81 Prozent in MV befürworten verpflichtende elektronische Patientenakte
forsa-Befragung zum flächendeckenden Start der ePA in Praxen und Kliniken ab 1. Oktober 2025

Ab Mittwoch, den 1. Oktober sind Ärztinnen und Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern verpflichtet, Arztbriefe oder Laborbefunde in der elektronischen Patientenakte Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) können Patientinnen und Patienten sowie die an ihrer… zu speichern. Diese Regelung befürworten 81 Prozent der Menschen in MV. Das zeigt ein forsa-Befragung im Auftrag der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost. Allerdings haben viele Menschen noch Informationsbedarf zur ePA.
56 Prozent fühlen sich persönlich bisher weniger gut oder gar nicht gut über die elektronische Patientenakte Mit der ePA können Patientinnen und Patienten sowie die an Ihrer Behandlung beteiligten Ärztinnen… informiert; 43 Prozent sehr gut oder eher gut. Nach Altersgruppen zeigt sich: Insbesondere jüngere Erwachsene haben noch Fragen zur ePA. Befragte ab 60 Jahren fühlen sich hingegen knapp mehrheitlich gut informiert.
„Ältere Menschen sind häufiger von Erkrankungen betroffen. Sie werden von der ePA besonders profitieren. Es ist erfreulich, dass sie sich offenbar schon intensiver mit der elektronischen Patientenakte Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) können Patientinnen und Patienten sowie die an ihrer… auseinandergesetzt haben“, sagt Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost.
Patientinnen und Patienten müssen Befunde nicht mehr mitnehmen
Seit rund sechs Monaten können Arztpraxen die ePA freiwillig nutzen. Bislang ist laut forsa‑Befragung nur rund jede sechste in diesem Jahr behandelte Person in MV mit der ePA in Berührung gekommen.
„Anfangs hat es noch etwas gehakt, das gehört dazu. Mittlerweile läuft das Befüllen der Akte überwiegend störungsfrei“, berichtet Christian Hönnscheidt, Ärztlicher Geschäftsführer im HaffNet Ärztenetz in Torgelow (Landkreis Vorpommern-Greifswald).
Der Facharzt Will ein Arzt nach erfolgter Approbation eine Fachgebietsbezeichnung (zum Beispiel Arzt für… für Innere Medizin, Palliativmedizin und Notfallmedizin hat die Entwicklung der ePA von Beginn an begleitet. Er ist überzeugt von den Vorteilen der verpflichtenden ePA-Nutzung. „Laborwerte, EKG, der Medikamentenplan, aktuelle Arztbriefe – all das müssen die Patienten nicht mehr selbst mühsam auf dem neuesten Stand halten und mitbringen, wenn verschiedene Behandler an der Versorgung beteiligt sind“, sagt Hönnscheidt. „In Situationen, in denen der Patient selbst nur eingeschränkt Auskunft geben kann, ist die ePA eine große Hilfe. Sie vermeidet unnötige Doppeluntersuchungen und kann alle Beteiligten effektiv auf dem aktuellsten Behandlungsstand halten – auch die Patienten.“

Große Mehrheit in MV möchte gerne Gesundheitsdaten einsehen
Die Mehrheit in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich offen für die ePA. Laut der aktuellen forsa-Umfrage haben 85 Prozent der Befragten Interesse daran, über ihre ePA künftig Gesundheitsdaten wie beispielsweise Arztbriefe oder Laborbefunde einzusehen. 57 Prozent zeigen sich interessiert, auch selbst Dokumente darin zu speichern.
„Unsere forsa-Umfrage zeigt: Die meisten Menschen in MV kennen die Vorteile der ePA – und freuen sich darauf, dass es jetzt flächendeckend losgeht. Auch wenn es wie beim E‑Rezept anfangs hier und da noch ruckeln könnte: Wenn sich die Prozesse in Praxen und Kliniken eingespielt haben, wird die ePA die medizinische Versorgung grundlegend verbessern“, ist sich AOK-Nordost-Vorständin Daniela Teichert sicher.
Informationen zur ePA vor allem von Krankenkassen gewünscht
Auf die Frage, wer Informationen zur elektronischen Patientenakte Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) können Patientinnen und Patienten sowie die an ihrer… bereitstellen sollte, sehen die Befragten vor allem die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… in der Pflicht (93 Prozent), gefolgt von staatlichen Stellen wie dem Bundesgesundheitsministerium (79 Prozent), den ärztlichen Praxen (70 Prozent) und den Medien (57 Prozent).
„Wir können gut nachvollziehen, dass die Menschen in MV uns Krankenkassen hier im Lead sehen – schließlich haben wir unseren Versicherten ihre ePA eingerichtet und ermöglichen zudem per App und Desktop-Anwendung den Zugang zur ePA“, sagt Daniela Teichert.
Die AOK Nordost hat als größte regionalen Krankenkassen alle rund 375.000 Versicherten in MV schriftlich darüber informiert, dass für sie eine ePA angelegt wird. Die Kundenberaterinnen und -berater haben zudem rund 4.000 Anfragen aus MV zur ePA und zur App „AOK Mein Leben“ beantwortet – und das persönlich in Service-Centern, telefonisch oder per E-Mail.
Unter www.aok.de/epa bietet die AOK zudem seit Mai 2024 umfassende Informationen zur „ePA für alle“. Seit dem Start hatte die Seite bundesweit mehr als zwei Millionen Aufrufe; in MV waren es hochgerechnet rund 38.000 Aufrufe.
Hinweise für Redaktionen
Für die forsa-Befragung wurden vom 18. August bis zum 4. September 2025 insgesamt 501 gesetzlich Versicherte ab 18 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern befragt – telefonisch und online.