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EU-Parlament fordert bessere Bedingungen für Biotechnologie

10.07.2025 3 Min. Lesedauer

Das Europarlament hat die EU-Kommission aufgefordert, die Rahmenbedingungen für die Biotechnologie in Europa zu verbessern. Es sei nötig, dieunterschiedlichen Regeln in den einzelnen Wirtschaftsbereichen zusammenzufassen und zu straffen, heißt es in einer heute in Straßburg mit großer Mehrheit verabschiedeten Entschließung. Die Abgeordneten wollen EU-Unternehmen im internationalen Wettbewerb stärken und Innovationen zu fördern, ohne die Sicherheitsstandards zu verringern.

Die schnelle Entwicklung der Covid-Impfstoffe habe gezeigt, wie viel Innovationspotenzial im Bereich der Biotechnologie stecke, betonte die für das Thema zuständige Berichterstatterin des Parlamentes, Hildegard Bentele (CDU). Nicht zuletzt dank Künstlicher Intelligenz berge die Biotechnologie große Chancen für Pharmaforschung oder personalisierte Medizin, unterstreicht das Parlament. Daraus ergäben sich aber auch „ethikbezogene Herausforderungen und Risiken“, die angegangen werden müssten, „um das Vertrauen und die Akzeptanz der Öffentlichkeit nicht zu verlieren“.

Das Parlament unterstützt den Ansatz von EU-Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi für branchenübergreifende Biotechnologie-Regeln in der Pharma-, Chemie- und Medizinprodukt-Industrie. Derzeit sorge eine Vielzahl an Vorgaben für Genehmigungen, Fördermittel und Zulassungen für Rechtsunsicherheit und hemme Innovationen und Investitionen. Die Kommission will bis Ende des Jahres den Vorschlag für einen Biotechnologie-Rechtsakt vorlegen. Aktuell läuft ein Beteiligungsverfahren.

Várhelyi hatte Anfang vergangener Woche eine flankierende „Life-Science-Strategie“ vorgestellt. Mit Investitionen von jährlich zehn Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt solle sie Europa „bis 2030 zum weltweit attraktivsten Standort für Biowissenschaften“ entwickeln. Laut Kommission wächst der Biotechnologie-Sektor „mehr als doppelt so schnell“ wie die EU-Wirtschaft insgesamt. Doch trotz führender Rolle in der Forschung verliere die EU weiter an Boden gegenüber den USA und China.

Die Biotechnologie treibt auch in Deutschland Unternehmensgründungen an. Nach am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Startup-Berufsverbandes gab es allein von Januar bis Ende Juni dieses Jahres 194 Startup-Gründungen im Medizinbereich – ein Plus von 16 Prozent gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2024 und Platz zwei hinter der Softwarebranche mit 368 Neugründungen. Laut Bundesforschungsministerium waren 2022 hierzulande 947 Biotechnologie-Unternehmen mit rund 58.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 26 Milliarden Euro tätig. (toro)

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