Pressemitteilung

Beschäftigte im Einzelhandel so häufig krankgeschrieben wie nie

18.12.2025 AOK Rheinland/Hamburg 2 Min. Lesedauer

Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg zeigen einen Rekord-Krankenstand in der Branche und eine Zunahme der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen.

Die Belastungen im Einzelhandel sind groß.
Die Belastungen im Einzelhandel sind groß.

Immer wieder gerät der Einzelhandel in die Schlagzeilen: ob wegen eines schwachen Weihnachtsgeschäfts oder der Schließung traditionsreicher Unternehmen. Die Veränderungen in der Branche wirken sich offensichtlich auch auf die Gesundheit der Beschäftigten aus. Der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… hat zuletzt einen Höchstwert erreicht: 7,14 Prozent. Das bedeutet, dass täglich mehr als 7 von 100 Angestellten im Einzelhandel arbeitsunfähig waren. Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen, wie die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Rheinland/Hamburg ermittelt hat.

Nie war der Krankenstand im Einzelhandel in den vergangenen Jahren so hoch wie 2024 (7,14 Prozent). Zum Vergleich: 2023 lag er bei 7,11 Prozent, 2022 bei 6,72 Prozent und vor zehn Jahren (2015) bei 5,28 Prozent. Für die Analyse hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung Seit dem Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes zum 1. April 2007 sind die bisherigen… (BGF-Institut) der AOK Rheinland/Hamburg die Daten von weit über 100.000 im Einzelhandel beschäftigten Versicherten ausgewertet.

„Zu den Gründen für diese Entwicklung zählen eine hohe psychische Belastung durch den intensiven Kundenkontakt, die angespannte Personalsituation, Sorgen um den Arbeitsplatz sowie zunehmender Kostendruck und der wachsende Wettbewerb durch den Onlinehandel.“

Merit Kirch

Geschäftsführerin des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg

Fehltage wegen psychischer Erkrankungen in 10 Jahren um fast 50 Prozent gestiegen

Parallel zum steigenden Krankenstand nehmen auch die Arbeitsunfähigkeiten aufgrund psychischer Leiden kontinuierlich zu. 2024 war jede bzw. jeder Beschäftigte durchschnittlich 5,7 Tage infolge einer psychischen Erkrankung arbeitsunfähig – so viele wie noch nie. 2023 waren es 5,4 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund dieser Diagnose, 2020 noch 4,6 Tage. Vor zehn Jahren lag dieser Wert bei 3,9 Tagen und damit fast 50 Prozent niedriger als heute.

„Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig“, sagt Merit Kirch, Geschäftsführerin des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg. „Dazu zählen eine hohe psychische Belastung durch den intensiven Kundenkontakt, die angespannte Personalsituation, Sorgen um den Arbeitsplatz sowie zunehmender Kostendruck und der wachsende Wettbewerb durch den Onlinehandel.“

Trotz des Höchststands von 7,14 Prozent bleibt der Krankenstand im Einzelhandel weiterhin leicht unter dem branchenübergreifenden Durchschnitt. Bei den Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg lag dieser 2024 bei 7,18 Prozent. Ein möglicher Grund:  Die Beschäftigten im Einzelhandel sind mit durchschnittlich 37,7 Jahren deutlich jünger als der branchenübergreifende Durchschnitt von 41,0 Jahren.

Betriebliche Gesundheitsförderung

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung ist ein fortlaufender Prozess mit dem Ziel, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über… der AOK Rheinland/Hamburg unterstützt Betriebe dabei, Gesundheitsbelastungen ihrer Mitarbeitenden zu erkennen und mögliche Risiken durch gezielte Präventionsmaßnahmen zu minimieren. 

Weitere Informationen unter www.bgf-institut.de

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Kirsten Simon
Pressesprecherin

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