Das Atmen wieder lernen
AOK Sachsen-Anhalt und Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau schließen Qualitätsvertrag
Die künstliche Beatmung kann für viele Patienten lebensrettend sein. Es ist aber nicht immer einfach, die Betroffenen danach wieder davon zu entwöhnen. Je länger es dauert, desto schwieriger wird es. Die AOK Sachsen-Anhalt und das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gehen deshalb jetzt neue Wege: Um Menschen schneller von einer künstlichen Beatmung zu entwöhnen, haben sie einen speziellen Qualitätsvertrag geschlossen. In Sachsen-Anhalt gibt es bisher nur wenige solcher Verträge.
Eine künstliche Langzeitbeatmung bringt viele Schwierigkeiten mit sich: Nicht nur ist das Risiko einer Lungenentzündung höher, auch die Atemwege können geschädigt oder die Atemmuskulatur geschwächt werden. Deswegen gilt in Fachkreisen: Solange wie nötig, so kurz wie möglich.
Genau das ist Ziel des jetzt abgeschlossen Qualitätsvertrages der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Sachsen-Anhalt mit dem Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… Martha-Maria Halle-Dölau: „Durch eine optimierte Versorgung sollen Patienten schneller von einer künstlichen Beatmung entwöhnt und deren Lebensqualität verbessert werden“, sagt Dagmar Garlin, Leiterin des Fachbereiches Strategisches Krankenhaus- und Verhandlungsmanagement der AOK Sachsen-Anhalt.
Behandlungsabläufe überarbeitet, Technik wird erneuert
Die „Weaning“ genannte Entwöhnung eines Patienten von einer künstlichen Beatmung wird bereits im Weaning-Zentrum am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau professionell begleitet. Der jetzt geschlossene Vertrag ist deshalb auch in enger Zusammenarbeit mit den dortigen Experten entstanden. AOK und Klinik haben gemeinsam Therapiepfade und Behandlungsabläufe überarbeitet und so klare Behandlungsstandards definiert.
„Zum Beispiel bilden wir unser ärztliches und atmungstherapeutisches Personal in einer apparativen Schluckuntersuchung weiter, mit der wir feststellen können, ob Schluckprobleme vorliegen. So können wir Komplikationen vorbeugen und gemeinsam mit den Logopäden unseres Hauses ein individuelles Behandlungskonzept erstellen“, sagt Oberarzt Sebastian Kokles vom Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau. „Mit Unterstützung der AOK wird uns zudem eine Erweiterung und Erneuerung unseres therapeutisch genutzten Gerätepools ermöglicht. Dies fördert die Frühmobilisation der Patientinnen und Patienten. Die Erneuerung der Intensivrespiratoren auf hochmoderne Turbinengeräte ermöglicht eine noch individuellere Versorgungsmöglichkeit der beatmeten Patienten. Diese bieten technische Vorteile und Möglichkeiten, den Weaningprozess positiv zu beeinflussen oder gar zu verkürzen.“
Insgesamt fünf Qualitätsverträge im Land abgeschlossen
Kokles: „Wir freuen uns über den abgeschlossenen Qualitätsvertrag mit der AOK Sachsen-Anhalt. Wir können damit die bestehende hohe Versorgungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten halten und weiter ausbauen.“
Die Möglichkeit, dass Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… Verträge direkt mit Krankenhäusern schließen, hat der Gesetzgeber geschaffen. Ziel ist es, die Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… von ausgewählten stationären Leistungen weiter zu verbessern. Die AOK Sachsen-Anhalt ist die erste Krankenkasse in Sachsen-Anhalt, welche diese Gelegenheit nutzt. Frau Garlin von der AOK: „Wir werden die Verträge auch evaluieren, um zu schauen, wo es mögliche Verbesserungspotenziale in der stationären Versorgung gibt.“
Insgesamt hat die AOK Sachsen-Anhalt mit vier Kliniken im Land fünf solcher Qualitätsverträge abgeschlossen.
Zur AOK Sachsen-Anhalt:
Die AOK Sachsen-Anhalt betreut rund 840.000 Versicherte und 50.000 Arbeitgeber online und vor Ort im ganzen Land. Mit einem Marktanteil von 41 Prozent ist sie die größte regionale Krankenkasse in Sachsen-Anhalt.
Zum Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau:
Das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau ist eine Einrichtung im Diakoniewerk Martha-Maria. Das Krankenhaus vereint als Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Krankenhaus der Schwerpunktversorgung modernste Ausstattung und interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Kliniken und Bereiche mit menschlicher Zuwendung.
Zum Weaning-Zentrum:
Das DGP-zertifizierte Weaningzentrum am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau verfügt über ein spezialisiertes, multiprofessionelles Behandlungsteam mit einer mehr als 25-jährigen Erfahrung. Zum Weaningzentrum gehören die internistische ITS mit integrierter Weaningeinheit und die Heimbeatmungsstation. Im Weaningzentrum kann der überwiegende Teil der invasiv beatmeten Patientinnen und Patienten von der Trachealkanüle entwöhnt werden.
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Dagmar Garlin
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Sebastian Kokles, Oberarzt Klinik für Innere Medizin II
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