Vierte Landespräventionskonferenz: 10 Jahre Präventionsgesetz in Rheinland-Pfalz
Zehn Jahre Präventionsgesetz: Rheinland-Pfalz zieht Bilanz
Auf Basis der Landesrahmenvereinbarung Prävention des Landes Rheinland-Pfalz fand heute die vierte Landespräventionskonferenz (LPK) unter Beteiligung von Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz, der Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertreter der gesetzlichen Krankenversicherung, der Renten- und Unfallversicherung, der kommunalen Spitzenverbände sowie der Bundesagentur für Arbeit statt. Gemeinsam wurde auf zehn erfolgreiche Jahre Präventionsarbeit geblickt, die sich ständig entwickelt und den aktuellen Bedarfen angepasst hat. Die Landespräventionskonferenz berät als Dachgremium über die Anpassung der übergeordneten Präventionsziele der kommenden Jahre in Rheinland-Pfalz und verabschiedet diese gemeinsam im Rahmen eines Eckpunktepapiers. Die flächendeckende Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention in Rheinland-Pfalz sowie die Schaffung von Transparenz über die gemeinsame Vorgehensweise und Vorhaben sind zwei Hauptziele des Dachgremiums.
Die im Rahmen des Landespräventionsausschusses erarbeiteten Präventionsziele und -schwerpunkte der Landespräventionsnetzwerke fließen unmittelbar als Expertise in die Landespräventionskonferenz ein. Es wurde anerkannt, dass sich die eingerichteten Strukturen bewährt haben und weitergeführt werden sollen. Dazu gehören insbesondere auch die vier Landespräventionsnetzwerke: Gesund aufwachsen, Gesund leben und arbeiten, Gesund im Alter sowie Kommunale Gesundheitsförderung ist ein fortlaufender Prozess mit dem Ziel, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über… , die auch zukünftig ihre Synergien nutzen möchten um intensiv landesweite Vorhaben zu begleiten. Als Schwerpunktthemen hat die Landespräventionskonferenz in diesem Jahr Einsamkeit vorbeugen- soziale Teilhabe stärken und Demokratiebildung identifiziert.
Statements der beteiligten Partner
Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz:
„Gesundheitsförderung und Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… sind zentrale Säulen unserer Gesundheitspolitik Die Gesundheitspolitik ist ein facettenreiches Gebiet, das weit über die in der Öffentlichkeit mit… . Sie entlasten das Gesundheitssystem, fördern Lebensqualität und tragen entscheidend dazu bei, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern. Wir möchten Krankheiten vermeiden, bevor sie entstehen, und den großen gesundheitsbeeinträchtigenden Themen wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes und Depressionen entgegenwirken. Gesundheit steht jedem zu, daher sind Chancengleichheit und der Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen besonders wichtig. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit den beteiligten Sozialversicherungsträgern, Ministerien und Akteuren vor Ort konnten wir viele Projekte umsetzen und weiterentwickeln, wie etwa den Hitzeaktionsplan RLP, das Projekt „Gesundheit für alle“ mit dem Schwerpunkt auf psychische Gesundheit oder die Unterstützung vieler so wertvoller Selbsthilfegruppen Viele Kranke und ihre Angehörigen engagieren sich in Selbsthilfegruppen, um Unterstützung bei der… .“
Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse:
„Durch die Landespräventionskonferenz wird die Landespräventionsstrategie konkretisiert und die Gesundheitsförderung sowie das Präventionsangebot in Rheinland-Pfalz verlässlich gestärkt. Die Förderung nachhaltiger, bedarfsorientierter und passgenauer Angebote ist das gemeinsame Ziel. Alle Bürgerinnen und Bürger - von Klein bis Groß – sind dabei im Blick, denn sämtliche Altersklassen profitieren in den verschiedensten Lebenswelten gleichermaßen. Wir als Gesundheitskasse freuen uns sehr, diesen spannenden Prozess mitzugestalten und mit unseren AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Erfahrungen aus mehr als 30 Jahren Gesundheitsförderung in Kitas, Schulen, Betrieben, Pflegeeinrichtungen, Kommunen sowie der individuellen Gesundheitsförderung passgenau zu unterstützen.“
Klaus Wilms, GKV Bündnis für Gesundheit:
„Die Gesundheitsförderung in Lebenswelten wie Kindergarten, Schulen und Kommunen sind ein wichtiger Baustein der Präventionsstrategie. Deshalb unterstützt das GKV-Bündnis für Gesundheit gezielt Angebote in diesen Lebensbereichen. Insbesondere Angebote zur Förderung der psychischen Gesundheit wie „Verrückt – na und?!“ und kommunale Förderfonds z.B. für Angebote für Kinder und Jugendliche die in Familien aufwachsen, in denen ein oder beide Elternteile durch Sucht- oder psychische Erkrankungen besonders belastet sind, sind ein Förderschwerpunkt des GKV-Bündnis für Gesundheit in Rheinland-Pfalz. Kommunen können über Förderfonds Fördermittel beim GKV-Bündnis für Gesundheit beantragen. Das gilt auch für Schulen, die am „Landesprogramm Gesunde Schule“ teilnehmen. Mit den Förderfonds möchte das GKV-Bündnis für Gesundheit pragmatisch Gesundheitsförderungsangebote vor Ort ermöglichen.“
Martin Schneider, Leiter der vdek – Landesvertretung Rheinland-Pfalz:
„10 Jahre nach Inkrafttreten des Präventionsgesetzes können wir als vdek-Landesvertretung sagen: Wir haben auf Basis der Landesrahmenvereinbarung Prävention bereits viel erreicht! Besonders positiv ist für die Ersatzkassen Ersatzkassen waren ursprünglich privatrechtlich organisierte Versicherungsvereine auf… die stärkere Vernetzung aller relevanten Akteure, mit denen wir gemeinsam vor Ort bedarfsgerechte Maßnahmen für die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer entwickeln. Dies gilt auch für unser aktuelles Schwerpunktthema: Einsamkeit betrifft unterschiedliche Altersgruppen und Lebenssituationen. Deshalb ist es uns Ersatzkassen wichtig, Angebote zu schaffen, die Begegnung ermöglichen und Gemeinschaft fördern. Wir setzen uns dafür ein, diese Initiativen zu begleiten und gemeinsam Wege zu initiieren, die das Miteinander stärken und die Gesundheit der Menschen in unserem Land nachhaltig fördern.“
Daniel Schilling, Vorstand der IKK Südwest:
„Die Landespräventionskonferenz beweist seit Jahren, wie wichtig eine vernetzte Präventionsarbeit ist. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, Gesundheit dorthin zu bringen, wo das Leben stattfindet: in die Kitas, Schulen und Betriebe. Dafür ist eine hohe Gesundheitskompetenz der Schlüssel. Sie ist die Fähigkeit, sich im komplexen Gesundheitssystem zurechtzufinden und informierte, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Indem wir diese Kompetenz fördern, investieren wir gemeinsam nachhaltig, möglichst niedrigschwellig in die Zukunft! Wir vernetzen lokale Strukturen und fördern u. a. Projekte, die soziale Teilhabe ermöglichen. Denn Prävention wirkt dann am stärksten, wenn Menschen Unterstützung erhalten, bevor Belastungen chronisch werden."
Bettina Hamann, Leiterin der Landesvertretung Rheinland-Pfalz und Saarland des BKK Landesverbandes Mitte:
„Einsamkeit ist ein steigendes gesellschaftliches und gesundheitliches Problem. Sie hängt nicht nur mit psychischen Erkrankungen zusammen, sondern auch mit körperlichen Beeinträchtigungen und mindert die Lebensqualität. Daher begrüßen wir umso mehr, dass eine Strategie gegen Einsamkeit in Rheinland-Pfalz als integraler Bestandteil von Gesundheitsförderung und Prävention entwickelt wird. Ziel ist, durch den Ausbau bestehender Unterstützungsstrukturen die soziale Teilhabe zu fördern und die Isolation zu verringern. Deshalb werden sich die Betriebskrankenkassen Der Arbeitgeber kann für einen oder mehrere Betriebe eine Betriebskrankenkasse (BKK) errichten, wenn… weiterhin dafür einsetzen, zusammen mit den Partnern der Landesrahmenvereinbarung bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln. Mit niederschwelligen Angeboten können auch immobile Personen erreicht werden, und dies am besten im Übergang vom Erwerbsleben zum Renteneintritt. Auch Demokratiebildung zielt auf Teilhabe, Mitbestimmung und gesellschaftlichen Zusammenhalt ab. Demokratiebildung stärkt die Urteils- und Handlungskompetenz. Die Landespräventionsgremien unterstützen solche Bildungsangebote in allen Lebensbereichen – von Kita über Schule und Arbeitswelt bis zum kommunalen Raum – und fördern deren Verknüpfung mit Präventionsmaßnahmen.“
Dr. Bettina Rademacher-Bensing, Geschäftsführerin der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz:
„Als Rentenversicherungsträger für Rheinland-Pfalz haben wir ein klares Ziel: Die Gesundheit und die Erwerbsfähigkeit unserer 1,4 Millionen Versicherten zu erhalten. Wer gesünder durchs Arbeitsleben geht, hat gute Chancen auf eine ordentliche Rente im Alter, gerade dann, wenn die Lebensarbeitszeit steigt. Mit unserem Präventionsprogramm RV Fit haben wir für Berufstätige jeden Alters das passende Angebot. Unkompliziert und kostenlos. Auch die Betriebe profitieren von fitteren Belegschaften und geringeren Fehlzeiten. RV Fit ergänzt ideal unsere Reha- und Nachsorgeleistungen. Die Teilnehmerzahlen steigen von Jahr zu Jahr und damit wächst das Angebot. Schon heute sind in Rheinland-Pfalz über 30 Anbieter dabei - ambulant, stationär oder als Trainingszentrum. Mit RV Fit sind wir am Puls der Zeit.“
Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund:
„Die Deutsche Rentenversicherung bringt sich bundesweit mit ihrer zweigleisigen Präventionsstrategie ein. Das ist zum einen das niedrigschwellige Präventionsprogramm RV Fit für aktiv Beschäftigte, das bequem über das Portal beantragt werden kann. Zum anderen mit dem Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung einem kostenfreien Beratungsangebot für Betriebe zu allen Themen der gesetzlichen Rentenversicherung. Unser Ziel ist es, das betriebliche Setting bezeichnet im Bereich der Gesundheitsförderung Lebensbereiche, in denen Menschen einen großen Teil… zu nutzen, um Beschäftigte mit ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen frühzeitig mit unseren Leistungen zu erreichen und ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben zu vermeiden. Hierfür kooperieren wir mit den anderen Sozialleistungsträgern und vernetzen uns in der Region."
Gerrith Kiefaber, Leiterin der Regionaldirektion der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
„Die KNAPPSCHAFT Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See fungiert als Renten-, Kranken- und… unterstützt die Rheinland-Pfälzische Präventionsstrategie seit vielen Jahren. Wir bringen unsere langjährige Erfahrung im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention ein, um maßgeschneiderte Angebote für alle Bevölkerungsgruppen und Lebenslagen anzubieten. Die Ausweitung der Schwerpunktthemen hinsichtlich Einsamkeitsprävention und Demokratiebildung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer noch umfänglicheren Gesundheitsbildung im Land. Lassen Sie uns gemeinsam die Voraussetzungen für eine gesündere Zukunft aller Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer schaffen.“
Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit:
„Gesundheitsförderung ist auch bei arbeitslosen Menschen ein zentrales Thema, denn Arbeitslosigkeit und Gesundheit beeinflussen sich wechselseitig. Es ist wichtig, dass unsere Kundinnen und Kunden für dieses Thema sensibilisiert werden, damit ihre Gesundheit erhalten bzw. gestärkt wird, ihre Lebensqualität verbessert wird und gleichzeitig der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt leichter gelingt. Unsere Mitarbeitenden in den Jobcentern und Arbeitsagenturen gehen in Gesprächen auf die individuelle Situation ein und motivieren, an speziellen Angeboten der Gesundheitsförderung teilzunehmen.“
Dr. Christoph Heidrich, Geschäftsführer der Unfallkasse Rheinland-Pfalz:
„Alle Partner, die auf Grundlage des Landespräventionsgesetzes zusammenwirken eint die Gewissheit, dass Gesundheit essentiell ist. Ohne Gesundheit sind Aufwachsen, Arbeiten und Leben undenkbar. Es ist daher wichtig, dass wir als Unfallkasse Rheinland-Pfalz vertrauensvoll mit allen Partnern unsere Kompetenzen zusammenbringen, um wirksame und langfristig angelegte Präventionsarbeit zum Wohle der uns anvertrauten Menschen zu leisten. Von zunehmender Bedeutung sind für uns hierbei erfolgreiche Hebel, um psychischen Belastungen und ihren Gesundheitsfolgen entgegentreten zu können. Die Präventionsarbeit muss dabei möglichst alle betrachten und allen zu Gute kommen – ob jung, ob älter, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Bildungsstand. Getreu unserem Leitgedanken: Gesund.Sicher.Gemeinsam.“
Christian Heck, Landesdirektor der DGUV:
„Die Landespräventionskonferenz Rheinland-Pfalz setzt wichtige Impulse für nachhaltige Präventionsarbeit – mit Kontinuität in einem starken Netzwerk und dem gemeinsamen Verständnis dafür, dass Sicherheit und Gesundheit auch bei der Arbeit nicht verhandelbar sind. Jeder verhütete Arbeitsunfall und jede verhinderte Berufskrankheit bedeuten weniger Leid für Betroffene und ihre Familien – aber auch resilientere Betriebe. Das Ziel der Landespräventionskonferenz und der DGUV mit den Unfallversicherungsträgern als Teil dieses Netzwerks ist also deckungsgleich: Prävention vor Rehabilitation Die Weltgesundheitsorganisation versteht unter Rehabilitation alle Maßnahmen, die darauf abzielen,… . Mit seinem starken Präventionsnetzwerk, hoher Beratungskompetenz und dem Willen aller Beteiligten, Arbeits- und Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern, ist Rheinland-Pfalz auf dem richtigen Weg.“
Heike Arend, Geschäftsführende Direktorin des Landkreistages, Lisa Diener, Geschäftsführende Direktorin des Städtetages und Moritz Petry, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz e. V.:
„Gesundheit ist Voraussetzung für ein gutes und resilientes Leben. Prävention gelingt dort am besten, wo Menschen leben, lernen, arbeiten und altern – in den Kommunen. Das aktualisierte Eckpunktepapier der Landespräventionskonferenz zeigt: Erfolgreiche Gesundheitsförderung braucht starke, lokal verankerte und langfristige Strukturen. Zahlreiche Initiativen – von Bewegungsoffensiven über kommunale Gesamtkonzepte bis hin zu Angeboten gegen Einsamkeit oder für ältere Menschen – beweisen, wie Prävention im Alltag wirkt, Teilhabe stärkt und Gesundheitschancen verbessert. Für Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… ist jeder einzelne verantwortlich. Auf kommunaler Ebene können wir gleichzeitig dazu beitragen, dass sich Menschen durch gemeinschaftliche Angebote weniger einsam fühlen, Kinder und Eltern in Kitas und Schulen einen gesünderen Lebensstil entwickeln und durch Klimaschutz- und Verkehrskonzepte, attraktive Grünanlagen oder Sportplätze wichtige Anreize erhalten.“