Beruf und Pflege: Herausforderung für Kleinstbetriebe
Rund 85 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden von Angehörigen betreut. Immer mehr Menschen müssen deshalb Beruf und private Pflegeaufgabe miteinander vereinbaren und Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels Lösungen für ihre Mitarbeiter anbieten. Wie das auch in kleinen Handwerksbetrieben gelingen kann, ist Thema eines aktuellen Berichts des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA).
Der Bericht „Koordination – Kooperation – Kompensation: Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Kleinstunternehmen in NRW“ zeigt anhand konkreter Beispiele aus einer Fokusgruppe von Kleinstunternehmen, welche Strategien bereits jetzt umgesetzt werden. „Sehr pragmatisch werden aus den begrenzten Ressourcen Lösungen entwickelt“, heißt es dort: Aufträge verschoben, Springer oder 450-Euro-Kräfte eingesetzt. Durch kurze Wege und enge Zusammenarbeit würden persönliche Belastungen frühzeitig identifiziert, abgemildert und im besten Fall behoben, „damit der Betrieb läuft“.
Die Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflegeaufgabe in Kleinstbetrieben sei ein sogenanntes „Wir müssen reden -Thema“, stellen die beiden Autorinnen Sarah Hampel und Adelheid von Spee in ihrer gut 50-seitigen Analyse fest. Beide sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf und Pflege NRW im KDA.
Ein Grund für die Flexibilität sei, „die tägliche enge Zusammenarbeit in eher familiären Strukturen“ eines Kleinstbetriebes. So werde etwa „wechselseitig das Aufwachsen der Kinder miterlebt“. Die Vorgesetzten seien „über die jeweiligen Pflegesituationen der Mitarbeitenden sehr genau informiert“. Wie schon in anderen Untersuchungen zeige sich, dass zu einer schnellen Lösung auch informelle statt formeller Hilfen genutzt würden. (sg)
Datenschutzhinweis
Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.
Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.
1 Kommentar
Laura Krone
Ich suche ein Stellenangebot in der Pflege. Schön zu lesen, dass die Flexibilität oft eine Herausforderung ist. Aber dies denke ich mir auch.