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BMC mahnt zu mehr Tempo für verlässliche Versorgung

30.01.2024 2 Min. Lesedauer

Die Herausforderungen für eine nachhaltige Gesundheitswende drängen, um eine verlässliche Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten. „Dieses Jahr muss es uns gelingen, vom Ankündigungs- in den Umsetzungsmodus umzuschalten“, konstatierte Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Managed Care (BMC) zum Auftakt des BMC-Kongresses heute in Berlin.

Im Fokus sieht Hager dabei politischen Handlungsbedarf. Im Zentrum der Gesetzgebung sollten nicht „kleinteilige Regulierungen“, sondern „neue Freiräume“ stehen. „Der Umbau der bestehenden Strukturen wird nur aus der Eigeninitiative der Beteiligten und in einer Kultur des Miteinanders gelingen“, sagte der BMC-Vorstandschef. Geld sei genug vorhanden, die Probleme lägen in fehlender Effizienz, Koordination und Teamwork. „Obwohl unsere Gesundheitsausgaben pro Kopf weit überdurchschnittlich sind, bildet Deutschland bei der Lebenserwartung das Schlusslicht in Westeuropa“, kritisierte Hager.

Erforderlich sei deshalb ein Umdenken zu einer „Lang- statt Kurzzeitperspektive“ sowie „Geschäftsmodelle, die mit Gesundheit statt allein mit Krankenbehandlung funktionieren“, unterstrich Hager. Die Strukturen gelte es auf die Bedarfe der Patienten, Bürger und Mitarbeitenden auszurichten. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen uns dafür motivieren, gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit fördern und Innovation ermöglichen, statt uns täglich einzubremsen“, forderte Hager.

Dass Investitionen nicht nur in Deutschland zielgerichteter zum Einsatz kommen müssen, sondern auch im internationalen Vergleich, um die Gesundheitssysteme krisen- und zukunftsfest zu machen, erläuterte die Leiterin der Gesundheitsabteilung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, Francesca Colombo. Eine besondere Rolle komme der Digitalisierung zu, um Gesundheitssysteme zu transformieren. „Daten haben ein enormes Potenzial, das zu wenig genutzt wird“, so Colombo.

Auf dem BMC-Kongress diskutieren noch bis Mittwoch mehr als 700 Teilnehmende sowie 150 Referentinnen und Referenten über eine zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung. Schwerpunkte sind neue Kooperationsformen zur Primärversorgung, die Einbindung von Künstlicher Intelligenz und digitalen Lösungen in Versorgungsprozesse sowie der Aufbau regionaler Netzwerke für Gesundheit. (imo)

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