Krätze-Fälle in Westfalen-Lippe weiter gestiegen
Medikamente in Höhe von fast zwei Millionen Euro verordnet
Dortmund. Krätze ist in Westfalen-Lippe weiter auf dem Vormarsch: Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest bei ihren Versicherten hervor. Danach wurden im Jahr 2024 insgesamt 22.922 Fälle verzeichnet, 5,5 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor (21.726 Fälle). „Die Krätze ist eine Krankheit, die als ausgerottet galt. Allerdings scheint sie immer wieder wellenartig aufzutreten. Die Infektion mit der ansteckenden Hautkrankheit geschieht meist durch engen Hautkontakt mit Erkrankten. Betroffene vermuten zunächst meist einen harmlosen Hautausschlag. Bei den ersten Anzeichen auf Krätze wie geröteten Papeln in Kombination mit auftretendem Juckreiz sollte aber zügig einen Arzt aufgesucht werden, um dies abklären zu lassen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. Entsprechend der steigenden Fälle, ist auch die Anzahl der Verordnungen für Medikamente wie Salben und Tabletten, die üblicherweise bei der Behandlung von Krätze eingesetzt werden, bei den AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe in 2024 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das Plus lag bei 6,6 Prozent. Die Gesamtausgaben für die Medikamente lagen 2024 bei 1,96 Millionen Euro.
„Die Krätze ist eine Krankheit, die als ausgerottet galt. Allerdings scheint sie immer wieder wellenartig aufzutreten.“

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest
Krätzmilben verantwortlich für ansteckende Hautkrankheit
Krätze (Skabies) ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Parasiten, sogenannte Krätzmilben, ausgelöst wird. Typische Symptome sind starker Juck-reiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen. Durch den starken Juckreiz ist die Haut oft mit blutigen Kratzspuren übersät. Die Symptome entstehen vor allem durch eine Hautentzündung. Denn wenn Krätzmilben die Haut besiedeln, wird die Haut geschädigt. Dadurch reagiert das Immunsystem und es kommt zu entzündlichen Prozessen mit den typischen Hautveränderungen. Die Übertragung einer einzigen Milbe reicht schon aus, um Krätze zu verursachen. Daher kann eine Ansteckung mit Krätze jeden treffen und hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun.
Ansteckung möglich
Das Risiko einer Ansteckung ist umso höher, je mehr Krätzmilben sich auf der Hautfläche befinden. Direkt von Mensch zu Mensch ist die gewöhnliche Krätze nur dann ansteckend, wenn ein enger, großflächiger Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Minuten besteht. Dement-sprechend sind Händeschütteln, Umarmungen oder eine Untersuchung der Haut von Patienten mit gewöhnlicher Skabies ohne Risiko. Auch eine indirekte Über-tragung über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche ist möglich. So kann es auch in Kindergärten, Gemeinschaftseinrichtungen oder in Alten- und Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… -heimen zur Ansteckung kommen.
Schnell Milbenfrei
Um Krätze schnell wieder loszuwerden, ist im Erkrankungsfall eine Behandlung mit Salben und gegebenenfalls auch mit Tabletten notwendig. Diese zielen vor allem darauf ab, die Milben mitsamt Larve und Eiern abzutöten. „Hygiene und ein gestärktes Immunsystem spielen für den Verlauf eine große Rolle“, so Ackermann. Häufiges Duschen oder Baden und ein guter Immunstatus erschweren die Vermehrung der Milben. Sinnvoll ist es, Kleidung, Handtücher und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen. Ist dies bei bestimmter Kleidung nicht möglich, dann kann diese für mindestens zwei Stunden im Gefrierschrank bei mindestens minus 25 Grad aufbewahrt werden. Nicht waschbares Spielzeug sollte zwei Wochen lang luftdicht verpackt werden. Außerdem sollten Polstermöbel und Matratzen täglich abgesaugt werden.
Weitere Informationen zum Thema im Internet unter aok Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… .de im Gesundheits-magazin.
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Foto: Krätze-Fälle in Westfalen-Lippe
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