Pressemitteilung

Bluthochdruck: Über 655.000 Menschen in Schleswig-Holstein betroffen

15.05.2025 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

AOK zum Welt-Hypertonietag am 17. Mai: Blutdruck regelmäßig messen

Eine linke Hand und Unterarm liegen locker auf einem Tisch. Die Handinnenfläche zeigt nach oben, am Handgelenk ist ein digitales Blutdruckmessgerät angebracht, dass einen bestimmten Wert anzeigt.
Ein anhaltend und unzureichend therapierter Bluthochdruck zählt zu den Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Kiel. In Schleswig-Holstein leidet fast jeder Dritte an zu hohem Blutdruck. Im Jahr 2023 waren insgesamt 655.300 Menschen ab 20 Jahren an Bluthochdruck, der sogenannten Hypertonie, erkrankt. Das sind 27,1 Prozent der Gesamtbevölkerung im nördlichsten Bundesland. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Die hohe Betroffenheit zeigt sich auch bei der Verordnung von Arzneimitteln: Für alle gesetzlich Krankenversicherten in Schleswig-Holstein verordneten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2023 insgesamt 5,3 Millionen Packungen blutdrucksenkender Mittel. Damit entfielen fast ein Viertel (23,3 Prozent) aller Verordnungen im Fertigarzneimittelmarkt auf Blutdruck-Senker. „Viele Betroffene erhalten eine medikamentöse Therapie, um den Blutdruck in den Griff zu bekommen. Grund ist, dass Bluthochdruck ein zentraler Risikofaktor für die Entstehung von weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Medikamente, die den Blutdruck senken, sind unverändert die am meisten verordneten Arzneimittel in Schleswig-Holstein“, sagt AOK-Chef Ackermann anlässlich des Welt-Hypertonie-Tages am 17. Mai. Insgesamt zahlten die gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein dafür über 123 Millionen Euro.

„Viele Betroffene erhalten eine medikamentöse Therapie, um den Blutdruck in den Griff zu bekommen.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Mehr Frauen als Männer betroffen

Die Auswertung zeigt außerdem, dass ein zu hoher Blutdruck häufiger bei Frauen als bei Männern diagnostiziert wird. Die Prävalenz ist eine Messgröße aus der Epidemiologie, die die Häufigkeit einer Krankheit zu einem bestimmten… lag bei Frauen bei 28,5 Prozent, bei Männern 25,7 Prozent. „Angesichts der hohen Prävalenz und der schweren möglichen Folgen der Erkrankung ist es wichtig, Bluthochdruck ernst zu nehmen“, so Ackermann. Denn Bluthochdruck kann unbehandelt schwere Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Dazu zählen unter anderem Schlaganfälle, Herzinfarkte, Koronare Herzerkrankungen und Durchblutungsstörungen der Netzhaut am Auge, die sogar zur Erblindung führen können. Darüber hinaus gilt Bluthochdruck als Risikofaktor für Demenz. 

Medikamentöse Therapie zur Blutdrucksenkung

Dabei ist ein zu hoher Blutdruck mit einer medikamentösen Therapie gut behandelbar. „Voraussetzung ist, dass die Blutdruckwerte bekannt sind. Das ist häufig nicht der Fall. Allerdings haben nur diagnostizierte Patientinnen und Patienten auch die Chance, eine ärztliche Therapie zur Blutdrucksenkung und damit zur Vermeidung der Hypertoniefolgen zu erhalten“, so Ackermann. Bei der Einnahme ist wichtig, die Medikamente regelmäßig einzunehmen und auf keinen Fall ohne ärztliche Rücksprache abzusetzen. 

Gesunder Lebensstil hilft

Neben der regelmäßigen Medikamenteneinnahme lässt sich ein zu hoher Blutdruck durch einen gesunden und möglichst stressfreien Lebensstil mit einer abwechslungsreichen und salzarmen Ernährung, regelmäßiger Bewegung, wenig Alkohol, einer deutlichen Reduzierung von Übergewicht und dem Verzicht auf Nikotin günstig beeinflussen und manchmal sogar vermeiden. 

Online Coach Bluthochdruck mit neuen Funktionen

Um Patientinnen und Patienten im Alltag dabei zu unterstützen, ihre Blutdruckwerte nachhaltig durch einen gesünderen Lebensstil zu senken, wurde der Online-Coach Bluthochdruck entwickelt und jetzt aktualisiert. Das digitale Programm steht Hypertonie-Betroffenen kostenfrei zur Verfügung. Neben Informationen zu Ursachen und möglichen Folgen von Bluthochdruck, die korrekte Blutdruckmessung und -dokumentation sowie über Risikofaktoren haben Nutzerinnen und Nutzer Zugriff auf Anleitungen aus den Bereichen Entspannung, Stress-Management, Motivation, Bewegung und gesunde Ernährung. Neu hinzugekommen sind außerdem weitere Tagebuch-Funktionen, in denen das Bewegungs- und Ernährungsverhalten sowie die Medikation dokumentiert werden können, eine Mediathek mit allen Videos des Coaches auf einer Seite sowie ein digitales 4-Wochen-Programm zur Yoga-Atmung. Zum Online-Coach Bluthochdruck: www.aok.de/online-coach-bluthochdruck.

2 passende Downloads

  • Pressemitteilung vom 15.05.2025 als PDF

    Format: PDF | 42 KB

  • Foto: Bluthochdruck in Schleswig-Holstein

    Format: JPG | 267 KB | 2200 × 1468 px

    Lizenz: Dieses Bild darf nur im Zusammenhang mit der nebenstehenden redaktionellen Berichterstattung und ausschließlich von Zeitungsredaktionen bzw. Verlags-/Medienhäuser für ihre Print-Publikationen (Veröffentlichung ist auf 500k Kopien begrenzt), Online-Plattformen und für ihre sozialen Medien genutzt werden. Bitte geben Sie immer die folgende Quelle (Copyright) an: AOK NordWest/Colourbox/hfr.

Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest