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Mehrheit befürwortet KI-Einsatz im Gesundheitswesen

20.11.2025 2:30 Min. Lesedauer

Die meisten Deutschen stehen dem Einzug Künstlicher Intelligenz (KI) in Krankenhäusern und Praxen positiv gegenüber. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom befürworten 71 Prozent den Einsatz von KI im Gesundheitswesen. Fast die Hälfte der Befragten gab an, KI-Chatbots für Gesundheitsfragen zu nutzen. Acht von zehn Bürgerinnen und Bürger wünschen sich allerdings mehr Tempo bei der Digitalisierung des Gesundheitsbereichs. Entscheidend bei der Nutzung von KI in diesem Sektor seien „Vertrauen und Transparenz“, sagte Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab zu den Ergebnissen der heute veröffentlichten Erhebung. KI-Empfehlungen müssten nachvollziehbar sein.

Das Vertrauen der Menschen in die KI ist relativ hoch. 55 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer halten laut Bitkom die Antworten von KI-Chatbots in gesundheitlichen Fragen für zuverlässig. Die herkömmliche Internetsuche wird von den KI-Chatbots wie Gemini, Copilot oder ChatGPT abgehängt. Die Hälfte der Befragten versteht demnach durch die KI-Antworten die eigenen Symptome besser. Für ein Drittel sind Chatbots sogar „ähnlich wertvoll wie die Zweitmeinung einer Ärztin oder eines Arztes“. 16 Prozent folgten nach eigenen Angaben schon mal lieber dem Rat des Bots statt des Mediziners.

Aber es besteht auch Skepsis. Die größten Sorgen machen sich die Menschen laut Umfrage um einen möglichen Datenmissbrauch (71 Prozent) sowie eine geringere menschliche Zuwendung in der Behandlung (69 Prozent). Damit sich die Potenziale von KI im Gesundheitswesen entfalten könnten, müssten Patientendaten bestmöglich geschützt werden, forderte Raab. „KI wird dann Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte so unterstützen, dass sie mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten haben.“ 

Für eine verbesserte Versorgung durch die Digitalisierung sei die elektronische Patientenakte (ePA) „ein zentraler Baustein“, betonte Raab. Die ePA vernetzt Patientinnen und Patienten mit Praxen und Kliniken und macht medizinische Daten jederzeit verfügbar. Seit Oktober ist die Befüllung der Akte für Leistungserbringende Pflicht. Die ePA, die perspektivisch ebenfalls von KI weiter profitieren soll, findet bei der Mehrheit der Befragten viel Zuspruch. 62 Prozent wollen demnach diese mit einem persönlichen Zugang nutzen. 

Damit die angestoßene Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Erfolg werde, müsse der Einsatz von KI durch innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, eine risikobasierte Regulierung und schnelle Zulassungswege stärker gefördert werden, fordert Bitkom. Politik, medizinisches Personal und Wirtschaft müssten für digitale Anwendungen und KI im Gesundheitssystem werben. (imo)

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