Studie: HPV-Impfung wirkt gegen Gebärmutterhalskrebs
Tag der Krebsvorsorge am 28.11. in Brandenburg
Rund 130 Brandenburger Frauen sind 2023 an Gebärmutterhalskrebs erkrankt, 55 starben daran. Die HPV-Impfung hätte viele dieser Todesfälle verhindern können. Trotzdem ist in Brandenburg mehr als ein Viertel der jungen Frauen nicht vollständig gegen HPV geimpft. Darauf weisen die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost und die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V. (LAGO) anlässlich des Tags der Krebsvorsorge hin.
Im Jahr 2023 waren rund 71 Prozent der 19-jährigen AOK-versicherten Brandenburger Frauen vollständig gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. HPV ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Bundesweit lag der Durchschnitt der Impfquote bei 60 Prozent. In Ländern wie Portugal und Island liegen die Quoten bei über 90 Prozent.
„Im Vergleich zu anderen Ländern ist noch deutlich Luft nach oben bei der HPV-Impfung. Wenn wir das Immunsystem unserer Kinder mit einer Impfung stärken, verringern wir das Risiko, dass sie eine bösartige Erkrankung bekommen, die eben auch tödlich verlaufen kann“, ruft Prof. Michael Kiehl, Vorstand der LAGO anlässlich des „Tags der Krebsvorsorge“ am 28. November zur HPV-Impfung auf.
Impfung verhindert rund die Hälfte der Krebsvorstufen am Gebärmutterhals
Eine neue Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ) zeigt, wie wirksam die HPV-Impfung ist: Bei Frauen, die in ihrer Kindheit gegen HPV geimpft wurden, müssen später deutlich seltener Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs entfernt werden. Konkret mussten pro 1000 geimpften AOK-Versicherten lediglich zehn sogenannte Konisationen durchgeführt werden. Bei nicht geimpften Frauen waren es 18,4. Eine Konisation bezeichnet das chirurgische Entfernen von auffälligem Gewebe am Gebärmutterhals, vorrangig von Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen.
„Die WIdO-Auswertung zeigt, dass die HPV-Impfung effektiv im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs wirkt. Sie kann jungen Frauen das Entfernen von Krebsvorstufen ersparen. Wir müssen deshalb die Anstrengungen verstärken, die Impfquote gegen HPV zu erhöhen – auch bei Jungen, denn auch diese können Krebs bekommen, wenn sie sich mit dem HPV-Virus anstecken“, sagt Tom Forbrich, Bereichsleiter Gesundheitslandschaften bei der AOK Nordost.
Geplante U10-Vorsorgeuntersuchung könnte HPV-Impfraten erhöhen
Die erste Impfung gegen HPV steht im Alter zwischen neun und 14 Jahren an. In dieser Zeit haben viele Kinder jedoch nur noch wenig Kontakt mit dem Kinderarzt. Nun ist geplant, im kommenden Jahr eine neue Vorsorgeuntersuchung einzuführen. „Das ist eine gute Nachricht. Mit der U10-Vorsorgeuntersuchung zwischen dem 9. und 10. Lebensjahr hätten Kinderärztinnen und Kinderärzte einen festen Anlass, über HPV aufzuklären – und gleich zu impfen“, sagt Prof. Kiehl.
Wichtig wäre nach Ansicht der LAGO Brandenburg auch, Impfprogramme an Schulen zu stärken und Eltern stärker über die Schulen zur HPV-Impfung zu informieren. Andere Länder, die solche Schul-Impfprogramme flächendeckend umsetzen, weisen höhere Impfquoten auf als Deutschland.
Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge hat Todesfälle halbiert
Dass die HPV-Impfung nicht noch mehr Krebserkrankungen verhindert, liegt laut Krebsgesellschaft daran, dass auch andere Risikofaktoren als HPV-Viren Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Rauchen und andere sexuell übertragbare Erkrankungen wie Chlamydien gelten als weitere Risikofaktoren. Daher sollten auch geimpfte Frauen die Vorsorgeuntersuchung gegen Gebärmutterhalskrebs wahrnehmen.
Die Teilnahmequote für diese Untersuchung liegt in Brandenburg bei knapp 80 Prozent, da die Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… im Rahmen des routinemäßigen Besuchs bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt durchgeführt wird. Als diese Früherkennungsuntersuchung im Jahr 1971 eingeführt wurde, war Gebärmutterhalskrebs noch die häufigste Krebsart bei Frauen. Seither hat sich die Zahl der mit der Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… einhergehenden Todesfälle mehr als halbiert.
„Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie gut Vorsorge wirkt. Wenn der Gynäkologe oder die Gynäkologin bei der Vorsorge eine Tumorerkrankung frühzeitig erkennt, lässt sich das über eine Konisation, also eine Entfernung des betroffenen Gewebes, praktisch heilen. Die Vorsorge hat Tausenden Frauen in Deutschland das Leben gerettet“, bilanziert Prof. Kiehl.
Tag der Krebsvorsorge findet zum vierten Mal statt
Der „Tag der Krebsvorsorge“ findet in diesem Jar zum vierten Mal am 28. November statt. Er ist 2022 von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden.
Interessierte können sich am 28.11. kostenfrei zu Online-Workshops zu den Themen aktiver Lebensstil, Longevity und antientzündlicher Ernährung anmelden.
Auf der Website zum Thema Krebsvorsorge finden sich außerdem ein Kalender-Reminder, der an ausstehende HPV-Impfungen Aufgrund des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes sind Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen seit dem… erinnert und der aktualisierte „Vorsorg-O-Mat“. Hier können sich Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe von Alter und Geschlecht über anstehende Früherkennungsuntersuchungen informieren.