Betriebliche Gesundheit im April

Lesen Sie im AOK-Arbeitgeber-Newsletter: Fachkräfte anders gewinnen * EU-Kampagne für gesunde Arbeitsplätze * Psychische Herausforderungen: ein Gesprächsleitfaden * Best Ager und BGF

Erfahren, aber arbeitslos: Fachkräfte anders finden

Fast jede dritte arbeitslose Fachkraft mit abgeschlossener Ausbildung findet keine passende Stelle im gewünschten Beruf. Zwischen Juni 2022 und Juli 2023 waren das mehr als 280.000 Personen. Das zeigt eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA), einem Projekt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Bei An- und Ungelernten finden acht von zehn Personen keinen Job. Zugleich klaffen in manchen Berufsbereichen große Fachkräftelücken, weil Unternehmen Mitarbeitende mit anderen Qualifikationen und Kompetenzen suchen als denen, die potenzielle Bewerber vorweisen können.

Auch für Quereinsteigende offen zu sein, kann sich also für Unternehmen lohnen. Hier schlummert großes Potenzial: Laut Daten von Stepstone war der Begriff „Quereinstieg“ 2021 und 2022 einer der häufigsten Suchbegriffe. Betriebe können hier außerdem von neuen Perspektiven und mehr Diversität in der Belegschaft profitieren. Sie können sich und ihre spezifischen Vorteile wie Betriebliche Gesundheitsförderung oder Altersversorgung im Recruiting als Anreiz für Quereinsteigende darstellen.

Wer dann die richtigen Kandidatinnen oder Kandidaten gefunden hat, kann gleich einen Schritt weiterdenken, denn die beste Lösung gegen den Fachkräftemangel ist es, die eigenen Mitarbeitenden langfristig zu halten.

Die AOK kann Sie dabei unterstützen, Anreize zum Bleiben zu schaffen. Wie Sie die Arbeit stressfrei organisieren und eine gesunde Life-Balance ermöglichen, lesen Sie im AOK-Fachportal für Arbeitgeber.

Digitalisierung: EU-Kampagne für gesunde Arbeitsplätze

Wie wirkt sich Digitalisierung auf die Gesundheit der Beschäftigten aus? Das nimmt die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz mit einer mehrjährigen Kampagne in den Blick. Unter dem Motto „Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung“ werden noch bis Ende 2025 fünf Schwerpunkte nacheinander in den Mittelpunkt gestellt, darunter „Mobiles und hybrides Arbeiten“ und „Intelligente digitale Systeme“. Zu jedem Schwerpunkt finden europaweit Veranstaltungen und Wettbewerbe statt, zudem wird ein umfangreiches Angebot an Materialien zur Verfügung gestellt, darunter Berichte, Infoblätter, Infografiken und Fallstudien.

Ziel ist, bei Arbeitgebern ein Bewusstsein für die Auswirkungen neuer Technologien auf die Arbeit der Menschen und ihre Gesundheit zu schaffen. Die Kampagne sensibilisiert dafür, welche Risiken für Fluktuation, Frühverrentungen, Berufskrankheiten und -unfälle, Fehlzeiten sowie sinkende Produktivität und Qualität durch Digitalisierung neu entstehen oder wie sie sich verändern können.

Die Kampagne begann im Februar mit dem Schwerpunkt „Digitale Plattformen“. Dabei geht es um alle Dienstleistungen, die über web-basierte Plattformen vermittelt oder erbracht werden. Zwar können solche Plattformen Menschen neue Einkommensmöglichkeiten eröffnen. Allerdings entstehen auch besondere Herausforderungen für die Gesundheit. So sind diese Beschäftigten häufig isoliert und über lange Zeitspannen mit intensiver Arbeit beschäftigt, was ein hohes Stresslevel nach sich ziehen kann.

Wie der digitale Wandel mit neuen Strukturen gestaltet werden kann und Führungskräfte diesen Veränderungen konstruktiv begegnen können, erfahren Sie außerdem im AOK-Fachportal für Arbeitgeber.

Psychische Herausforderungen: ein Gesprächsleitfaden

Die Offensive „Psychische Gesundheit“, eine Kooperation von Politik und Präventionspartnern wie der AOK, möchte Arbeitgeber und Führungskräfte für mehr Offenheit im Umgang mit psychischer Gesundheit ermutigen.

Wer spürt, dass sich ein Mitglied des Teams schon länger anders verhält als gewohnt, unkonzentriert oder emotional angegriffen wirkt, kann den Gesprächsleitfaden anwenden, den die Fachleute der Offensive Psychische Gesundheit entwickelt haben.

Der Gesprächsleitfaden kann auch dabei helfen, eine regelmäßige Gesprächskultur zu diesem Thema im Unternehmen zu etablieren. Er gliedert sich in die Bereiche Gesprächsvorbereitung und Gesprächsführung. Nachdem ein Problem erkannt wurde und die Führungskraft sich informiert hat, ist es in der Vorbereitung besonders wichtig, für einen geeigneten geschützten Rahmen für das Gespräch zu sorgen, beispielsweise ein ruhiges Büro – auch ein Spaziergang kann sich eignen. Zur Gesprächsführung enthält der Leitfaden fünf Tipps:

  1. Klare, wertschätzende Kommunikation mit Benennung von Beobachtungen (Beispiel: „Ich habe den Eindruck, dass es Ihnen nicht gutgeht. Ist alles in Ordnung?“).
  2. Zuhören und offen nachfragen (Beispiel: „Was beschäftigt Sie?“ statt „Haben Sie Kummer?“). Keine Ratschläge geben und nicht von eigenen Sorgen sprechen.
  3. Druck vermeiden, Ablehnung akzeptieren. Gegebenenfalls ein weiteres Gesprächsangebot machen.
  4. Mitgefühl und Respekt zeigen. Die Person in ihrer eigenen Wahrnehmung ernst nehmen. Das Verhalten weder dramatisieren noch sanktionieren.
  5. Die Person auf Hilfsangebote hinweisen, zum Beispiel Beratungsstellen. Kontakt halten, im Gespräch bleiben – aber auch die eigenen Grenzen wahren.

Im Arbeitgeberportal der AOK finden Sie weitere Tipps fürs Gespräch. Informationen zur Offensive Psychische Gesundheit stehen dort sowie auf den Seiten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Verfügung. 

Mehr BGF für Best Ager

Es gibt keine einhellige Meinung, ab welchem Alter Menschen als „Best Ager“ gelten. Daher befragt die Technische Hochschule Augsburg seit 2015 regelmäßig Fach- und Führungskräfte im Alter von 30 bis 67 Jahren. Ziel ist, von diesen unterschiedlichen „Best Agern“ mehr über ihre Arbeitssituation, beruflichen Ziele, Zusammenarbeit in altersgemischten Teams und das Gesundheitsverhalten zu erfahren. Aufgrund der Altersspanne können Vergleiche gezogen und Entwicklungen analysiert werden.

Ein Ergebnis für 2023 zeigt, dass Fach- und Führungskräfte ihre Fitness durch gesunde Ernährung und Sport fördern. Gesundheitsförderprogramme in den eigenen Unternehmen werden von der Altersgruppe aber kaum in Anspruch genommen. Die Akzeptanz und Nutzung von Angeboten im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sei gering.

Die Studie nennt mögliche Gründe. Zum Beispiel, dass Fach- und Führungskräfte aufgrund zeitlicher Engpässe lieber privat Sport machen oder sich gegenüber Kolleginnen und Kollegen „nicht von einer schwachen Seite zeigen“ wollen. Auch fehlende Wertschätzung der Maßnahmen sei ein Grund.

Um Akzeptanz für Betriebliche Gesundheitsförderung zu schaffen ist es wichtig, die Beschäftigten von Anfang mit einzubeziehen, zum Beispiel durch eine Mitarbeitendenbefragung. Sie hilft dabei, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu ermitteln. So werden BGF-Angebote wahrscheinlicher angenommen und genutzt. Die AOK vor Ort hilft Ihnen darüber hinaus, für Ihr Unternehmen passende Angebote zu entwickeln und im Betrieb dauerhaft zu etablieren.

Tipps, wie Sie ihre Beschäftigten im Alltag zu mehr Bewegung motivieren können, gibt es in diesem Newsletter zum Thema „Bewegter Betrieb – gesunde Beschäftigte“.

Stand

Erstellt am: 16.04.2024

Kontakt zur AOK
Grafik Ansprechpartner

Persönlicher Ansprechpartner

Ihr Ansprechpartner steht Ihnen gerne für Ihre Fragen zur Verfügung.
Grafik e-mail

E-Mail-Service

Melden Sie uns Ihr Anliegen, wir antworten umgehend oder rufen Sie zurück.