„Bessere Hilfen für die psychische Gesundheit von Kindern“
In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. Cedric Sachser, Inhaber des Lehrstuhls für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.


Herr Professor Sachser, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?
Prof. Dr. Cedric Sachser: Im Gegensatz zu einer einzelnen wichtigsten Fragestellung bearbeite ich mehrere sich ergänzende Fragestellungen, die insgesamt einen Beitrag zu einem besseren Zugang zu psychotherapeutischen Hilfen für Kinder und Jugendliche sowie zu einer verbesserten psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen leisten. Es geht also um die Entwicklung von Prinzipien beziehungsweise Strategien zur Entwicklung, Erprobung und Ausweitung neuer Modelle der psychischen Gesundheitsversorgung, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mit belastenden Kindheitserfahrungen.
Wie fördern Sie an Ihrer Einrichtung die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?
Sachser: Neben der Kooperation zwischen wissenschaftlichen Disziplinen und der Netzwerkbildung in der Wissenschaft liegt mein Schwerpunkt vor allem auf dem Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Wissenschaftskommunikation sowie der Austausch in Fachverbänden und mit Praxispartnern – darunter Kinderschutz, soziale Dienste, Jugendhilfe, Erziehung, Schule und Justiz – spielen dabei eine entscheidende Rolle. Dies gelingt zum Beispiel durch gemeinsame Projekte oder öffentlichkeitswirksame Fachtage zu bestimmten Themen.
Zur Person
Prof. Dr. Cedric Sachser ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Seit 2024 ist er Professor für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Zuvor war er als Leitender Psychologe und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm tätig.
„Es ist wichtig, dass die Politik nicht nur isolierte Ergebnisse aus einzelnen Fachdisziplinen berücksichtigt, sondern (...) daraus eine Gesamtstrategie ableitet.“
Professor für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?
Sachser: Ja, ich würde hier zunächst einmal zustimmen, dass die Politik gut beraten ist, wenn sie der Wissenschaft zuhört, da die jeweils aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse grundlegende und gegebenenfalls richtungsweisende (Teil-)Informationen und fundierte Analysen zu komplexen gesellschaftlichen Fragestellungen liefern können. Es ist jedoch wichtig, dass die Politik nicht nur isolierte Ergebnisse aus einzelnen Fachdisziplinen berücksichtigt, sondern diese im Kontext eines interdisziplinären Ansatzes gesamtgesellschaftlich bewertet und daraus eine Gesamtstrategie ableitet. Indem die Politik also die Forschungsergebnisse aus verschiedenen Fachdisziplinen zusammenführt, kann sie umfassende Strategien entwickeln, die sowohl funktional als auch sozial gerecht sind und die unterschiedlichen Dimensionen der jeweiligen Herausforderungen berücksichtigen.
Forschungsschwerpunkte:
- Ätiologie, Diagnostik, Prävention und Behandlung von Traumafolgestörungen
- Resilienz nach belastenden Lebenserfahrungen im Kindes- und Jugendalter
Jahresetat:
Keine Angabe
Zahl und Qualifikation der Mitarbeitenden:
- 1 Professor
- 4 Wissenschaftliche Mitarbeitende
- 1 Mitarbeiterin im Sekretariat
Kontaktdaten:
Otto-Friedrich-Universität,
Lehrstuhl für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie
Kapuzinerstraße 32
96047 Bamberg
Telefon: 0951 8633297
E-Mail: cedric.sachser(at)uni-bamberg.de
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