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Evaluation zeigt messbare Verbesserungen in der Demenzversorgung  

28.10.2025 AOK Nordost 1'20 Min. Lesedauer

Speziell für Demenz geschulte Pflegefachkräfte verbessern die Versorgung von Menschen mit Demenz. Das bestätigt das Innovationsfonds-Projekt InDePendent - Interprofessionelle Demenzversorgung. Aber: Es gibt Bedarf für Weiterentwicklung.

Speziell für Demenz geschulte Pflegefachkräfte verbessern die Versorgung von Menschen mit Demenz. Das bestätigt das Innovationsfonds-Projekt InDePendent - Interprofessionelle Demenzversorgung. Aber: Es gibt Bedarf für Weiterentwicklung.

Über einen Zeitraum von sechs Monaten erprobten die Projektpartner 2025 den Einsatz von staatlich anerkannten Dementia Care Managern in der Versorgung von Menschen mit Demenz. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) koordinierte als Konsortialführer die Aufgaben der Partner, darunter die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Nordost, Techniker Krankenkasse und mehrere Arztnetze wie das Haffnet.

Die Pflegefachkräfte übernahmen teils arztspezifische Aufgaben und erfassten zunächst strukturiert die pflegerischen, medizinischen und sozialrechtlichen Versorgungsbedarfe der Menschen mit Demenz. Dadurch haben sie umfassender als in der Regelversorgung erkannt, was eine Patientin oder ein Patient wirklich benötigt. Die Dementia Care Manager kümmerten sich dann darum, beispielsweise einen Facharzttermin zur Abklärung einer Differentialdiagnose oder Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme zu organisieren.

„Eine bedarfsgerechte, von qualifizierten Pflegefachkräften gesteuerte Versorgung verbessert die Versorgung von Demenzerkrankten spürbar.“

Waldemar Wiets

Leiter des Bereiches Gesundheitslandschaft bei der AOK Nordost

Das Fazit der Wissenschaftler im Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA): Der Einsatz der demenz-spezifisch qualifizierten und staatlich geprüften Pflegefachkräfte erkennt und erfüllt Versorgungsbedarfe bei Menschen mit Demenz besser als in der Routineversorgung.

„Als Krankenkasse verstehen wir uns als aktive Gestalterin der Versorgung. Innovationsfondsprojekte sind für uns eine wichtige Möglichkeit, unabhängig von finanziellen und rechtlichen Zwängen neue Versorgungsformen zu erproben und ihre Wirkung zu prüfen“, erläutert Waldemar Wiets, Leiter des Bereiches Gesundheitslandschaft bei der AOK Nordost. Im Projekt InDePendent habe sich gezeigt: „Eine bedarfsgerechte, von qualifizierten Pflegefachkräften gesteuerte Versorgung verbessert die Versorgung von Demenzerkrankten spürbar.“

Dennoch zeigt die Evaluation auch einen kritischen Aspekt. Die Behandlung sei für die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… zwar teurer als die normale Versorgung. Gleichzeitig gehe aus der Evaluation aber auch hervor, dass die Patientinnen und Patienten ein Plus an Lebensqualität gewinnen. „Das Projekt ist damit ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Versorgung. Die Ergebnisse der Evaluation und die im Verlauf entwickelten Module fließen in die Weiterentwicklung der Versorgungsangebote der AOK Nordost mit ein“, fasst Waldemar Wiets zusammen.

Das vom DZNE entwickelte Konzept ist Bestandteil der Nationalen Demenzstrategie und wird vom Innovationsausschuss des G-BA zur Einführung in die Regelversorgung empfohlen.

Pressesprecher

Dirk Becker

AOK Nordost