Artikel Prävention

Einwurf: Alkohol und Sport – ein schlechtes Team

18.09.2025 Nia Künzer 2 Min. Lesedauer

Trainerinnen und Trainer sind wichtige Vorbilder für Kinder und Jugendliche – nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Umgang mit Alkohol, sagt Fußball-Weltmeisterin Nia Künzer.

Auf einer Wiese spielen Kinder im Hintergrund Fußball. Im Vordergrund sitzt ein Mensch, neben ihm steht eine Bierflasche im Gras.
Trainer und Trainerinnen sind Vorbilder für Kinder – auch in Bezug auf Alkohol.
Nia Künzer, Fußball-Weltmeisterin von 2003 und Botschafterin für das Aktionsbündnis „Alkoholfrei Sport genießen“
Nia Künzer, Diplom-Pädagogin und DFB-Direktorin für Frauenfußball.

Kinder und Jugendliche beobachten Erwachsene sehr genau – auch wie sie mit Sucht­mitteln wie Zigaretten und Alkohol umgehen. Eltern, Großeltern und ältere Geschwister sind hier wichtige Vorbilder, genau wie Trainerinnen und Trainer sowie Betreuerinnen und Betreuer in den Sportvereinen: Sie sollten darauf achten, dass bei Wettkämpfen und Juniorenspielen niemand mit einer Bierflasche am Spielfeldrand steht und Alkohol nicht als Trostspender bei Niederlagen eingesetzt wird oder um Siege zu feiern. 

Wer schon früh lernt, mit seinen Gefühlen positiv umzugehen und Rückschläge zu überwinden, ist später stark genug, Alkohol in seinem Leben nicht zur Frustbewältigung und Problemlösung einzusetzen. Es geht nicht darum, Alkohol völlig aus den Vereinen zu verbannen. Niemand hat etwas dagegen, wenn Erwachsene mal ein Bier trinken. Es geht vielmehr darum, das Thema Alkoholkonsum im Verein als solches wahrzunehmen, darüber zu sprechen und die Vereinsführung und andere Vereinsmitglieder zu sensibilisieren. Es ist wichtig, ein Signal zu setzen und zu zeigen: Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst und stellen uns dieser Verantwortung! 

„Bei Juniorenspielen sollte niemand mit einer Bierflasche am Spielfeldrand stehen.“

Nia Künzer

Fußball-Weltmeisterin 2003 und Botschafterin für das Aktionsbündnis „Alkoholfrei Sport genießen"

Die Initiative „Alkoholfrei Sport genießen“ wirbt seit 2016 für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol im Vereinsleben. Auf Initiative des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit haben sich im Jahr 2016 mehrere große Sportverbände – der Deutsche Olympische Sportbund, der Deutsche Fußball-Bund, der Deutsche Turner-Bund, der Deutsche Handballbund und der DJK Sportverband – zum Aktionsbündnis „Alkoholfrei Sport genießen“ zusammengeschlossen. Im Frühjahr 2020 trat der Deutsche Schützenbund als weiterer Partner bei. Ziel des Bündnisses ist es, noch mehr Sportvereine dafür zu gewinnen, sich an der Aktion „Alkoholfrei Sport genießen“ zu beteiligen und für Kinder und Jugendliche ein Vorbild zu sein. 

Das Interesse ist groß: Zur Unterstützung alkoholfreier Sportveranstaltungen hat das Aktionsbündnis inzwischen mehr als 14.500 Boxen mit T-Shirts für Helferinnen und Helfer, Rezeptbüchern für alkoholfreie Cocktails und weiterem Material an die Vereine verschickt.

Im Mittelpunkt des Bildes sind Sektgläser. Man sieht, wie mehrere Leute ihre Hände in die Mitte halten und anstoßen. Im Hintergrund ist ein jung aussehendes Mädchen im Teenageralter, welches auch mit anstößt.
In Deutschland dürfen Jugendliche in Begleitung Erwachsener legal Alkohol trinken. Die Gesundheitsministerkonferenz sowie Bundesjugendministerin Karin Prien (CDU) fordern nun die Streichung der umstrittenen Ausnahmeregelung.
12.08.2025Solveig Giesecke5 Min

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