Pressemitteilung

Ungebremster Anstieg der AOK-Heilmittelausgaben in Westfalen-Lippe: Neues Rekordhoch von 325 Millionen Euro

18.12.2025 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Lohnentwicklung in den Heilmittelberufen bleibt hinter Ausgabensteigerungen zurück

Eine junge Frau sitzt auf der Behandlungsliege und wird vom Physiotherapeuten am ausgestreckten rechten Bein behandelt.
Die Ausgaben für Heilmittel wie Physio-, Ergo- oder Sprachtherapie haben sich in Westfalen-Lippe in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Dortmund. Die Ausgaben für Heilmittel steigen in Westfalen-Lippe ungebremst weiter und haben ein neues Rekordhoch erreicht: So schlugen Heilmitteltherapien von AOK-Versicherten im Jahr 2024 mit 325,2 Millionen Euro zu Buche. Das geht aus dem aktuellen Heilmittelbericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Damit haben sich die Heilmittelausgaben innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt – ausgehend von 137 Millionen Euro im Jahre 2015. Allerdings bleibt die Lohnentwicklung in den Heilmittelberufen hinter den Ausgabensteigerungen zurück. „Trotz der immensen Ausgabensteigerung haben Therapeutinnen und Therapeuten im Bereich der Physio-, und Ergotherapie sowie in der Logopädie und Podologie nur unzureichend profitiert. Die Attraktivität der Heilmittelberufe ist aber ein wichtiger Faktor, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten auch langfristig zu sichern“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

„Die Attraktivität der Heilmittelberufe ist ein wichtiger Faktor, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten auch langfristig zu sichern.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Beim Anstieg der Ausgaben spielten Faktoren wie der Mengeneffekt oder die Demographie eine vernachlässigbare Rolle. Entscheidend war vielmehr eine gesetzliche Neuregelung zur bundeseinheitlichen Angleichung des Vergütungsniveaus im Jahre 2019. Sie führte dazu, dass ab 1. Juli 2019 für die jeweiligen Leistungspositionen bundesweit die Preise der Region mit den höchsten Vergütungen gültig waren. Dieser Höchstpreis wurde in den Jahren danach Schritt für Schritt durch bundeseinheitliche Versorgungsverträge abgelöst, die der GKV-Spitzenverband Mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wurden die Organisationsstrukturen in der gesetzlichen… mit den Spitzenorganisationen der Heilmittelerbringer für jeden Leistungsbereich verhandelte.

In einer Modellierung hat das WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… berechnet, welche Heilmittelausgaben 2024 erreicht worden wären, wenn die gesetzliche Anpassung 2019 nicht stattgefunden hätte. Dabei wurden die Kostensteigerungen der Heilmittelleistungen in den sechs Jahren vor der gesetzlichen Neuregelung und die Veränderungen in der Alters- und Geschlechtsstruktur der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Versicherten berücksichtigt. Nach der Modellrechnung hätten die Heilmittelausgaben 2024 in Westfalen-Lippe mit 266 Millionen Euro knapp ein Viertel (22,5 Prozent) unter dem realen Umsatz in Höhe von 325 Millionen Euro gelegen. 

Löhne nur um durchschnittlich 34 Prozent gestiegen

„Das erklärte Ziel des Gesetzgebers war es, mit den Neuregelungen im Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) die Attraktivität der Heilmittelberufe durch eine höhere Vergütung Die Leistungserbringer im Gesundheitswesen werden nach unterschiedlichen Systemen vergütet. Die… zu steigern,“ so AOK-Chef Ackermann. „Die Lohnentwicklung dieser Berufe bleibt jedoch deutlich hinter den Umsatzsteigerungen zurück.“ Während die Heilmittelausgaben der AOK seit 2018 um 85 Prozent gestiegen sind, war bei den Entgelten für Berufe in der Physiotherapie, der Ergotherapie Zu den Heilmitteln gehören Maßnahmen der Physiotherapie, der Ergotherapie, der Stimm-, Sprech-,… und der Sprachtherapie von 2018 bis 2024 nur ein Anstieg von 34 Prozent zu verzeichnen. Dies geht aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit hervor. 2024 lag das durchschnittliche Medianentgelt einer vollbeschäftigten Person im Heilmittelbereich in Westfalen-Lippe bei 3.350 Euro, 2018 waren es noch 2.497 Euro. 

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