In Brandenburg gehen wieder mehr Menschen zur Hautkrebsvorsorge
„Corona-Delle“ fast überwunden
Im Jahr 2023 haben rund 14 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger eine Hautkrebsvorsorge in Anspruch genommen. Das sind rund ein Fünftel mehr Menschen als im ersten Coronajahr 2020. Das geht aus einer Datenanalyse der AOK Nordost hervor. Wie eine repräsentative Forsa-Umfrage zeigt, gibt es beim Wissen über Hautkrebs aber noch viel Luft nach oben.
Während der Corona-Pandemie sind viele Menschen - mutmaßlich aus Angst vor Ansteckung - nicht zur Hautkrebsvorsorge gegangen. Doch wie eine repräsentative Datenanalyse der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost zeigt, haben sich die Teilnahmequoten an der Vorsorgeuntersuchung in Brandenburg inzwischen wieder erholt.
Wie die AOK-Datenanalyse zeigt, ließen im Jahr 2023 rund 14 Prozent der anspruchsberechtigten Brandenburgerinnen und Brandenburger eine Hautkrebsvorsorge durchführen. Das sind rund ein Fünftel mehr Menschen als noch im ersten Coronajahr 2020. Damals lag die Teilnahmequote bei knapp 12 Prozent, vor der Pandemie bei 14,5 Prozent. Diese Zahlen sind repräsentativ für alle Menschen mit einer gesetzlichen Krankenversicherung.
Ab einem Alter von 35 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… alle zwei Jahre die Kosten für eine Hautkrebsvorsorge bei einer Dermatologin oder einem Allgemeinmediziner.
Hautkrebsvorsorge kann Leben retten
„Es ist eine gute Nachricht, dass wieder mehr Brandenburgerinnen und Brandenburger die Hautkrebsvorsorge in Anspruch nehmen. Insgesamt ist bei der Teilnahmequote aber noch deutlich Luft nach oben. Wenn bei der Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… weißen oder schwarzen Hautkrebs frühzeitig erkannt wird, ist der Krebs in den meisten Fällen heilbar. Bleibt Hautkrebs längere Zeit unerkannt, verschlechtert sich leider auch die Prognose. Die Vorsorge kann also das Leben retten“, sagt Erika Ahrens, Hautärztin am AOK-Ärztehaus „Centrum für Gesundheit“ in Berlin-Wedding.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts starben im Jahr 2022 deutschlandweit rund 4.400 Menschen an Hautkrebs. Rund jeder fünfte Verstorbene war jünger als 65 Jahre alt.
AOK Nordost fördert in Brandenburg Hautkrebsvorsorge schon ab 18
Damit auch mehr junge Menschen die Hautkrebsvorsorge nutzen, hat die AOK Nordost im Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung in Brandenburg ein Modul zum Hautkrebsscreening geschlossen. Wenn Versicherte im Alter von 18 bis 34 Jahren sich bereit erklären, am AOK-Hausarztprogramm teilzunehmen, können sie die Hautkrebsvorsorge auf Wunsch kostenlos in Anspruch nehmen.
Mit dem Zusatzangebot möchte die AOK Nordost dazu beitragen, die Teilnahmequote jüngerer Menschen an der Hautkrebsvorsorge zu erhöhen.
Um mehr Menschen für die Wichtigkeit der Krebsvorsorge zu sensibilisieren, haben die AOK und die Deutsche Krebsgesellschaft zudem im Jahr 2022 den 28.November zum jährlichen „Tag der Krebsvorsorge“ erklärt. Mit dem Online-Tool Vorsorge-O-Mat erfahren Versicherte darüber hinaus mit wenigen Klicks, welche weiteren Krebsvorsorge-Untersuchungen für sie empfehlenswert sind.
Forsa-Umfrage: Viele Männer sind Sonnencreme-Muffel
Der beste Schutz vor Hautkrebs sind ausreichender Sonnenschutz und das Vermeiden von zu intensiver Sonnenstrahlung: also die Mittagssonne meiden, ausreichend mit Sonnenschutz eincremen sowie Sonnenbrille und Kopfbedeckung tragen.
Wie eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbands zeigt, verwenden aber nur 65 Prozent der Befragten regelmäßig Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Insbesondere viele Männer sind Sonnencreme-Muffel, nur 58 Prozent cremen sich regelmäßig ein, bevor sie nach draußen gehen. Bei den Frauen liegt die Quote bei 72 Prozent.
Mehr als jeder Vierte war noch nie bei der Hautkrebsvorsorge
Auch beim Wissen über die Hautkrebsvorsorge zeigt sich deutlicher Nachholbedarf. Demnach nutzt zwar über ein Drittel der Befragten (39 Prozent) die Hautkrebsvorsorge regelmäßig, aber mehr als jeder Vierte (28 Prozent) gibt an, sie bisher überhaupt nicht in Anspruch genommen zu haben. Ein Viertel der Befragten (26 Prozent), die diese Kontrolle bisher nicht genutzt haben, wusste nicht einmal, dass es diese Leistung gibt.
„Die Hausärzte spielen bei der Umsetzung der Hautkrebsvorsorge eine Schlüsselrolle. Sie könnten ihre Patientinnen und Patienten noch systematischer als bisher zu einer Hautkrebsvorsorge motivieren“, sagt Prof. Ernst Klar, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Landeskrebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern.
Professor Klar war bis 2019 langjähriger Direktor der chirurgischen Klinik an der Universitätsmedizin Rostock. Er hat auch bei jungen Hautkrebs-Patientinnen und -Patienten Metastasen operieren müssen - weil der Krebs bereits gestreut hatte. Ein ausführliches Interview mit Professor Klar zum Thema Hautkrebsvorsorge finden Sie auf unserem AOK Nordost Forum.
Mehr Solo-Hautkrebsvorsorge, weniger im Rahmen des Check-Ups
Dass die Teilnahmequote an der Hautkrebsvorsorge im Jahr 2020 eingebrochen ist, hängt zum einen damit zusammen, dass insbesondere während der Corona-Lockdowns weniger Brandenburgerinnen und Brandenburger zur Ärztin oder zum Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… gegangen sind. Und zum zweiten wurde das Intervall für den allgemeinen Gesundheits-Check-Up in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 geändert. Seither können Versicherte ab 35 Jahren den Check-Up nur noch alle drei statt alle zwei Jahre auf Kosten der Krankenkasse durchführen lassen.
Der Anteil der Menschen, die die Hautkrebsvorsorge im Rahmen dieses Check-Ups durchführen lassen, ist deshalb ab dem Jahr 2020 deutlich gesunken. Die gute Nachricht ist jedoch: Die AOK-Analyse zeigt, dass nun mehr Menschen als vor der Pandemie extra für die Hautkrebsvorsorge zur Dermatologin oder zum Hausarzt gehen. Auf diese „Solo-Hautkrebsvorsorge“ haben die Versicherten unverändert alle zwei Jahre Anspruch.
Hinweise für Journalistinnen und Journalisten:
Für die Analyse der Inanspruchnahme der Hautkrebsvorsorge wertete die AOK Nordost mit Unterstützung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus. Hierzu zählen „kollektivvertragliche“ Daten der vertragsärztlichen Versorgung nach §§ 295 Abs. 1 SGB V und 87 a Abs. 4 Satz 1 u. 2 SGB V, die wesentliche Teile der ambulanten Versorgung widerspiegeln.
Für Brandenburg wurden die Jahre 2019 bis 2023 ausgewertet. Dabei wurden alle GKV-Versicherten mit Anspruch auf das Hautkrebsscreening berücksichtigt und ins Verhältnis zu allen Versicherten über 35 Jahre gesetzt. Insgesamt wurden beispielsweise für das Jahr 2022 die anonymisierten Routinedaten von 1,58 Millionen Menschen ausgewertet.
Die in dieser Presseinformation genutzte Formulierung, dass im Jahr 2022 rund 13 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger eine Hautkrebsvorsorge in Anspruch nahmen, ist eine journalistische Vereinfachung. Wissenschaftlich korrekt formuliert wurde im Jahr 2022 pro 100.000 Versicherten rund 13.100-mal ein Hautkrebsscreening abgerechnet. Rund 0,2 Prozent der AOK-Versicherten ließen das Hautkrebsscreening im Jahr 2022 sowohl bei einem Hausarzt als auch bei einem Dermatologen durchführen. Wie hoch dieser Wert der „Doppeluntersuchungen“ bei allen GKV-Versicherten ist, ist der AOK Nordost nicht bekannt.
Für das Jahr 2023 wurden die ersten drei Quartale für die Auswertung berücksichtigt, weil die entsprechenden ambulanten Abrechnungsdaten nur mit einem Zeitverzug von zwei Quartalen zur Verfügung stehen. Die Inanspruchnahme für das vierte Quartal 2023 wurde auf Basis der Vorjahreswerte für 2020, 2021 und 2022 hochgerechnet.