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Bündnis fordert konsequente Umsetzung des Hitzeschutzes

03.06.2025 2:30 Min. Lesedauer

Im Vorfeld des morgigen Hitzeaktionstages fordert ein breites Bündnis verschiedener Organisationen eine konsequente Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz vor Hitze. Nur so könnten hitzebedingte Gesundheitsrisiken minimiert, die Versorgungssicherheit gewährleistet und die Widerstandsfähigkeit des Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesens gestärkt werden, erklärten Experten aus den Organisationen des Gesundheitswesens und weiterer Sektoren heute.

Für ein hitzeresilientes Deutschland fordert das Bündnis unter anderem eine ausreichende Finanzierung des Hitzeschutzes durch Bund und Länder. Zudem müsse der Hitzeschutzplan des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) sektorenübergreifend weiterentwickelt und umgesetzt werden. Hitze müsse als zentrale Herausforderung in den Katastrophenschutz integriert werden. Hitzeschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

„Was Deutschland dringend braucht, sind verbindliche Hitzeschutzpläne, klare Zuständigkeiten und gezielte Unterstützung für besonders gefährdete Menschen“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK),  Klaus Reinhardt. Er  begrüßte, dass sich auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit dem Thema befassen wolle. Das BMG hat anlässlich des Hitzeaktionstages neue Hitzeschutzpläne vorgelegt. Unter anderem entwickelte es mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) einen neuen Hitzeschutzplan für den Breitensport, der unter anderem einen Alkohol- und Grill-Verzicht bei Veranstaltungen im Sommer empfiehlt. „Wer Sport treibt, muss vorsichtig sein, wenn die Temperaturen jetzt wieder steigen", sagte Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) der „Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV), Doris Pfeiffer, sagte, „Hitzeaktionspläne müssen als Teil der Klimaanpassung als kommunale Aufgabe gesetzlich verankert und von Bund und Ländern finanziell und personell unterstützt werden“. Das Präsidiumsmitglied des Deutschen Pflegerates, Jana Luntz, verlangte verbindliche Strukturen, die die Expertise der Pflegefachpersonen in Hitzeschutzplänen stärkten. Henriette Neumeyer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) , forderte ein Klimaschutz- und Klimaanpassungsprogramm für Krankenhäuser, das den Anforderungen bei Umbau und Sanierung der Gebäude gerecht werde.

Die gemeinsame Initiative aus Bundesärztekammer, Deutscher Allianz Klimawandel und Gesundheit  (Klug), AWO Bundesverband, DKG, Deutschem Pflegerat, GKV-Spitzenverband und der Klima-Allianz will auf die Gefahren extremer Hitze und die Notwendigkeit sektorübergreifender Schutzmaßnahmen für die Gesundheit aufmerksam machen. Weitere 93 Institutionen und Verbände sowie große Verbände außerhalb des Gesundheitssektors wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben sich inzwischen angeschlossen. (bhu)