AOK Nordost warnt vor neuen Rezeptfälschungen
Fokus liegt auf Betäubungsmitteln und hochpreisigen Arzneimitteln

Die AOK Nordost warnt vor Papierrezept-Fälschungen bei Betäubungsmitteln und hochpreisigen Arzneimitteln. Im ersten Quartal 2025 wurden hauptsächlich in Berliner Apotheken Rezeptfälschungen beispielsweise zu Fentanyl-Pflastern sowie zu Lonsurf®, Lenvima® und Besremi® eingelöst. Der AOK Nordost ist daraus bereits ein finanzieller Schaden in sechsstelliger Höhe entstanden. Apotheken sollten entsprechende Verordnungen besonders sorgfältig prüfen. An die Arztpraxen appelliert die AOK Nordost, wo es möglich ist, auf E-Rezept zu verordnen und Betäubungsmittel- sowie Muster-16-Rezepte diebstahlsicher zu lagern.
Hoher finanzieller Schaden droht
Aktuelle Rezeptfälschungen für die Krebsmedikamente Lonsurf®, Lenvima® und Besremi® können schnell hohe finanzielle Verluste bei den Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… verursachen. So liegen die Kosten für eine N3-Packung Besremi® bei rund 5000 Euro. Auch Betäubungsmittel (BTM) sind aktuell häufig Gegenstand von Rezeptfälschungen. Insbesondere sind Fentanyl-Pflaster in der Stärke 150µg/h und der Packungsgröße Fertigarzneimittel dürfen nur in den Packungsgrößen N1, N2 und N3 (Kleinpackung, mittlere… N3 betroffen. Die Fälschungen sind oftmals schwer erkennbar, was es besonders herausfordernd für die Apotheken macht.
Achtsam bleiben bei Papierrezepten
Apothekenmitarbeitende sollten sich vor der Abgabe folgende Fragen stellen:
- Ist die Verordnungsmenge plausibel oder ungewöhnlich hoch?
- Beliefert die Apotheke Den Apotheken als Gewerbebetrieben für die Zubereitung und den Verkauf von Arzneimitteln ist durch… regelmäßig BTM-Rezepte, Zytostatika oder weitere hochpreisige Arzneimittel Nach der Definition des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind Arzneimittel insbesondere Stoffe und… aus dieser Praxis?
- Ist die Apotheke mit dem Kunden vertraut?
- Handelt es sich um besonders ungewöhnliche, hochpreisige Arzneimittel, die die Apotheke noch nie beliefert hat?
„Wenn auch nur ein leiser Zweifel an der Legitimität des Rezeptes besteht, ist es ratsam, lieber einmal zu viel zum Hörer zu greifen und die verordnende Praxis oder die zugehörige Krankenkasse um Verifizierung zu bitten“, sagt Julia Goldmann, Beratungsapothekerin bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost.
Weiterhin Vorsicht bei Mounjaro® oder Ozempic®
Auch Rezeptfälschungen für Medikamente wie Mounjaro® oder Ozempic®bleiben weiterhin aktuell. „Sind diese Präparate auf einem Papierrezept verordnet, sollte stets eine sorgfältige Prüfung erfolgen, um sicherzustellen, dass es sich um eine echte Verordnung Einige Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bedürfen einer schriftlichen Anweisung durch… handelt“, so Julia Goldmann. Den meisten Fälschungen ist gemein, dass die Diagnose explizit genannt wird, obwohl dies bei Arzneimittelverordnungen nicht vorgesehen ist. Außerdem wird entweder eine falsche oder gar keine Dosierung angegeben. Das Schriftbild auf den Rezepten ist oftmals nicht einheitlich.
Polizei und Krankenkasse informieren
Vermuten Apotheken eine Fälschung, sollten sie sich bei der Arztpraxis rückversichern, ob der Patient oder die Patientin bekannt ist. Ist das nicht der Fall, sollten sie direkt die Polizei informieren und sich unmittelbar mit der zuständigen Krankenkasse in Verbindung setzen. Im Gesundheitspartner-Portal der AOK Nordost werden Informationen zu Rezeptfälschungen für Apotheken bereitgestellt sowie Rezeptfälschungsmerkmale regelmäßig aktualisiert: https://www.aok.de/gp/arzneimittel/rezeptfaelschungen