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AOK fordert mehr Transparenz bei Lebensmittelkennzeichnung

04.06.2025 2:30 Min. Lesedauer

Anlässlich des zweiten Deutschen Ernährungstages fordert der AOK-Bundesverband leicht verständliche Informationen auf Lebensmitteletiketten. „Die Kennzeichnung der Nährwerte ist für Laien eine Zumutung“, kritisierte Oliver Huizinga, Abteilungsleiter Prävention, heute auf dem Presse- und Politikportal der AOK.

„Unausgewogene Ernährung ist ein maßgeblicher Treiber für die Krankheitslast in Deutschland“, warnte der Experte. Kinder in Deutschland verzehrten mehr als doppelt so viele Süßwaren und Snacks wie empfohlen. Der diesjährige Ernährungstag, der vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMLEH) ausgerichtet wird, nimmt das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen in den Fokus.

„Bereits in der Kindheit und Jugend werden die Grundlagen für ein gesundes Leben gelegt“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Silvia Breher (CDU) zum Auftakt der Veranstaltung. Daher sei im Koalitionsvertrag verankert worden, gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Breher wies darauf hin, dass rund 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen in Deutschland als übergewichtig gelten, knapp sechs Prozent von ihnen seien adipös. 

Hochkalorisches Essen mit viel Zucker, Fett und Salz sei hierzulande ständig im Übermaß verfügbar und werde sogar gezielt an Kinder und Jugendliche beworben, monierte Huizinga. Dagegen liege der Obst- und Gemüseverzehr bei Kindern weit unter dem Optimum. Huizinga betonte die Wichtigkeit unterstützender Ernährungsumgebungen, in der beim Essen „die gesunde Wahl zur einfacheren Wahl“ werde. Bislang hätten leider die wenigsten Bundesländer die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für die Kita- und Schulverpflegung zum Mindeststandard gemacht. Der Bürgerrat Ernährung habe in der vergangenen Legislaturperiode gute Vorschläge gemacht, etwa eine laienverständliche Kennzeichnung, eine Mehrwertsteuerbefreiung für Gemüse und Obst, gesundes Schulessen oder Altersgrenzen für Energy-Drinks. Es wäre schon viel erreicht, wenn die neue Regierung die Empfehlungen des Bürgerrats aufgreife.

Mehr als ein Viertel der Verbraucher in Deutschland geben an, Schwierigkeiten beim Verstehen der Lebensmittelkennzeichnung zu haben. Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Opinium zufolge bewerten lediglich 42 Prozent die Informationen auf Lebensmittelverpackungen als ausreichend. Fast 80 Prozent wünschen sich klarere Angaben zur Lebensmittelverarbeitung.

Die neue schwarz-rote Regierung will die Ernährungsstrategie der Ampel fortsetzen. Sie enthält ernährungspolitische Ziele und Leitlinien, definiert Handlungsfelder und bündelt rund 90 Maßnahmen. (at)

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