Pressemitteilung

Krankenhausreform: Große Mehrheit in MV würde für bessere Qualität weiter fahren

25.06.2025 AOK Nordost 1'40 Min. Lesedauer

Forsa-Umfrage: Behandlungsqualität wichtiger als Wohnortnähe

In Mecklenburg-Vorpommern unterstützen viele Menschen das Ziel, bestimmte Eingriffe nur noch in spezialisierten Kliniken durchführen zu lassen. Rund vier Fünftel der Menschen in MV sind bereit, bei risikoreichen Operationen längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen - als Preis dafür, sich in einer Klinik mit besseren Ergebnissen behandeln zu lassen. Das geht aus einer forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes im Umfeld der laufenden Bund-Länder-Beratungen zur Krankenhausreform hervor.

Laut dieser Umfrage sind 77 Prozent der Menschen in MV bereit, für risikoreiche Eingriffe wie Herz- oder Lungen-OPs auf jeden Fall längere Fahrtzeiten in Kauf zu nehmen – wenn dadurch bessere Behandlungsergebnisse zu erwarten sind.  Auch bei weniger riskanten Eingriffen – etwa künstlichem Knie- oder Hüftgelenk – würden fast 90 Prozent der Befragten längere Anfahrtswege akzeptieren: 50 Prozent auf jeden Fall, 39 Prozent eher ja.

Daniela Teichert: Umfrage gibt Rückhalt für zentrales Reformziel

„Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat angekündigt, sie wolle die Krankenhausreform ihres Vorgängers verbessern – aber nicht verwässern. Die forsa-Befragung zeigt deutlich: Auch in Mecklenburg-Vorpommern hat die Ministerin viel Rückhalt für das zentrale Reformziel, komplexe Operationen an spezialisierten Zentren zu bündeln“, sagt Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost.
Ein konkretes Beispiel: Krebsbehandlungen sollen künftig an zertifizierten Zentren gebündelt werden. 75 Prozent der Menschen in MV glauben richtigerweise, dass dort die Überlebenschancen höher sind.

Qualität schlägt Wohnortnähe – auch in MV

„Es hat sich erfreulicherweise herumgesprochen, dass die höhere Überlebenswahrscheinlichkeit an Krebszentren empirisch nachgewiesen ist. Die Wohnortnähe spielt hingegen nur eine untergeordnete Rolle für die Menschen in MV, wenn es um planbare Operationen geht“, so Teichert.Nur 13 Prozent der Menschen in MV halten die Nähe zum Wohnort laut forsa-Umfrage für sehr wichtig. Weit wichtiger sind Sauberkeit und Hygiene (84 Prozent), der Ruf des behandelnden Arztes (48 Prozent) und die Empfehlung des Haus- oder Facharztes (48 Prozent).

Krankenhausreform wird in MV über Krankenhausplan umgesetzt

Die Krankenhausreform wurde Ende 2024 beschlossen, das entsprechende Gesetz trat am 12.Dezember 2024 in Kraft. Die Details der Umsetzung müssen noch in drei Rechtsverordnungen präzisiert werden, Bund und Länder beraten noch im Juni darüber.

In Mecklenburg‑Vorpommern liegt bereits ein aktueller Krankenhausplan vor, der im Januar 2025 mit Beteiligung von Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… , Klinikgesellschaft und weiteren Akteuren erstellt wurde. Das Land plant, zentrale Elemente der Reform – etwa die Bündelung komplexer Leistungen an spezialisierten Zentren – sukzessive in diesen bestehenden Plan zu integrieren. Sobald die Bundes‑Rechtsverordnungen verabschiedet sind, erfolgen die Ergänzungen im Jahresverlauf 2025.

Hinweise für Journalistinnen und Journalisten: Die repräsentative Befragung wurde vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 1. bis 17. April 2025 durchgeführt. Befragt wurden 504 Personen ab 18 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern – telefonisch und online.

Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost