Krankenkassen mahnen zur nachhaltigen Finanzierung
Um 50 Prozent beziehungsweise 100 Milliarden Euro sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) laut aktueller vorläufiger Finanzergebnisse in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Der AOK-Bundesverband warnte vor einer Überforderung.
„Das Gesundheitswesen wird finanziell größtenteils von den Beitragszahlenden getragen“, sagte die Vorstandsvorsitzende Carola Reimann anlässlich des heutigen GKV-Tages. Für Stabilität der GKV müssten jedoch Politik, Leistungserbringer und Kostenträger gemeinsam sorgen. Einmal im Quartal weisen die Krankenkassen am GKV-Tag gemeinsam auf zentrale Anliegen der GKV und ihrer Versicherten hin.
Die politischen Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass die gesetzliche Krankenversicherung, die seit über 140 Jahren die flächendeckende gesundheitliche Versorgung maßgeblich prägt und gestaltet, dies auch in Zukunft leisten kann, heißt es in einer Erklärung des GKV-Spitzenverbandes. Alle gesetzlichen Krankenkassen stünden aus Überzeugung hinter einem Solidarsystem, das heute 90 Prozent der Bevölkerung absichert – unabhängig von Alter, Einkommen oder Krankheitsrisiko.
„An diese Finanzkraft und das Leistungsvermögen knüpfen Beitragszahlende auch Erwartungen“, unterstrich AOK-Vorständin Reimann und erinnerte die Politik daran, „endlich ihr finanzielles Stabilisierungsversprechen“ einzulösen und Strukturreformen umzusetzen. Zur Wahrheit gehöre angesichts eines Defizits von zuletzt 1,9 Milliarden Euro auch, dass Einnahmen und Ausgaben derzeit nicht im Einklang stünden. „Niemand kann ein Interesse daran haben, dass die GKV finanziell überfordert wird.“
Die Deutsche Bundesbank prognostiziert in ihrem aktuellen Monatsbericht März bereits für das nächste Jahr weiter steigende Zusatzbeitragssätze. „Mit dem höheren Defizit 2024 wären die verfügbaren Rücklagen aufgebraucht. Allein dadurch besteht ab 2025 deutlicher Aufwärtsdruck beim durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz“, so der Bericht. Die angekündigten Reformvorhaben bei Krankenhäusern und hausärztlicher Versorgung erhöhten diesen Druck weiter. (ts)
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