Ausbildung zur Pflegefachassistenz wird vereinheitlicht
Der Bundesrat hat grünes Licht für eine Neuausrichtung der Pflegeausbildung gegeben. Die Länderkammer stimmte heute dem Gesetzentwurf zur Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung zu. Damit soll der Pflegeberuf attraktiver gemacht und mehr Menschen für die Tätigkeit gewonnen werden. Mit dem Votum des Bundesrates kann ab 2027 eine 18-monatige bundeseinheitliche Ausbildung die momentan 27 unterschiedlichen Landesregelungen ablösen. Vor einer Woche hatte der Bundestag den Entwurf verabschiedet. Laut Bundesagentur für Arbeit waren Ende 2024 etwa 34.000 offene Stellen in der Pflege gemeldet.
„Die Pflege steht unter enormem Druck“, sagte Michael Brand, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, im Plenum. Immer mehr Menschen seien auf Pflege angewiesen, gleichzeitig sinke die Zahl der Fachkräfte. Bisher habe nur die Hälfte der Auszubildenden eine Vergütung erhalten. Mit dem Gesetz werde dies für alle garantiert. Trotz der Reduzierung der Ausbildungszeit auf 18 Monate bleibe „die Ausbildung auf hohem Niveau“, versicherte der CDU-Politiker.
Die Arbeitsministerin von Rheinland-Pfalz, Dörte Schall, bezeichnete das Gesetz als einen „entscheidenden Schritt“ zur zukünftigen Sicherung der Pflege in Deutschland. Es schaffe ein einheitliches Berufsbild und „gelebte Bildungsdurchlässigkeit“, da es einen breiten Zugang zur Ausbildung mit Hauptschulabschluss und in begründeten Fällen sogar ohne formalen Schulabschluss möglich mache. Auch die Anerkennung ausländischer Abschlüsse werde beschleunigt, betonte die SPD-Politikerin. Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) sprach „von einem wichtigen Baustein zur Modernisierung der Pflege“. Ihr Bundesland biete die 18-monatige Pflegefachassistenzausbildung bereits seit 2022 an. Damit hätten sich die Ausbildungszahlen fast verdoppelt.
Der Bundesrat fasste zudem zahlreiche Entschließungen zum Bereich Gesundheit, etwa zu Angriffen auf ärztliches und pflegerisches Personal, zum Bürokratieabbau in der Pharmaindustrie und zur Notfall- und Rettungsdienstreform. Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller warb dafür, die Reform rasch und entschlossen voranzubringen. „Lassen Sie uns die Chance nutzen für ein starkes, modernes und patientennahes Rettungssystem“, sagte die parteilose Ministerin. Die Reform sorge für klare Zuständigkeiten, sichere die Finanzierung der Rettungsdienste und öffne die Türen für Telemedizin und digitale Vernetzung. (at)
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