Report: Beschäftigte leiden zunehmend unter Hitze
Menschen sind an ihrem Arbeitsplatz zunehmend von den gesundheitlichen Risiken des Klimawandels betroffen. Zu diesem Schluss kommt der Gesundheitsreport „Gesundheitsrisiko Hitze“, den die DAK-Gesundheit heute vorgestellt hat.
Rund zehn Millionen Beschäftigte (23 Prozent) fühlen sich demnach in ihrem Job während einer Hitzewelle stark belastet. Bei Erwerbstätigen über 50 Jahren und Menschen mit einer chronischen körperlichen Erkrankung sind die Zahlen höher (29 und 35 Prozent). Über zwei Drittel der Erwerbstätigen sehen ihre Leistungsfähigkeit eingeschränkt, fast ein Fünftel hat hitzebedingte Gesundheitsprobleme.
Besonders betroffen sind laut DAK-Report Pflegekräfte (49 Prozent) sowie Beschäftigte im Baugewerbe und Handwerk (28 Prozent). Die Folgen der Hitze seien Abgeschlagenheit, Schlafprobleme, Kreislaufbeschwerden und Kopfschmerzen. Laut Report zeichnet sich auch ein Zusammenhang zwischen Hitze und Krankenstand ab. Demnach gab es in der wärmsten Woche des Jahres 2018 je 10.000 Beschäftigten zehn Krankschreibungen wegen einer Kreislauferkrankung. Das Jahr war deutlich wärmer als die Jahre zuvor und danach. Im gleichen Zeitraum des Sommers 2023 waren es nur etwa halb so viele.
Der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, forderte „eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung“ sowie einen „Schulterschluss zum Hitzeschutz“. Er rief ein breites Bündnis an Akteuren dazu auf, sich für „eine resiliente Arbeitswelt“ einzusetzen. Volker Nürnberg, DAK-Beirat „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, ermahnte die Betriebe, zeitnah alle Arbeitsprozesse und -abläufe an Hitzeperioden anzupassen und Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiterschaft zu ergreifen. Maike Voss, geschäftsführende Direktorin des Center for Planetary Health Policy, forderte Politik und Wirtschaft zum Handeln auf. Im Auftrag der DAK hat das IGES-Institut im September 2023 mehr als 7.000 Erwerbstätige befragt und die Daten von 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet.
Der Bundestag hat heute das heftig umstrittene neue Klimaschutzgesetz beschlossen. Damit werden einklagbare Sektorziele für die Senkung der Treibhausgasemissionen abgeschafft. An den Emissionszielen selbst ändert sich nichts. Für die Gesetzesänderung stimmten die Abgeordneten der Ampel-Fraktionen, die Opposition votierte dagegen. Eine dagegen gerichtete Klage war gestern Abend vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert. (ts)