Nur knapp jede zweite 15-Jährige in Nordrhein-Westfalen vollständig gegen HPV geimpft
Das zeigen Auswertungen der AOK zum Internationalen Tag der Frauengesundheit. Bei den Jungen liegt die Impfquote bei 30,4 Prozent.

Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Auslöser ist eine langanhaltende Infektion mit Hochrisiko-Stämmen der Humanen Papillomviren (HPV), die hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Obwohl mit der HPV-Impfung ein wirksamer Schutz gegen diese Infektion existiert, lässt sich nach wie vor nur knapp die Hälfte der Mädchen vollständig impfen. Das zeigen Auswertungen, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) anlässlich des heutigen Internationalen Tags der Frauengesundheit veröffentlicht hat.
So lag die Impfquote bei den 15-jährigen Mädchen in Nordrhein-Westfalen, die bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… versichert sind, im dritten Quartal 2024 bei 48,2 Prozent (im Rheinland bei 49,1 Prozent). Im Vorjahreszeitraum war der Anteil der vollständig gegen HPV geimpften AOK-versicherten 15-Jährigen nur leicht höher (NRW 49,2 Prozent, Rheinland 51 Prozent). 2019, im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, waren 44,9 Prozent der Mädchen in NRW im Alter von 15 Jahren gegen HPV geimpft (im Rheinland 45,2 Prozent). Die aktuell stagnierende Impfquote hängt auch mit der Corona-Pandemie zusammen: Aktuell werden diejenigen Jahrgänge 15 Jahre alt, die zwar vor der Pandemie überdurchschnittlich viel, aber während der Pandemie weniger Impfungen Aufgrund des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen seit dem… erhalten haben als die Jahrgänge zuvor.
„Wir brauchen gezielte Aufklärung rund um die HPV-Impfung. Nur so können wir mehr Kinder, Jugendliche und ihre Eltern über den Nutzen, den die Impfung sowohl für Mädchen als auch für Jungen bietet, informieren, eventuell vorhandene Ängste ab- und langfristige Gesundheitskompetenz aufbauen.“

Vorstandsmitglied AOK Rheinland/Hamburg
„Die Weltgesundheitsorganisation Die WHO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die als Koordinationsbehörde der… hat das Ziel ausgegeben, dass bis zum Jahr 2030 90 Prozent der 15-jährigen Mädchen gegen HPV geimpft sein sollen. Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt“, sagt Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. „Wir brauchen gezielte Aufklärung rund um die HPV-Impfung. Nur so können wir mehr Kinder, Jugendliche und ihre Eltern über den Nutzen, den die Impfung sowohl für Mädchen als auch für Jungen bietet, informieren, eventuell vorhandene Ängste ab- und langfristige Gesundheitskompetenz aufbauen. Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… und Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… müssen in allen Bereichen der Gesundheit noch stärker in den Fokus gerückt werden. Hier legen wir den Grundstein einer gesunden Gesellschaft.“
Impfniveau bei Jungen weiterhin niedrig
Um Herdenimmunität in der Bevölkerung zu erreichen, wurde 2018 auch die HPV-Impfung für Jungen als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… eingeführt. Sie trägt einerseits zum Schutz von Frauen und Mädchen vor einer Übertragung von Hochrisiko-Viren durch Geschlechtsverkehr bei. Andererseits schützt die Impfung die Jungen selbst vor der Entstehung von Anal-, Penis- und bösartigen Schleimhauttumoren des Mundrachenraumes. Vollständig geimpft waren im dritten Quartal 2024 laut WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… -Auswertung jedoch nur 30,4 Prozent der AOK-versicherten 15-jährigen Jungen in Nordrhein-Westfalen (im Rheinland 31,7 Prozent).
HPV-Impfung möglichst vor erstem Geschlechtsverkehr
Da die Impfung besonders dann effektiven Schutz bietet, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt ist, sind die Impfquoten der 15-Jährigen besonders relevant. Für einen vollständigen Schutz sind in der Gruppe der 9- bis 14-Jährigen zwei Impfungen nötig. Die Kosten für eine verpasste Nachholimpfung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bis zum 18. Geburtstag.
In dieser Pressemitteilung zu den HPV-Impfquoten ist im Nachhinein aufgefallen, dass zur Berechnung der Vergleichswerte für die Jahre 2023 und 2019 falsche Indikatoren verwendet wurden. Dadurch waren diese Vergleichswerte nicht korrekt angegeben (die aktuellen Impfquoten für 2024 waren korrekt dargestellt). Die entsprechenden Passagen sind korrigiert worden.
Update: Die Altergruppe für die Impfung wurde korrigiert.