Zahnprophylaxe bei Kindern in Westfalen-Lippe im leichten Aufwärtstrend
AOK-Chef Ackermann besorgt: „Über 40 Prozent der Kinder gehen nicht zur Vorsorge.“

Dortmund. Die Zahnvorsorge ist bei Kindern in Westfalen-Lippe im leichten Aufwärtstrend. Das ergab eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest anlässlich des Tages der Zahngesundheit am 25. September. Danach wurde die Zahnvorsorge im Rahmen der Individualprophylaxe von Kindern und Jugendlichen im vergangenen Jahr mit einem Plus von 3,4 Prozent gegenüber 2023 mehr genutzt. Allerdings ist noch viel Luft nach oben: Insgesamt nahmen 169.350 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren die kostenfreien Untersuchungen in Anspruch. Das entspricht 57,5 Prozent aller AOK-versicherten Kinder und Jugendlichen in der Altersgruppe in Westfalen-Lippe. „Im Klartext heißt das, dass über 40 Prozent der Kinder in Westfalen-Lippe nicht zur Zahnvorsorge gehen. Die regelmäßige Kontrolle bei Kindern ist entscheidend für die lebenslange Erhaltung ihrer Mundgesundheit. Denn Karies zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
„Die regelmäßige Kontrolle bei Kindern ist entscheidend für die lebenslange Erhaltung ihrer Mundgesundheit.“

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Zahngesundheit so früh wie möglich
Je früher mit der gezielten Zahnpflege begonnen wird, desto besser. Und das bereits vom ersten Zahn an. Denn Kinderzähne sind bereits ab dem ersten Zahn anfällig für Karies und Zahnfäule. Daher gibt es für Kinder bis sechs Jahre die zahnmedizinische Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… . Wie bei der Individualprophylaxe für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren gab es auch bei der zahnmedizinischen Früherkennung für die Kleinsten einen Anstieg der Inanspruchnahme. So nutzten im vergangenen Jahr in Westfalen-Lippe 52.484 Kinder die Untersuchungen zur Frühprävention, im Jahr 2023 waren es 50.492. Das ist ein Plus von 3,9 Prozent. „Um Karies im Milchzahngebiss von Kleinkindern zu vermeiden, sollte die Zahnvorsorge schon mit dem Durchbruch des ersten Zahns beginnen“, so Ackermann. Für zahnmedizinische Früherkennung der Kleinsten zahlte die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… NordWest in Westfalen-Lippe im letzten Jahr insgesamt über 2,6 Millionen Euro. Das sind 11,3 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. „Mit der zahnmedizinischen Früherkennung stärken wir die frühkindliche Mundgesundheit und wollen den Kindern direkt am Lebensanfang die Basis für eine zahngesunde Zukunft geben“, so Ackermann. Denn gesunde Milchzähne verringern das Risiko von Zahn- und Kieferfehlstellungen der bleibenden Zähne. Auch die Eltern sollten die Phase, in der die ersten Zähne durchbrechen, gut mitbegleiten und das Kind an eine regelmäßige Zahnpflege gewöhnen.
Ab dem sechsten Lebensjahr halbjährlich zum Zahnarzt
Nach der zahnärztlichen Früherkennung werden die Kinder von sechs bis 17 Jahren im Rahmen der Individualprophylaxe dann halbjährlich untersucht. Die gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… übernehmen die Prophylaxe ab dem sechsten Lebensjahr zweimal im Jahr. Auch die Fissurenversiegelung der bleibenden großen Backenzähne wird bis zum 18. Lebensjahr vollständig bezahlt.
Neue Dokumentation der Früherkennung
Damit Eltern besser über die vorhandenen zahnärztlichen Früherkennungsangebote informiert sind, hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) geplant, das Kinderuntersuchungsheft umfangreich anzupassen. Ab dem 1. Januar 2026 werden auch die Ergebnisse der sechs zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen in einem eigenen Abschnitt dokumentiert und mit Hinweisen für die Eltern ergänzt. Bisher erfolgte das gesondert in eigenen Heften der Zahnärzteschaft, den sogenannten Kinderzahnpässen.
Gesund beginnt im Mund – Superkraft Spucke
Der diesjährige Tag der Zahngesundheit am 25. September steht unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Superkraft Spucke“. Denn neben einer gesunden Mundflora und regelmäßiger zahnmedizinischen Prophylaxe ist ein ausreichender Speichelfluss wichtig für die Mundgesundheit. Mehr Informationen dazu gibt es im Internet unter tagderzahngesundheit.de/.
2 passende Downloads
Foto: Zahnprophylaxe bei Kindern in Westfalen-Lippe
Format: JPG | 496 KB | 2200 × 1290 px
Lizenz: Dieses Bild darf nur im Zusammenhang mit der nebenstehenden redaktionellen Berichterstattung und ausschließlich von Zeitungsredaktionen bzw. Verlags-/Medienhäuser für ihre Print-Publikationen (Veröffentlichung ist auf 500k Kopien begrenzt), Online-Plattformen und für ihre sozialen Medien genutzt werden. Bitte geben Sie immer die folgende Quelle (Copyright) an: AOK NordWest/Colourbox/hfr.