Großbritannien startet Werbeverbot für Junkfood
In Großbritannien gilt ab Januar 2026 eine gesetzliche Beschränkung für Werbung, die sich gezielt an Kinder richtet und für ungesunde Lebensmittel wirbt. Für Deutschland ist eine solche Beschränkung weiterhin nicht geplant.

Ab sofort – und damit sogar schon vor dem offiziell gesetzlichen Start zum 1. Januar 2026 – läuft im Vereinigten Königreich zwischen 5.30 Uhr und 21 Uhr eine Werbebeschränkung. Zu Zeiten, wo Kinder besonders häufig vor dem Fernseher sitzen, läuft also keine Werbung mehr für ungesunde Lebensmittel wie Softdrinks, Chips oder Fast Food. Im Internet ist die Werbung für ungesunde Lebensmittel sogar rund um die Uhr verboten. Ziel dieser Werbebeschränkung ist es, Fettleibigkeit bei Kindern – und alle damit im Lebensverlauf einhergehenden Krankheiten – zurückzudrängen.
Breites Bündnis für Werbebeschränkungen in Deutschland
In Deutschland hatte in der vergangenen Legislaturperiode der damalige Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) versucht, Werbeverbote für ungesunde Produkte auf den Weg zu bringen. Er konnte sich damit aber gegen den Koalitionspartner FDP nicht durchsetzen. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… unterstützte Özdemirs Initiative ausdrücklich und war damit Teil eines breiten Bündnisses, dass von der Politik die Abkehr von der freiwilligen Selbstbeschränkung der Lebensmittelindustrie forderte und sich für gesetzliche Werbebeschränkungen einsetzte, um Kinder besser zu schützen. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition wurde das Ziel nicht weiterverfolgt. Die schwarz-rote Koalition hat im Koalitionsvertrag keinerlei Werbebeschränkungen beschlossen. Sie hält an der freiwilligen Selbstbeschränkung der Lebensmittelindustrie fest. Verbände wie foodwatch oder die Deutsche Adipositas Gesellschaft fordern dagegen von der Politik strengere Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel nach dem Vorbild Großbritanniens.
AOK engagiert sich für weniger Zucker in Lebensmitteln
Neben dem Engagement für Werbebeschränkungen hat sich die AOK-Gemeinschaft in der Vergangenheit, etwa in der Kampagne" #wenigerZucker“ oder im Rahmen des Zuckergipfels, wiederholt dafür stark gemacht, den Zuckergehalt in süßen Lebensmitteln und Softdrinks zu reduzieren. Initiativen wie die Influencer-Kampagne „#minusZucker“ oder der „Zuckerkompass“ zur Stärkung der Ernährungskompetenz in Schulen sowie die sogennante 66-Tage-Challenge sollen zudem junge Menschen immer wieder aufklären und motivieren, auf süße Snacks öfter zu verzichten und gesunde Alternativen auszuprobieren.

„Wir müssen die Individuen dazu motivieren, sich trotz einer ungesunden Umgebung gesund zu verhalten“, sagt Oliver Huizinga, Abteilungsleiter Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… im AOK-Bundesverband. Besonders wichtig sei es, jüngere Erwachsene zu erreichen, weil ein hohes Körpergewicht in jungen Jahren die führende Ursache für spätere Lebensjahre mit Gesundheitseinschränkungen sei, so der AOK-Präventionsfachmann. Die 66-Tage-Challenge solle dazu beitragen, eine Routine zu schaffen, um eigene Verhaltensweisen zu verändern.