AWO AJS in Thüringen

Steckbrief

Hilfe für die Helfer in sozialen und Pflegeeinrichtungen.

  • Branche: Pflegeheime
  • Region: Thüringen
  • Unternehmensgröße: Im Projekt: 660 MitarbeiterInnen; gesamt: ca. 3.000 MitarbeiterInnen
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Kurzbeschreibung

Projekt "SANUS" – Implementierung ganzheitlicher Ansätze gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft

„Bewusst – Gesunde – Mitarbeiter" – kurz BGM und übersetzt – die konsequente Ein- bzw. nachhaltige Fortführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements – so lautet der Grundgedanke dieses Projektes.

Darin sind 32 Pflegeeinrichtungen, mit über 1500 Mitarbeitenden, der AWO AJS gGmbH einbezogen. Um die Gesundheit und die Zufriedenheit zu verbessern, die Motivation der Beschäftigten und somit die Qualität der Pflege zu steigern, beabsichtigt „SANUS“, in Trägerschaft des AWO Bildungswerkes Thüringen e.V., über die Laufzeit von Anfang Oktober 2011 bis Ende Februar 2014, gesundheitsbezogene Rahmenbedingungen der Einrichtungen zu verbessern. SANUS gehört zum Programm „rückenwind – Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“ und wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Es besteht eine sehr enge Kooperation zur AOK PLUS, die sowohl beratend, als auch in der Umsetzung gesundheitsförderlicher Maßnahmen bzw. in der Entwicklung bedarfsgerechter Programme begleitend und vielfältig unterstützend wirksam ist.

Ziele

  • Verbesserung von Gesundheit, Wohlbefinden und Arbeitszufriedenheit
  • Erhalt der Arbeits- und Leistungsfähigkeit
  • Gesundheitsbedingte Ausfallzeiten senken
  • Arbeitsplatzqualität und -attraktivität nachhaltig verbessern
  • Erweiterung der innerbetrieblichen Kommunikation

Methoden und Verlauf

In jeder Einrichtung wurde aus dem Team eine Arbeitsgruppe = Gesundheitszirkel gebildet. Verfolgter Grundgedanke dabei ist es, Mitarbeiter aus allen Arbeitsbereichen zu Beteiligten an Veränderungsprozessen im Setting der Pflegenden zu machen. Das bedeutet, dass Mitarbeiter von Beginn an in Ressourcen- und Belastungsanalysen ihres individuellen Tätigkeitsbereiches einbezogen werden und so durch eigene Erfahrungen und Wissen konkrete Handlungsvorschläge einbringen können. Die so gewonnene Verantwortung trägt entscheidend dazu bei, Beschäftigte langfristig zu motivieren und an das Unternehmen zu binden.

Die Arbeitsgruppen treffen sich in Abständen von sechs bis acht Wochen und arbeiten nach einem systematisch aufgestellten Handlungsmuster (vgl. Abbildung 1 Prozessverlauf SANUS).

Die Arbeit folgt einem prozesshaften Regelkreis, der planvolles und zielgerichtetes Handeln ermöglicht.

  1. Die Ist-Analyse umfasst verschiedene Instrumente der Datenerhebung, die in jeder Einrichtung durchgeführt wurde:
    • Analyse der Fehlzeiten
    • Mitarbeiterbefragung zur Einschätzung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit (Work Ability Index, WAI)
    • fundierte Arbeitssituations- und Bedarfsanalyse (ASitA)
  2. Nach Auswertung der Befragungen und mit dem Wissen um die Ergebnisse werden in der Planungsphase einrichtungsspezifische Ziele festgelegt und daraus Interventionen abgeleitet. So kommen beispielsweise zeitlich begrenzte und punktuell wirksame Angebote, z.B. ein pflegespezifisches Rückenschul- oder Ernährungsprogramm zum Einsatz. Aber auch verhältnispräventive Maßnahmen, die sich auf die Verbesserung von Arbeitsstrukturen, z.B. Gestaltung von Dienstplänen oder Pausenräumen, beziehen, werden angestrebt.
  3. Die Umsetzungsphase ist gekennzeichnet durch eine Interventionsplanung und Durchführung. Die Mitglieder des Gesundheitszirkels sind für die jeweilige Informationsweitergabe in den Teams der Einrichtung zuständig, sie koordinieren und steuern den Ablauf und die Realisierung der Maßnahmen.
  4. In der Evaluation finden Ergebniskontrolle und Erfolgsmessung (u.a. mit WAI) statt.

In den ersten drei Zirkeln ist die Projektgruppe zentraler Steuerkreis des Prozesses. Mit zunehmendem Wissen und Befähigungen werden die Arbeitsvorgänge durch einen (oder zwei) Gesundheitsbeauftragte(n) koordiniert. Insgesamt konnten im Projekt 43 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für diese Funktion gewonnen werden. Sie wurden durch das eigene Team gewählt und bilden die Schnittstelle zwischen Projekt und Mitarbeitenden. Sie beraten die Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen vor Ort und helfen bei allen Fragen des BGM. Des Weiteren haben sie die Aufgabe, das Projekt in der Einrichtung zu unterstützen und in die betrieblichen Abläufe und Strukturen zu integrieren. Sie koordinieren die Gesundheitszirkel und sind verantwortlich für deren Vor- und Nachbereitung, entwickeln gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Maßnahmen, unterstützen die Durchführung und überprüfen die Ergebnisse. Zur bestmöglichen Erfüllung dieser Aufgabe wurden die Gesundheitsbeauftragten zu verschiedenen Themen in sechs Modulen geschult. Ziel ist hierbei, dass schrittweise sämtliche Tätigkeiten in Eigenregie übernommen werden können.

Besonderheiten im Projekt

Resultierend aus der Erfahrung der Schulungsmodule ergaben sich überregionale Zusammenkünfte, die den Austausch, die Vernetzung und Kooperation zwischen den unterschiedlichen Einrichtungen vertieften.

Die Kooperation mit der AOK PLUS trug wesentlich dazu bei, wichtige verhaltenspräventive Maßnahmen zu implementieren. An dieser Stelle sind stellvertretend genannt: Pflegespezifische Rückenschule, Stressmanagement für Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Führungskräfte, Ernährungsberatung, und die Gestaltung von Gesundheitstagen.

Von hohem Wert sind zudem die innerbetrieblichen Veränderungen mit verhältnispräventivem Ansatz, die durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Projekt angestoßen worden sind. Sich langfristig durch BGM als „Lernende Organisation“ zu verstehen und damit einen Beitrag zur Verstetigung einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur zu leisten, ist und bleibt vorangiges Ziel.

Das Projekt initiierte eine Fachtagung. Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten zwei interessante Fachvorträge und themenbezogene Worldcafes.

Ein weiterer Erfolg in der Umsetzung ist die Auszeichnung mit dem Gütesiegel „Demografie-orientiertes Unternehmen“ durch das Thüringer Netzwerk Demografie: Einführung und Implementierung des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Ihr persönlicher Ansprechpartner bei der AOK PLUS

Für Fragen zum Praxisbeispiel der Firma AWO AJS Thüringen

Frau Franziska Halperin
AOK PLUS
Eugen-Richter-Straße 44
99085 Erfurt

0800 10590-81081

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