Kliniken sollen Digitalisierung für höhere Effizienz nutzen
Statt nach neuen Finanzspritzen für die Digitalisierung zu rufen, sollten die Krankenhäuser in Deutschland ihre Effizienzgewinne durch die Digitalisierung an die Versicherten weitergeben. Das fordert der Abteilungsleiter Stationäre Versorgung im AOK-Bundesverband, Jürgen Malzahn. „Digitalisierung hebt die Effizienz. Und nach Angaben des ‚DigitalRadar‘ von Januar dieses Jahres ist der Grad der Digitalisierung in den vergangenen drei Jahren um 27,3 Prozent gestiegen", sagte Malzahn G+G.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hatte jüngst eine von ihr beauftragte Studie der Hochschule Osnabrück vorgelegt, derzufolge eine hohe digitale Reife nur mit einer adäquaten und dauerhaft gesicherten Finanzierung möglich sei – insbesondere bei den laufenden Betriebskosten der Krankenhäuser. DKG-Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß machte deutlich, dass ohne eine verlässliche Finanzierungsperspektive für die Zeit nach dem Auslaufen der Förderung nach dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) die Digitalisierung in Krankenhäusern nicht nachhaltig gesichert sei und nicht verbessert werden könne.
Mit dem KHZG wurden Anfang 2021 den Kliniken Fördermittel von mehr als vier Milliarden Euro für die Modernisierung ihrer Häuser zur Verfügung gestellt. Vom Bund flossen drei Milliarden Euro über die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds in den Krankenhauszukunftsfonds (KHZF); die Länder und/oder die Krankenhausträger übernahmen 30 Prozent der jeweiligen Investitionskosten, was insgesamt ein Fördervolumen von bis zu 4,3 Milliarden Euro ergab.
„Digitalisierung kann die Effizienz steigern – also die Kosten für die Krankenhausversorgung senken“, sagte Malzahn und verwies auf Dänemark und die Niederlande als Vorbilder. „Beide Länder haben eine effiziente Krankenhausversorgung mit kurzen Liegezeiten und einer hohen Ambulantisierung, die durch die Digitalisierung unterstützt wird.“ Effizientere Strukturen bedeuteten mehr Leistung für jeden eingesetzten Euro und diese Effizienzgewinne sollten an die Versicherten weitergereicht werden. Daher betonte Malzahn: „Um den Wirtschaftsstandort zu entlasten, müssen wir zu einer einnahmenorientierten Ausgabenpolitik kommen. Nur so kann Deutschland der wirtschaftlichen Flaute davonsegeln.“ (bhu)
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