Jeder dritte Schulanfänger im Norden hat bereits Zahnfüllungen
Besorgniserregend: Fast 36 Prozent haben sogar sieben oder mehr Füllungen

Kiel. Von den diesjährigen Schulanfängern und Schulanfängerinnen in Schleswig-Holstein hat bereits jedes dritte Kind Zahnfüllungen. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach wurden bei 29,8 Prozent der Kinder schon vor der Einschulung Zahnfüllungen eingesetzt. Im Durchschnitt sind bei jedem Kind mit Füllung 5,6 Zähne betroffen. Auffällig ist, dass fast 36 Prozent der Kinder mit einer Zahnfüllung sogar sieben und mehr Zahnfüllungen haben. „Dass Kinder bereits vor Schuleintritt über so viele Zahnfüllungen verfügen, ist besorgniserregend. Die sorgfältige Zahnpflege und regelmäßige Kontrolle bei Kindern ist ein unbedingtes Muss und grundlegend für die lebenslange Erhaltung ihrer Mundgesundheit“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest.
„Die sorgfältige Zahnpflege und regelmäßige Kontrolle bei Kindern ist ein unbedingtes Muss für die lebenslange Erhaltung ihrer Mundgesundheit.“

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Zahnstatus besorgniserregend
Karies zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Die aktuelle AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Auswertung zeigt, dass 42,4 Prozent der diesjährigen Schulanfänger und Schulanfängerinnen mit Zahnfüllungen bereits ein bis drei Füllungen haben. 21,8 Prozent haben vier bis sechs Füllungen und bei 35,8 Prozent wurden sogar sieben und mehr Füllungen gelegt. „Kariesprobleme müssen von Anfang an ernst genommen werden“, so Ackermann. Denn ein kariöses Milchgebiss kann weitreichende Folgen haben und sich negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Karies kann beispielsweise zu Schmerzen beim Kauen führen oder zu Fehlstellungen der bleibenden Zähne, wenn die Milchzähne als Platzhalter wegfallen. In schlimmen Fällen wird sogar die Sprachentwicklung des Kindes beeinträchtigt. Karies bei Schulkindern entsteht, wenn Bakterien im Mund aus Zucker Säure produzieren, die den Zahnschmelz angreift und zu Löchern führt. Der Hauptgrund sind zu häufige zuckerhaltige Snacks und Getränke. Eine gute Zahnpflege mit fluoridhaltiger Zahnpasta, eine zahngesunde Ernährung und regelmäßige Zahnarztbesuche sind die besten Mittel zur Vorbeugung von Karies.
Kariesvorsorge so früh wie möglich
Die Karies-Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… ist schon für Babys wichtig. Das Vorsorgeprogramm der gesetzlichen Krankenkasse beginnt im sechsten Lebensmonat mit der zahnmedizinischen Früherkennung Im Rahmen der Prävention dienen Maßnahmen der Früherkennung dazu, Krankheiten bereits im Frühstadium… . „Je früher mit der gezielten Zahnpflege begonnen wird, desto besser. Und das bereits vom ersten Zahn an“, rät der AOK-Chef. Denn gesunde Milchzähne verringern das Risiko von Zahn- und Kieferfehlstellungen der bleibenden Zähne. Die Eltern sollten die Phase, in der die ersten Zähne durchbrechen, gut mitbegleiten und das Kind an eine regelmäßige Zahnpflege gewöhnen.
Individualprophylaxe ab dem sechsten Lebensjahr
Ab dem sechsten Lebensjahr sollte jedes Kind mindestens zweimal im Jahr zur Zahnuntersuchung. Die großen Backenzähne mit ihrer zerklüfteten Oberfläche gelten als besonders kariesgefährdet. In den Rillen und Vertiefungen sammeln sich oft Bakterien. Doch es gibt ein wirksames Mittel: die Fissurenversiegelung. Neben der regelmäßigen Prophylaxe zahlen die gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… auch die Zahnversiegelung der Backenzähne bis zum 18. Lebensjahr vollständig.
Gruppenprophylaxe in KiTas und Schulen
Ein besonderes Augenmerk auf die richtige Zahnpflege und Mundhygiene außerhalb des Elternhauses legen auch die niederschwelligen Vorsorgeangebote wie regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen, Beratungen und Prophylaxe in Kitas und Schulen. Die Gruppenprophylaxe trägt schon in der frühen Kindheit dazu bei, den Grundstein für ein gesundes Aufwachsen und eine gute Mundgesundheit zu legen. Die Gruppenprophylaxe wird gemeinsam vom öffentlichen Gesundheitsdienst, den niedergelassenen Zahnärzten und der GKV für Kinder bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahres getragen.
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Foto: Zahnfüllungen bei Kindern in Schleswig-Holstein
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