forsa-Umfrage: Mehrheit der Sachsen-Anhalter würde eine Primärversorgung befürworten
forsa-Umfrage: Mehrheit der Sachsen-Anhalter würde eine Primärversorgung befürworten
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat die Reform der Primärversorgung zu einem zentralen Ziel ihrer Amtszeit erklärt. Dabei sollen sogenannte Primärversorgungspraxen als erster Anlaufpunkt fungieren und den Zugang zu Fachärztinnen und -ärzten steuern. Eine aktuelle, repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Sachsen-Anhalt zeigt, dass die Mehrheit der Sachsen-Anhalter mit 59 Prozent dem Vorschlag zustimmt, dass Facharzttermine nur nach Überweisung vergeben werden sollen, wenn Termine bei Zahn-, Frauen- und Kinderärzte davon ausgenommen wären.
„Das ist eine gute Ausgangslage für die angestrebte Reform“, sagt Kay Nitschke, Leiter des Geschäftsbereichs ambulante und stationäre Versorgung bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Sachsen-Anhalt. „Gleichzeitig müssen wir aber darauf achten, auch die Bedenken der knapp 35 Prozent der Befragten ernst zu nehmen, die nicht damit einverstanden sind.“ Eine gezielte Steuerung hat aus Sicht der AOK vor allem den Vorteil, dass Facharzttermine schneller nach Bedarf und Dringlichkeit vergeben werden können und Ressourcen effizienter genutzt werden. „Das ist mit Blick auf die Beitragssatzentwicklung, den Fachkräftemangel und die Überalterung der Gesellschaft essenziell“, sagt Nitschke.
Dass der Wunsch nach mehr Effizienz und gezielter Steuerung besteht, bekräftigt auch die Umfrage: 81 Prozent der Befragten gaben an, sich eine am Bedarf ausgerichtete Terminvergabe zu wünschen. 80 Prozent wünschen sich zudem aktive Unterstützung bei der Terminsuche durch ihre Krankenkasse. Nitschke: „Auch wir als AOK-Gemeinschaft würden es begrüßen, wenn die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… künftig zu einer besseren Versorgung beitragen. Das setzt aber voraus, dass die Rahmenbedingungen dies zulassen und beispielsweise freie Termine verbindlich in einen Terminpool eingestellt würden.“
80 Prozent wünschen sich festen Ansprechpartner als Lotsen
Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich, dass sich viele Menschen von der Komplexität der ambulanten Versorgung überfordert zu fühlen scheinen. 80 Prozent sagen, dass ihnen ein fester Ansprechpartner wichtig sei, der ihnen bei allen gesundheitlichen Anliegen zur Seite steht und sie bei Bedarf durch das Gesundheitssystem lotst. Bei Menschen ab 60 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei 87 Prozent.
Fehlinanspruchnahme von Notaufnahmen außerhalb der Praxisöffnungszeiten
Eine bessere Steuerung könnte auch die Notaufnahmen entlasten. 37 Prozent der Befragten gaben nämlich an, dass sie auch bei nicht lebensbedrohlichen Problemen am Wochenende als erste Anlaufstelle die Notaufnahme aufsuchen würden - beispielsweise bei Fieber über 39 Grad.
Wochentags, beziehungsweise innerhalb der Sprechzeiten von Arztpraxen, würden 85 Prozent der Befragten aber zunächst eine Haus- oder Facharztpraxis aufsuchen und nur fünf Prozent die Notaufnahme. Ein weiteres Prozent würde den Notruf wählen.
Immerhin würden mit 51 Prozent die Mehrheit der Befragten am Wochenende bei den beschriebenen medizinischen Beschwerden die Patientenservicenummer 116 117 nutzen, über die auch der ärztliche Bereitschaftsdienst erreicht werden kann. Laut AOK sollte die 116 117 deshalb künftig eine stärkere Funktion bei der Steuerung der Patientinnen und Patienten übernehmen - und das nicht nur am Wochenende. Sowohl die geplanten Primärversorgungspraxen als auch eine bei den Kassenärztlichen Vereinigungen angesiedelte Akutleitstelle (116 117 und digital) sollen die Behandlungsdringlichkeit anhand eines standardisierten Ersteinschätzungsverfahrens beurteilen und Patientinnen und Patienten in die passende Behandlung vermitteln. Das würde auch die Notfallversorgung entlasten.
Hinweise für die Redaktionen:
Die Umfrage wurde von forsa in Kombination aus telefonischer Befragung und Online-Erhebung unter 500 Befragten in der Bevölkerung ab 18 Jahren in Sachsen-Anhalt zwischen dem 4. bis zum 13. September 2025 durchgeführt.
Das AOK-Positionspapier zur Primärversorgung Unter Primärversorgung wird die gesundheitliche Grundversorgung und Beratung verstanden, in der auch… finden Sie hier: https://www.aok.de/pp/bv/pm/ambulante-primaerversorgung/
Zur AOK Sachsen-Anhalt:
Die AOK Sachsen-Anhalt betreut mehr als 850.000 Versicherte und 57.000 Arbeitgeber online und vor Ort im ganzen Land. Mit einem Marktanteil über 42 Prozent ist sie die größte regionale Krankenkasse in Sachsen-Anhalt.
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