Pressemitteilung

Mehrheit der Menschen in Niedersachsen ist Versorgungsqualität wichtiger als kurze Fahrtzeiten  

25.06.2025 AOK Niedersachsen 2 Min. Lesedauer

AOK-Befragung zu Zielen der Krankenhausreform

Ärztinnen und Ärzte führen eine Operation durch.

Rückhalt für die Krankenhausreform: Die Mehrheit der Menschen in Niedersachsen würde „auf jeden Fall“ eine längere Anfahrt akzeptieren, um eine vergleichsweise risikoreiche Operation am Herzen oder an der Lunge in einem Krankenhaus mit besseren Behandlungsergebnissen und mehr Routine vornehmen zu lassen. Das zeigt die Veröffentlichung einer bevölkerungsrepräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der AOK im Vorfeld der anstehenden Gespräche von Bund und Ländern über „Nachbesserungen“ bei der Krankenhausreform.

„Fast 70 Prozent der Bevölkerung sind bereit, für die bestmögliche stationäre Leistung auch weitere Wege in Kauf zu nehmen. Das ist ein klares Votum für die Umsetzung der Krankenhausstrukturreform. Wir in Niedersachsen müssen den Weg der Spezialisierung konsequent weitergehen.“

Person: Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen

Dr. Jürgen Peter

Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen

Auch bei weniger risikobehafteten Eingriffen wie der Implantation eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenkes würden knapp die Hälfte der Befragten (45 Prozent) „auf jeden Fall“ längere Fahrtzeiten akzeptieren. 64 Prozent wären bereit, für einen solchen Eingriff eine Fahrtzeit von mehr als einer Stunde hinzunehmen, damit sie in einer spezialisierten Klinik behandelt werden; 35 Prozent sogar mehr als zwei Stunden. Weitere 24 Prozent würden eine Fahrtzeit von bis zu einer Stunde akzeptieren. 

Sauberkeit und Hygiene wichtiger als Wohnortnähe

Auf die Frage nach den Kriterien, die ihnen bei einer geplanten Operation für die Wahl eines Krankenhauses wichtig seien, bewerteten nur 6 Prozent der Niedersachsen die Wohnortnähe als „sehr wichtig“. Mit Abstand am häufigsten wurden dagegen Sauberkeit und Hygiene (81 Prozent) genannt, gefolgt vom Ruf des behandelnden Arztes (44 Prozent), der Empfehlung ihres Haus- oder Facharztes (42 Prozent) und dem Ruf des Krankenhauses (40 Prozent).

Bund muss bei der Krankenhausreform „Kurs halten“

Wichtig ist der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… , dass der Bund bei den verbindlichen Qualitätsvorgaben für die Krankenhäuser „Kurs hält“. Dr. Jürgen Peter: „Dabei müssen regionale Bedarfe berücksichtigt werden und entsprechend länderspezifische Handlungsspielräume gegeben sein.“

Mehrheit schätzt Überlebens-Wahrscheinlichkeit in Krebszentren höher ein

Die Ergebnisse der Forsa-Befragung zeigen zudem, dass die Menschen eine realistische Einschätzung des Nutzens einer Krebsbehandlung in spezialisierten Zentren haben. So gaben 75 Prozent an, dass sie an eine höhere Überlebens-Wahrscheinlichkeit von Krebspatienten bei der Behandlung in einem spezialisierten Krebszentrum glauben. Nur 13 Prozent schätzten die Überlebens-Wahrscheinlichkeit gleich hoch ein wie in anderen, nicht spezialisierten Kliniken.

Hintergrund:

Für die bevölkerungsrepräsentative Forsa-Befragung sind vom 1. bis zum 17. April 2025 insgesamt 8.579 Personen (500 Niedersachsen) ab 18 Jahren befragt worden. Die Umfrage wurde als Kombination von telefonischer Befragung und Online-Erhebung durchgeführt.

2 passende Downloads

  • Pressemitteilung als PDF

    Format: PDF | 51 KB

  • Befragungsergebnisse_forsa_Krankenhausreform

    Format: PDF | 165 KB

Person: Stefanie Ohlendorf, Pressesprecherin AOK Niedersachsen
Pressesprecherin

Stefanie Ohlendorf

AOK Niedersachsen