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Covid-19-Spätfolgen sorgen für lange Ausfallzeiten

28.02.2024 2 Min. Lesedauer

Im vergangenen Jahr wurden deutlich weniger Menschen wegen Post Covid, Long Covid oder wegen eines chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS) krankgeschrieben als 2021 und 2022. Die Betroffenen waren jedoch auch 2023 lange arbeitsunfähig. Im Fall von Long Covid dauerte die Krankschreibung einschließlich Infektionszeit knapp 65 Tage. Das geht aus neuen Krankenstandsdaten hervor, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) heute veröffentlichte. Danach lag 2023 der allgemeine Krankenstand mit 6,6 Prozent zwar leicht unter dem „historischen Höchststand“ von 2022 (6,7 Prozent), aber erneut deutlich über den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre.

Die Zahlen des WIdO beziehen sich auf insgesamt mehr als sieben Millionen durchgehend erwerbstätige AOK-Versicherte. Von ihnen wurden zwischen März 2020 und Dezember 2023 mehr als ein Drittel – rund 2,56 Millionen – mindestens einmal wegen einer akuten Covid-19-Infektion krankgeschrieben. 126.154 (1,8 Prozent) aller AOK-versicherten Beschäftigten erhielten eine oder mehrere Krankschreibungen wegen Long Covid, Post Covid oder CFS. Die höchste Zahl an Betroffenen gab es im März 2022 mit 416 Krankgeschriebenen je 100.000 AOK-versicherten Beschäftigten. Im Dezember waren es noch 110 Erkrankte je 100.000 Erwerbstätige.

Etwa zehn Prozent der Menschen mit Spätfolgen seien mehrfach arbeitsunfähig geschrieben worden, so das WIdO. Statistisch betrug die Dauer der Arbeitsunfähigkeit bei Long-Covid-Erkrankungen 36,6 Tage – 64,4 Tage unter Einbeziehung der akuten Infektion zuvor. Bei Post-Covid-Erkrankungen waren es 31,7 Tage je Fall, bei CFS 29,9 Tage. „Dies sind im Vergleich zu anderen Erkrankungen sehr lange berufliche Ausfallzeiten“, sagte WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder. „Offenbar ist es in vielen Fällen eine Herausforderung, den Betroffenen wieder den Weg in den betrieblichen Alltag zu ebnen.“

Sowohl akute Covid-19-Infektionen als auch die Spätfolgen wurden am häufigsten bei Beschäftigten in Sozial- und Gesundheitsberufen diagnostiziert. Entsprechend dem hohen Frauenanteil in diesen Berufen waren Frauen von beruflichen Fehlzeiten überdurchschnittlich oft betroffen. Laut Schröder wird die Analyse der Covid-19-Langzeitfolgen allerdings generell erschwert „durch die Verteilung des Krankheitsgeschehens auf diverse Abrechnungsdiagnosen, unterschiedliche Dokumentationsgewohnheiten bei den Leistungserbringern und die Vielzahl unterschiedlicher Folgeerkrankungen von akuten Covid-Infektionen“. Deshalb sei die tatsächliche Anzahl der Betroffenen „möglicherweise höher, als es die vorliegenden Zahlen vermuten lassen“. (toro)

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