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Ärzte dringen auf schnelle Einigung bei Klinikreform

25.04.2024 2 Min. Lesedauer

Die Bundesärztekammer (BÄK) dringt bei der Klinikreform auf eine rasche Einigung. Er appelliere an alle Verantwortlichen, „zu einem pragmatischen Kompromiss zu kommen, damit die Sache nicht auf halber Strecke stehen bleibt“, sagte Kammerchef Klaus Reinhardt heute. Hier sei jetzt Eile geboten. Im Moment wüssten die Kliniken nicht, wo sie stünden und wie sie planen sollten.

Reinhardt mahnte gleichzeitig eine auf die Klinikreform abgestimmte Reform der Notfallversorgung an. Bislang sei das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Vorhaben nicht über ein Eckpunktepapier hinausgekommen. Hier müsse nun ein Referentenentwurf vorgelegt werden.

Der BÄK-Chef begrüßte, dass im Referentenentwurf zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz der bundesweite Aufbau von Gesundheitskiosken gestrichen worden sei. Dies Vorhaben sei „unsinnig“ gewesen. Als positiv bewertete Reinhardt auch, dass der ursprünglich geplante Förderfonds für zusätzliche Medizinstudienplätze auch nicht mehr vorgesehen sei. Bildungsausgaben sollten aus Steuermitteln getätigt werden, betonte Reinhardt. Die Krankenkassen mit der Finanzierung neuer Studienplätze zu belasten, wäre einem „Paradigmenwechsel“ in unserem Bildungssystem gleichgekommen.

Reinhardt gab zudem eine Vorschau auf das Programm des Deutschen Ärztetages, der vom 7. bis 10. Mai in Mainz stattfindet. Im Zentrum der Tagung werde das Thema Versorgungssteuerung stehen. Gerade vor dem Hintergrund der Fachkräfteknappheit sei dieses Fragestellung aktueller denn je, so der BÄK-Chef. „Wir sind das einzige Land der Welt, in dem der Patient ausschließlich und allein darüber entscheidet, welche Versorgungsebene und welche Versorgungsqualität er bei einer empfundenen Beschwerde in Anspruch nimmt.“ In einem hochkomplexen System wie dem Gesundheitswesen sei der Patient wahrscheinlich am stärksten überfordert, Entscheidungen richtig zu fällen. Die Ärzteschaft wolle darüber diskutieren, wie eine stärkere Steuerung aussehen und welche Anreize man dafür setzen könne. Bei begrenzten Ressourcen müssen man auch das Modell einer Primärarztversorgung in den Blick nehmen. (at)

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