Pressemitteilung

Krankenhausreform: Große Mehrheit der Brandenburger würde für bessere Qualität weiter fahren

25.06.2025 AOK Nordost 1'40 Min. Lesedauer

Forsa-Umfrage: Behandlungsqualität wichtiger als Wohnortnähe

Im Land Brandenburg unterstützen viele Menschen das Ziel, bestimmte Eingriffe nur noch in spezialisierten Kliniken durchführen zu lassen. Rund vier Fünftel der Brandenburgerinnen und Brandenburger sind bereit, bei risikoreichen Operationen längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen - als Preis dafür, sich in einer Klinik mit besseren Ergebnissen behandeln zu lassen. Das geht aus einer forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes im Umfeld der laufenden Bund-Länder-Beratungen zur Krankenhausreform hervor.

Laut dieser Umfrage sind 78 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger bereit, für risikoreiche Eingriffe wie Herz- oder Lungen-OPs auf jeden Fall längere Fahrtzeiten in Kauf zu nehmen – wenn dadurch bessere Behandlungsergebnisse zu erwarten sind.  Auch bei weniger riskanten Eingriffen – etwa künstlichem Knie- oder Hüftgelenk – würden fast 90 Prozent der Befragten längere Anfahrtswege akzeptieren: 52 Prozent auf jeden Fall, 37 Prozent eher ja.

Daniela Teichert: Umfrage gibt Rückhalt für zentrales Reformziel

„Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat angekündigt, sie wolle die Krankenhausreform ihres Vorgängers verbessern – aber nicht verwässern. Die forsa-Befragung zeigt deutlich: Auch im Flächenland Brandenburg hat die Ministerin viel Rückhalt für das zentrale Reformziel, komplexe Operationen an spezialisierten Zentren zu bündeln“, sagt Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost.
Ein konkretes Beispiel: Krebsbehandlungen sollen künftig an zertifizierten Zentren gebündelt werden. 71 Prozent der Menschen in Brandenburg glauben richtigerweise, dass dort die Überlebenschancen höher sind.

Qualität schlägt Wohnortnähe – auch in Brandenburg

„Es hat sich erfreulicherweise herumgesprochen, dass die höhere Überlebenswahrscheinlichkeit an Krebszentren empirisch nachgewiesen ist. Die Wohnortnähe spielt hingegen nur eine untergeordnete Rolle für die Menschen in Brandenburg, wenn es um planbare Operationen geht“, so Teichert.Nur 10 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger halten die Nähe zum Wohnort laut forsa-Umfrage für sehr wichtig. Weit wichtiger sind Sauberkeit und Hygiene (83 Prozent), die Empfehlung des Haus- oder Facharztes (50 Prozent) und der Ruf des behandelnden Arztes (49 Prozent).

Krankenhausreform wird in Brandenburg bis Ende 2026 umgesetzt

Die Krankenhausreform wurde Ende 2024 beschlossen, das entsprechende Gesetz trat am 12.Dezember 2024 in Kraft. Die Details der Umsetzung müssen noch in drei Rechtsverordnungen präzisiert werden, Bund und Länder beraten noch im Juni darüber.

Die Umsetzung der Reform erfolgt in mehreren Stufen und soll in Brandenburg bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Grundlage ist ein neuer Krankenhausplan, an dem auch Krankenkassenverbände und Krankenhausgesellschaft beteiligt sind.

Hinweise für Journalistinnen und Journalisten: Die repräsentative Befragung wurde vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 1. bis 17. April 2025 durchgeführt. Befragt wurden 509 Personen ab 18 Jahren in Brandenburg – telefonisch und online.

Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost