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Ehrenamtliches Engagement stärkt die häusliche Pflege

12.09.2025 3 Min. Lesedauer

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Auftakt der Woche des bürgerschaftlichen Engagements den rund 30 Millionen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern gedankt. Das Land sähe ohne sie „kälter“ aus. Steinmeier warb erneut für seinen Vorschlag eines sozialen Pflichtdienstes für jedermann - unabhängig vom Alter. Das Ehrenamt wird auch im Bereich der häuslichen Pflege immer bedeutender. Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, unterstrich zuletzt im Podcast „G+G Kassentreffen“ die Notwendigkeit ehrenamtlichen Engagements zur Organisation von Nachbarschaftshilfe und Caring Communities.

Tatsächlich sind laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK 64 Prozent der Babyboomer bereit, ehrenamtliche Tätigkeiten zur Unterstützung pflegebedürftiger Menschen zu übernehmen. Bei der Pflege müsse man zu „sozialräumlichen Ansätzen“ kommen, zur Stärkung des häuslichen Umfeldes neben der ambulanten Pflege, erläuterte Reimann. Da seien die Babyboomer „auch eine Chance“. Laut der Umfrage engagieren sich bereits jetzt 43 Prozent der Babyboomer ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen, etwa ein Viertel bei der Betreuung hilfsbedürftiger Menschen.

Eine hohe Bereitschaft zum Engagement erkennt auch die Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Alexia Zurkuhlen: Die Über-50-Jährigen bildeten mit mehr als 75 Prozent die größte Gruppe der Engagierten. Ein Viertel aller Ehrenamtler sei über 70 Jahre alt, so Zurkuhlen: „Immer mehr Über-80-Jährige bringen sich trotz mancher Hindernisse ehrenamtlich in ihrer Nachbarschaft oder in Vereinen ein.“ Dabei wirke „das Ehrenamt gleich doppelt gegen Einsamkeit“, indem es „Sinn und Austausch“ bedeute und zugleich Strukturen gegen Einsamkeit unterstützt würden.

Foto: Hände greifen nach Essen bei einer Essensausgabe.
Vom Engagement älterer Menschen profitiert die Gesellschaft ebenso wie die Ehrenamtlichen selbst, betont Julia Simonson. Der Zugang zum Ehrenamt sollte daher erleichtert werden.
22.01.2025Julia Simonson3 Min

Engagement-Projekte werden im Rahmen der Pflegeversicherung gefördert. Inzwischen werden rund 86 Prozent der pflegebedürftigen Menschen zuhause von Angehörigen oder Bekannten betreut. Den volkswirtschaftlichen Wert dieser Leistung taxiert das Institut für Gesundheit, Altern, Arbeit und Technik (GAT) auf bis zu 200 Milliarden Euro. 

Die diesjährige Aktionswoche des steht unter dem Motto „Aktiv gegen Einsamkeit“. Bei der Auftaktveranstaltung des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement am Mittag beschwor die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Christiane Schenderlein, die Gemeinschaft, aufmerksam und mitfühlend zu bleiben: „Einsamkeit ist ein soziales Gift“, es komme auf „leisen Sohlen“ daher. Tim Kramer, der eine Initiative gegen Einsamkeit in Bochum gegründet hat, wurde zum „Einsamkeits-Botschafter“ ernannt. (sg)

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