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Neue Variante schürt Sorge vor globalem Mpox-Ausbruch

14.08.2024 2,5 Min. Lesedauer

Die Sorge vor einem erneuten globalen Ausbruch von Mpox, vormals Affenpocken genannt, wächst. Wegen der rasanten Ausbreitung der Seuche rief Afrika für den Kontinent die gesundheitliche Notlage aus. Mit 20.000 bestätigten und Verdachtsfällen sowie 517 Todesopfern seit Jahresbeginn stelle Mpox eine kontinentale Krise dar, erklärte Afrikas oberste Seuchenbehörde, die Africa CDC. Mindestens 13 Staaten seien betroffen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist alarmiert. Ihr Notfallkomitee beriet ab Mittwochmittag, ob eine „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“, die höchste Alarmstufe, verkündet werden soll.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus befürchtet, dass sich der Ausbruch wie 2022 global ausweiten könnte. Experten beunruhigt vor allem eine neue Variante, die sogenannte Klade Ib. Diese sei tödlicher und ansteckender als die Klade II, die vor zwei Jahren weltweit für eine Infektionswelle sorgte, warnte Tedros. Klade Ib wurde im September 2023 in der Demokratischen Republik Kongo entdeckt. Dort wütet seit Jahresbeginn ein schwerer Mpox-Ausbruch. Bis Anfang August wurden dort mehr als 14.000 Fälle und 424 Tote gezählt und damit mehr als im gesamten Vorjahr. Ärzte berichten von schwereren Krankheitsverläufen und einer höheren Sterblichkeit vor allem bei Kindern. Inzwischen greift die Klade Ib laut WHO auf weitere Regionen und Länder Afrikas über, auch andere Varianten sorgen für Ausbrüche.

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC stuft das Risiko in Europa bislang als „sehr gering“ ein. Bisher gebe es keine Hinweise, dass die Klade Ib außerhalb Afrikas kursiere, schrieb die ECDC Ende Juli. 2022 hatte die weniger gefährliche Klade II weltweit und auch in Europa für einen bis dato beispiellosen Mpox-Ausbruch gesorgt. Allein die ECDC zählte 22.592 Fälle. Die WHO rief damals eine „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ aus. Seit Juli 2022 gingen die Infektionen mit Ausnahme von Afrika aber stetig zurück.

Der Direktor von Africa CDC, Jean Kaseya, rief die internationale Gemeinschaft um Hilfe an. Afrika brauche mehr als zehn Millionen Impfstoffdosen. „Der Kampf gegen Mpox erfordert eine globale Antwort”, mahnte er. „Wir appellieren an unsere globalen Partner, uns zu unterstützen.“ Die WHO hat 1,45 Millionen US-Dollar an Notfallgeldern freigegeben, um den Ausbruch in Afrika einzudämmen. Zugleich ersuchte sie die USA und Europa um Impf-Spenden. Die EU und der Impfstoffhersteller Bavarian Nordic haben zusammen bereits 215.000 Impfdosen zugesagt. (cm)

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