Interview Versorgung

„Bei der Versorgungsforschung geht es um Faktenwissen“

19.11.2025 Silke Heller-Jung 3 Min. Lesedauer

In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. Ute Seeland, Inhaberin des Lehrstuhls für Geschlechtersensible Medizin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit angeschlossener Hochschulambulanz am Universitätsklinikum Magdeburg.

Foto: Blick in einen Hörsaal, in dem viele Studierende sitzen. Vorne steht ein Mikrofon.
In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G jeden Monat ein Institut oder einen Lehrstuhl vor.
Foto: Portrait Prof. Dr. Ute Seeland, Professorin für Geschlechtersensible Medizin an der Universität Magdeburg.
Prof. Dr. Ute Seeland, Professorin für Geschlechtersensible Medizin an der Universität Magdeburg

Frau Professor Seeland, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?

Prof. Dr. Ute Seeland: Meine wichtigste Fragestellung ist die Erfassung soziokultureller Faktoren auf verschiedene Erkrankungen. Dazu sammle ich Daten systematisch in meiner Hochschulambulanz. Ich beschäftige mich auch mit Geschlechterunterschieden bei der Endothelfunktion und immunologischen Fragestellungen. Bei der Versorgungsforschung geht es um Faktenwissen zu Krankheiten und Reaktionen auf Medikamente. ­

Wie fördern Sie an Ihrer Einrichtung die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?

Seeland: Ich fördere Forschungskooperationen, um Wissen zu Geschlechterunterschieden für verschiedene Fachbereiche zugänglich zu machen. Ich organisiere interdisziplinäre Vorlesungen mit Kollegen an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und anderen Universitäten. Auf internationaler Ebene habe ich im September den 11th Congress of the International Society of Gender Medicine in Magdeburg organisiert.

„Die Politik sollte darauf dringen, dass Daten getrennt nach dem Geschlecht ausgewertet werden.“

Prof. Dr. Ute Seeland

Professorin für Geschlechtersensible Medizin an der Universität Magdeburg

Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?

Seeland: Die Politik sollte die Rahmenbedingungen für Wissenschaftler so optimal wie möglich gestalten und darauf dringen, dass Daten getrennt nach dem Geschlecht ausgewertet werden. Dazu gehört die Finanzierung des Mehraufwands der Forschung und die interdisziplinäre Vernetzung von Expertinnen und Experten aus der Medizin und den Wirtschaftswissenschaften. Es ist sehr zu begrüßen, dass die Bundesministerin für Forschung und Technologie, Dorothee Bär, einen finanziellen Schwerpunkt in der Förderung der Frauengesundheit sieht.

Forschungsschwerpunkte:

  • Präventionsforschung/Klinische Forschung zu Geschlechterunterschieden
  • Lehrforschung: Entwicklung von geschlechterspezifischen Lernzielen in der medizinischen Ausbildung
  • Digitalisierung zur Unterstützung der Forschungsarbeiten und klinische Anwendungen in der geschlechtersensiblen Medizin

Jahresetat:

Keine Angabe

Zahl und Qualifikation der Mitarbeitenden:

  • 1 Professorin (bei der Professur handelt es sich um eine Stiftungsprofessur, finanziert von der Margarete-Ammon-Stiftung)
  • 2 Gastwissenschaftlerinnen
  • 4 Doktorandinnen
  • 1 Mitarbeiter im Bereich IT/Projektmanagement
  • 1 Sekretärin

Kontaktdaten:

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Medizinische Fakultät
Zentrum für Innere Medizin
Sektion Geschlechtersensible Medizin und Prävention
Leipziger Str. 44
39120 Magdeburg

Telefon: 0391 67-24881
E-Mail: diana.falke(at)med.ovgu.de (Sekretariat)

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