Paus zieht für „Mental Health Coaches“ positive Bilanz
Ein Jahr nach dem Start des bundesweiten Modellprogramms „Mental Health Coaches“ ziehen die Initiatoren eine positive Bilanz. „Sorgen offen ansprechen, Probleme benennen und Lösungen finden – das ist der Anspruch des Programmes“, erklärte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), heute auf einer Fachtagung in Berlin. Die Mental Health Coaches schafften sichere Räume für sensible Themen, hälfen jungen Leuten beim Erkennen ihrer Stärken und zeigten, wo es Hilfe gibt, „wenn man allein nicht mehr weiterkommt“.
Viele junge Menschen hätten „nach Corona und angesichts weiterer Krisen“ unter enormem Stress gestanden und unter Einsamkeit und Ängsten gelitten. „Genau da haben wir mit den Mental Health Coaches angesetzt.“ Um die Wirkungen des Programms zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen unabhängig beurteilen zu können, wurde die Universität Leipzig mit einer wissenschaftlichen Evaluation beauftragt, deren Ergebnisse im Spätherbst 2024 vorliegen sollen. „Die vorläufigen Evaluationsergebnisse legen nahe, dass das Modellvorhaben im letzten Schuljahr erfolgreich an den beteiligten Schulen gestartet ist“, erläuterte der Leiter des Forschungsteams, Julian Schmitz.
Die Mehrheit der befragten Gruppen – darunter auch Schülerinnen und Schüler – wünsche sich eine Fortsetzung und Ausweitung. Der Bundestutor der Jugendmigrationsdienste bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit, Uwe Grallath, hob den präventiven Charakter der Programme hervor, die Wissen „rund um die eigene seelische Gesundheit“ vermittelten. Gleichzeitig mahnte er eine Entfristung der Programme an. „Die Bedingungen sind in einem zeitlich begrenzten Projekt jedoch für alle Seiten ungünstig: Junge Menschen brauchen verlässliche Ansprechpartner, die Fachkräfte und ihre Anstellungsträger brauchen ebenfalls eine klare Perspektive.“ Jugendministerin Paus kündigte auf der Konferenz an, dass eine Fortführung im kommenden Jahr geplant sei.
Die Jugendmigrationsdienste und Träger der Jugendsozialarbeit setzen das Programm „Mental Health Coaches“ seit einem Jahr bundesweit an mehr als 80 Standorten um. Träger sind die Arbeiterwohlfahrt, der Internationale Bund, Freie Trägergruppen, die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit. (ts)