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Internationales Gremium fordert bessere Pandemie-Vorbereitung

30.10.2023

Die Welt ist nur unzureichend auf eine weitere Pandemie vorbereitet. Zu diesem Schluss kommt die unabhängige Beobachtungsstelle Gesundheits-Krisenvorsorge (GPMB) in einem Bericht, der heute vorgelegt wurde.

Ein Knackpunkt neben den Finanzen sei das Misstrauen gegenüber behördlichen Gesundheitsmaßnahmen. Die Vorbeugung gegen Pandemiefolgen sei in vielen Staaten „fragil“. Zwar habe sich die Entwicklung neuer Impfstoffe deutlich verkürzt, und es sei infolge der Corona-Pandemie einiges getan worden, heißt es im GPMB-Bericht. Doch hätten manche Länder ihre Vorkehrungen wieder eingeschränkt, andere kämen beim Ausbau von Vorsorgesystemen nicht voran.

Die Experten des internationalen Gremiums, das 2018 von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank gegründet wurde, fordern eine Stärkung der Datenerhebung und -analyse, um Krankheiten frühzeitiger zu erkennen. Forschung und Entwicklung an neuen Medikamenten dürften nicht auf wenige Länder konzentriert werden. Die sektorenübergreifende Zusammenarbeit müsse gestärkt werden. Und die Bevölkerung müsse besser in Vorbereitungen eingebunden werden. Die Co-Vorsitzende der Beobachtungsstelle, Kolinda Grabar-Kitarović, forderte die Staaten auf, mangelndes Vertrauen mancher Bürger in behördliche Gesundheitsmaßnahmen zurückzugewinnen: „Wir appellieren an die Staats- und Regierungschefs, diese Spaltungen zu überwinden und einen neuen Weg einzuschlagen, der auf der gemeinsamen Erkenntnis beruht, dass unsere künftige Sicherheit von sinnvollen Reformen und einem Höchstmaß an politischem Engagement für die gesundheitliche Notfallvorsorge abhängt.“

Grabar-Kitarović betonte zudem, bei allem Verständnis für die finanziellen Belastungen der Staaten durch multiple Herausforderungen, müsse der vereinbarte Fonds mit zehn Milliarden Dollar zur Pandemievorbeugung vor allem in den ärmeren Ländern dringend finanziert werden.

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnte auf dem Nachrichtenportal X: „Der auch von Deutschland eingeführte Pandemic Fund soll durch Ausbildung und technische Hilfe Länder weltweit unterstützen, Pandemien frühzeitig zu stoppen, wenn es Ausbrüche gibt.“ Hier zu sparen, sei wie „Prävention ohne Ärzte“. Und die nächste Pandemie komme sicher. Deutschland hat für den Fonds, der bei der Weltbank eingerichtet wurde, 119 Millionen Euro zugesagt. Zudem fördert Deutschland den Aufbau von lokaler Impfstoff- und Pharmaproduktion in Afrika mit 550 Millionen Euro. (sg)

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