Jeder Dritte ist mit den eigenen Essgewohnheiten unzufrieden
Viele schaffen es nicht, sich gesund zu ernähren, obwohl sie es gerne möchten. Für rund 60 Prozent der Menschen in Deutschland ist es eine Herausforderung, gesundes Essen im Alltag zu verankern. Das ergab eine heute veröffentlichte repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. Rund 30 Prozent sind demnach unzufrieden mit den eigenen Essgewohnheiten. Hürden auf dem Weg zu gesundem Essen sehen 70 Prozent der Befragten darin, dass ungesunde Lebensmittel ihrer Wahrnehmung nach meist günstiger sind. Als Konsequenz forderte AOK-Vorständin Carola Reimann mehr gesundes Essen in Schulen und Kitas sowie mehrwertsteuerfreies Obst und Gemüse.
Laut Umfrage meinen 68 Prozent, dass Ungesundes im Supermarkt prominenter platziert ist. Ebenso fehlen nach Angaben der Befragten hochwertige und nahrhafte Angebote häufig am Arbeitsplatz und in der Uni. Nur ein Drittel gab an, dass bei ihnen derartige Speisen und Getränke vorhanden sind. Im öffentlichen Raum, wie an Bahnhöfen oder Raststätten, ist laut 84 Prozent der Befragten gesundes Essen schwerer zu finden.
Dabei spiele die Umgebung für das Essverhalten eine größere Rolle, als den meisten bewusst sei, sagte Reimann. Die Politik sei in der Pflicht, gesundes Essen durch unterstützende Rahmenbedingungen zur leichteren Wahl zu machen. Unausgewogene Ernährung sei „ein wesentlicher Treiber für die hohe Krankheitslast in Deutschland“. „Es ist an der Zeit für verbindliche Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas und Schulen“, betonte die Vorstandsvorsitzende. Das sehen 81 Prozent der von Forsa Befragten ähnlich.
In Schieflage befindet sich laut AOK-Bundesverband auch die Preispolitik bei Lebensmitteln. „Nie war es so einfach, so viel Falsches zu essen“, unterstrich Reimann. Umso wichtiger sei es, „gesunde Alternativen wie Obst und Gemüse preislich attraktiver zu machen, indem sie von der Steuer befreit werden“. Auch das trifft auf große Zustimmung in der Bevölkerung: 90 Prozent befürworten Steuersenkungen bei solchen Lebensmitteln. 87 Prozent wünschen sich stärkere Anreize für die Industrie, den Zuckergehalt in Produkten zu reduzieren.
Laut Umfrage ist vielen nicht bewusst, dass Ernährung für ein gesundes Körpergewicht noch wichtiger ist als Sport. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass viel Sport und Bewegung die wichtigsten Faktoren seien, um Pfunde zu verlieren. Die Hälfte der Menschen in Deutschland würde gerne abnehmen. Knapp 70 Prozent scheiterten nach eigenen Angaben aber an einer dauerhaften Gewichtsreduktion. Um beim Abnehmen zu helfen, bietet die AOK eine 66-Tage-Challenge im Rahmen ihrer Kampagne „Dranbleiben lohnt sich“ an. (imo)
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