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Kinderärzte fordern besseren Schutz vor Klimafolgen

20.11.2023 2 Min. Lesedauer

Kinder und Jugendliche sind besonders betroffen von den Folgen der Klimakrise, warnt die AG Pädiatrie in der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (Klug). Kinderärzte fordern deshalb dringend zum Handeln auf. Dafür überreichten sie heute ein Positionspapier an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Sie nennen darin fünf Bereiche, in denen sie den größten Bedarf sehen.

Effektiver Klimaschutz sei Gesundheitsschutz, erklärte Antje Herbst, Sprecherin der AG Pädiatrie. Es sei wichtig zu erkennen, dass es sich bei der Klima-Erwärmung um einen „medizinischen Notfall“ handele. Die Zahl der Früh- und Totgeburten steige mit jeder Hitzewelle, der zunehmende Klimawandel schädige Ungeborene schon im Mutterbauch.

Bei den Handlungsfeldern handelt es sich um: 1. Hitzeschutz - vor allem in Einrichtungen, in denen Kinder und Schwangere sich aufhalten. 2. Schutz vor Schadstoffen wie Feinstaub, Ozon, Mikroplastik, krebserregenden Pestiziden. 3. Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser: Hier betonen die Experten, dass „gerade im Kindesalter“ Gewohnheiten geprägt würden, „die sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft langfristige Konsequenzen haben“. 4. Im Bereich Mobilität fordern die Kinderärzte mehr geschützte Bewegungsräume. 5. Bei der medizinischen Versorgung prognostizieren sie, dass Kinder und Jugendliche „zukünftig eine deutlich umfangreichere medizinische und auch psychologische Versorgung“ bräuchten. Infolge der Klimakrise würden Allergien, Asthma, Infektionskrankheiten und Frühgeburtlichkeit zunehmen. Hinzu kämen „psychische Belastungssituationen durch dramatisch zunehmende Extremwetterereignisse“. 

Lauterbach bedankte sich für die Klug-Initiative mit dem Titel „Kinder vor den Folgen der Klimakrise schützen“. „Kinder sind die Hauptleidtragenden des Klimawandels“, betonte der SPD-Politiker.  „Sie gehen auf die Straße, um für unser aller Schutz zu demonstrieren. Jetzt sind wir gefordert, etwas für die Kinder zu tun“, sagte er. Es sei „erschreckend“, wie pessimistisch junge Leute angesichts der unzureichenden Maßnahmen der Erwachsenen seien: „Viele glauben nicht, dass sie älter als 50 Jahre werden.“ (sg)

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