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Dreifach-Welle: Wie Experten mit Corona und Co. umgehen

19.12.2023 2 Min. Lesedauer

Auf Deutschland könnte eine Dreifach-Welle aus Corona, Grippe und RSV zurollen. „Wir befinden uns mitten in einer Corona-Welle“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der „Berliner Morgenpost“ von heute. „Hinzu kommt, dass gerade auch noch die Grippewelle beginnt.“ Auch die RSV-Welle sei kürzlich angelaufen.

Experten gehen davon aus, dass die anstehenden Feiertage die Infektdynamik etwas abbremsen werden. Im neuen Jahr könnten die Zahlen dann wieder steigen, zumal weltweit die neue Corona-Variante JN.1, ein Pirola-Ableger, auf dem Vormarsch ist. Eine Maskenpflicht lehnte Lauterbach aber ab; er setzt auf Eigenverantwortung.

Dabei gehen auch Experten unterschiedlich mit Corona und Co. um. Der Virologe Christian Drosten trägt selbst derzeit keine Maske, weil es „keine öffentliche Empfehlung“ gebe. Er frage sich aber „schon, ob es besser wäre, das zu tun - einfach ganz für mich selbst", sagte er im Deutschlandfunk (DLF). Auch der Epidemiologe Hajo Zeeb verzichtet auf die Maske. Der Virologe Martin Stürmer vertraut nach drei Infektionen gleichfalls meist auf sein Immunsystem. In der ARD riet er aber dazu, angesichts der aktuell „knackigen Corona-Welle“ etwa in Bussen und Bahnen wieder Maske zu nutzen.

Die Virologin Isabella Eckerle empfiehlt einen an Infektions- und Risikolage angepassten Schutz und handhabt das selbst so. Auch viele Long-Covid-Experten greifen weiter selbst zur Maske. „Ich trage meine Maske weiter, besonders in Innenräumen und Gedränge“, berichtete die Yale-Immunologin Akiko Iwasaki. Grund sei die Sorge vor Spätfolgen. Der Infektiologe Michael Peluso trägt sie auch zum Schutz seiner Patienten weiter. Ähnlich äußerte sich der US-Epidemiologe Ziyad Al-Aly. „Ich will ganz bestimmt kein Long Covid.“ In einer nun im „Lancet“ veröffentlichten Studie verglichen Al-Aly und sein Team Corona und Grippe. Danach bleibt Corona gefährlicher als die Grippe. Das betrifft auch die Folgen.

Auch Lauterbach warnte vor „bleibenden Schäden“. Im Moment schützten sich viele Menschen zu wenig, meinte er. Bei Älteren träten nach einer Infektion vermehrt Schlaganfälle, Herzinfarkte und Thrombosen auf, bei Jüngeren komme es im Nachgang sogar zu Diabetes. „Die Spätfolgen dieser Welle könnten wir im Frühjahr sehen.“ Drosten hofft, dass Corona auf Dauer ein saisonaler Erreger wird. Abzuwarten bleibe, ob es dann regelmäßig zu „Mischepidemien“ von Corona und Influenza komme. Der Virologe glaubt aber, dass Corona „über einen längeren Zeitraum von vielleicht zehn Jahren“ weniger krankmachend sein könnte als die Grippe. Aber „da kommen wir wirklich in die Spekulation rein“, betonte er. (cm)

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