Artikel Prävention

Viele Beschäftigte sind guter Dinge

23.10.2023 Markus Meyer 3 Min. Lesedauer

Ein großer Teil von Mitarbeitenden in Unternehmen geht davon aus, dass die aktuellen Probleme in der Gesellschaft noch lange anhalten. Dennoch blicken sie eher optimistisch auf die Zukunft des eigenen Betriebes, wie der aktuelle Fehlzeiten-Report zeigt.

Foto von Beschäftigten, die gemeinsam an einer durchsichtigen Wand Post-its bearbeiten
Trotz Krise sind viele Beschäftigte im Job positiv gestimmt.

Der Wandel trifft uns alle. Deutschland ist derzeit mit einer Vielzahl von Herausforderungen und Krisen konfrontiert: Unterbrochene Lieferketten, die Nachwehen der Covid-19-Pandemie, die kriegs­bedingten Folgen an den Energiemärkten, der Klimawandel oder auch die Angst vor einem wirtschaftlichen Abschwung lösen bei vielen Menschen Gefühle der Unsicherheit aus. Allgemein wird diese Entwicklung mit dem Begriff „Zeitenwende“ beschrieben. Doch was meint dieser Begriff, der von der Gesellschaft für deutsche Sprache im Jahr 2022 zum Wort des Jahres gekürt wurde? Nach dem Historiker Professor Ralf ­Rotte geht es dabei darum, dass Erfahrungen, die Menschen aktuell machen, aufgrund eines fundamentalen gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen oder technologischen Wandels nicht mehr den Erwartungen entsprechen, die sie auf Basis früherer Erfahrungen gemacht haben. Er spricht in diesem Zusammenhang davon, dass „der Erfahrungsraum von Zeitgenossen auseinanderfällt“. In der Folge gebe es keine Fortschreibung von bestehenden Erfahrungen mehr.

Krank wegen Ängsten

Die daraus folgende Unberechenbarkeit hat vielfältige Auswirkungen und kann beispielsweise bei Beschäftigten Sorgen, Unsicherheiten und Ängste auslösen. Dies kann zu unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und daraus resultierenden beruflichen Fehlzeiten führen. Es braucht daher eine Krisenfestigkeit des Unternehmens: Denn gerade in Zeiten des Wandels sind Betriebe auf leistungsstarke und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen, die notwendige Veränderungsprozesse umsetzen und gestalten.

Positive Bewertung

Doch wie ist es um die Krisen­festigkeit von Unternehmen bestellt? Nach einer im Fehlzeiten-Report 2023 veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) bewertet die Mehrheit der Beschäftigten das Krisenmanagement ihres Unternehmens insgesamt positiv (52,2 Prozent). 82,3 Prozent der Befragten sind zudem der Ansicht, dass ihr Betrieb auch schwierige Phasen durch­stehen kann. Und 59 Prozent der Befragten sind zuversichtlich, dass das Management einen guten Job machen würde, wenn das Unternehmen von einer tiefgreifenden Krise betroffen wäre.

Befragung: Beschäftigte zeigen sich zuversichtlich

Balkendiagramm zum Fehlzeiten-Report 2023: Die repräsentative Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) von rund 2.500 Erwerbstätigen im Alter von 18 bis 66 Jahren zeigt: Die große Mehrheit der Beschäftigten (82,3 Prozent) trauen ihrem Unternehmen zu, auch krisenhafte Zeiten gut zu überstehen. Auch bewerten sie mehrheitlich (59 Prozent) das Krisenmanagement ihrer Organisation positiv.
Die repräsentative Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) von rund 2.500 Erwerbstätigen im Alter von 18 bis 66 Jahren zeigt: Die große Mehrheit der Beschäftigten (82,3 Prozent) traut ihrem Unternehmen zu, auch krisenhafte Zeiten gut zu überstehen. Auch bewerten sie mehrheitlich (59 Prozent) das Krisenmanagement ihrer Organisation positiv.

Quelle: Fehlzeiten-Report 2023

Zukunftsfähigkeit stärken

Das Krisenmanagement ist ein Baustein, die die Zukunftsfähigkeit einer Organisation bestimmt. Weitere Elemente sind ebenfalls wichtig wie das Innovations­management oder vorhandene Mitbestimmungs- und Entscheidungsstrukturen. Die WIdO-Befragung zeigt, dass je besser die Zukunftsfähigkeit der eigenen Organisation insgesamt beurteilt wird, desto geringer sind die organisationsbezogene Zukunftsangst sowie die gesundheitlichen Belastungen der Beschäftigten.

Resilienz entwickeln

Nahezu alle Beschäftigten sind von den derzeitigen Veränderungen im Erwerbsleben betroffen. Organisationen können dann optimistisch in die Zukunft blicken, wenn sie eine Resilienz entwickeln, die hilft, negative Effekte auf die Gesundheit der Beschäftigten zu vermeiden. Hierzu gehört eine Führung, die Orientierung und Stabilität gewährleistet und ihre Teammitglieder unterstützt, deren Kommunikation transparent ist, die den sozialen Zusammenhalt fördert und die Arbeitsorganisation flexibel an die betriebliche Situation anpasst.

Mitwirkende des Beitrags

Beitrag kommentieren

Alle Felder sind Pflichtfelder.

Datenschutzhinweis

Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.

Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.