Krankenkassen haben 2023 auch die Pflegekassen ihren Präventionsleitfaden um klimarelevante Aspekte ergänzt. Klimaschutz und -anpassung spielte 2023 laut Bericht auch bei mehr der Hälfte aller BGF-Projekte eine Rolle. (at)

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