Artikel Gesundheitssystem

AOK-Welt: Neues aus den Regionen

24.07.2025 Thorsten Severin 3 Min. Lesedauer

Die AOKs setzen sich mit eigenen Initiativen und Studien bundesweit für eine bessere Versorgung ein.

Foto: Würstchen und Weißbrot liegen auf einem Holzkohlegrill.
Im Sommer steigt die Gefahr, an schweren Magen-Darm-Infektionen zu erkranken – insbesondere beim Grillen.

Bundsverband

HPV-Impfquote bleibt auf niedrigem Niveau

Noch immer werden zu wenig Mädchen gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. Laut Wissenschaftlichem Institut der AOK (WIdO) lag die Impfquote der 15-Jährigen am Ende des dritten Quartals 2024 bei 49,5 Prozent. Zwischen den Bundesländern variieren die Zahlen erheblich. So kam Bremen auf 32,9 Prozent. In Sachsen-Anhalt war die Quote mit 65,7 Prozent doppelt so hoch. „Die Bundesrepublik ist noch sehr weit von dem erklärten Ziel der Weltgesundheitsorganisation WHO entfernt“, so WIdO-Geschäftsführer David Scheller-Kreinsen. Demzufolge sollten bis 2030 mindestens 90 Prozent der 15-jährigen Mädchen gegen HPV geimpft sein, um sie vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen. Deutschland liegt europaweit auf Platz 19. Seit 2018 übernehmen die Kassen auch die Impfung für Jungen. Die Viren können bei Männern etwa Penis-, Rachen- oder Analkrebs auslösen. Die vollständige Impfung hatten Ende des dritten Quartals 2024 nur 30 Prozent der Jungen erhalten; 40 Prozent waren mindestens einmal geimpft.

Nordwest

Schwere Magen-Darm-Infektionen nehmen zu

In den Sommermonaten steigt die Gefahr, an schweren Magen-Darm-Infektionen zu erkranken, insbesondere beim Grillen. Wie die AOK NordWest auf Basis von Daten des Robert-Koch-Instituts mitteilte, wurden im vergangenen Jahr in Westfalen-Lippe 6.670 Erkrankungen an Salmonellose und Campylobacter-Enteretiden gemeldet – ein Anstieg um 19,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Schleswig-Holstein stieg die Zahl um fünf Prozent auf 1.711 Infektionen. Beide Keime können heftige Durchfälle, Fieber und Erbrechen auslösen. Besonders bei alten Menschen kann es dadurch zu einem gefährlichen Flüssigkeitsverlust kommen.

Bayern

Digitalisierung der Pflege kommt voran

Die AOK Bayern treibt die Digitalisierung im Pflegesektor voran. So wirkt sie aktiv an der HighCare Agenda und dem Ditialpakt Pflege der Bayerischen Staatsregierung mit. Diese böten die Chance, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Robotik mit der Pflege zu verbinden, sagt die Vorstandsvorsitzende Dr. Irmgard Stippler. Außerdem bietet die AOK Bayern digitale Lösungen zur Unterstützung pflegender Angehöriger im Alltag. Dazu gehören eine Pflege-App als ständiger digitaler Begleiter, Online-Pflegekurse, Online-Workshops für berufstätige pflegende Angehörige und die Möglichkeit, den Pflegeantrag online einzureichen. Ein weiteres zentrales Anliegen der Kasse ist es, durch präventive Maßnahmen Pflegebedürftigkeit zu verhindern. Die AOK engagiert sich außerdem in Forschungsprojekten.

Hessen

Bürger zweifeln an guter Pflege in der Zukunft

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (56 Prozent) glaubt nicht an eine gute und bedarfsgerechte Pflege in der Zukunft. Das geht aus einer Befragung von 1.000 Bürgern durch Insa Consulere im Auftrag der AOK Hessen hervor. Immerhin neun Prozent sind positiv eingestellt, antworten mit „Ja, absolut“ auf diese Frage, weitere 24 Prozent mit „Ja, eher“. Doch 39 Prozent glauben „eher nicht“ an eine gute Pflege in der Zukunft, weitere 17 Prozent sogar „absolut nicht“. Der Rest konnte die Frage nicht beantworten. Diejenigen, die sich selbst der Oberschicht zurechnen und ein hohes Einkommen haben, sind zu 56 Prozent bei diesem Thema optimistisch. Von denjenigen mit geringem Einkommen sind es jedoch nur 20 Prozent.

Nordost

Cardiolotsen helfen in Mecklenburg-Vorpommern

Im Herzzentrum des Klinikums Karlsburg sind seit Anfang Juli Cardiolotsen im Einsatz. Sie betreuen und beraten bei der AOK Nordost versicherte Patientinnen und Patienten. Herzkranke Menschen in einer Klinik hätten oft Ängste, Zweifel und Fragen, erläutert AOK-Vorstandschefin Daniela Teichert. Gleichzeitig hätten sie oft nicht die Kraft oder Energie, sich Beratung zu holen. Daher sei das speziell qualifizierte Fachpersonal für sie besonders wichtig. Die Cardiolotsen stehen aber auch Ärzten und Therapeuten als Ansprechpartner zur Verfügung.

Foto: Ein blauer Pflegetracht-Kittel hängt in einem weißen Spind.
Zur Stärkung des Pflegeberufs empfiehlt Susanne Wingertszahn, alternierende Verwaltungsratsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland (Versichertenseite), ein ganzes Bündel an Maßnahmen.
18.06.2025Thorsten Severin2 Min

Mitwirkende des Beitrags

Optionale Felder sind gekennzeichnet.

Beitrag kommentieren

Alle Felder sind Pflichtfelder.

Datenschutzhinweis

Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.

Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.