Pressemitteilung

AOK Niedersachsen: Pille als Verhütungsmittel immer unbeliebter

18.08.2025 AOK Niedersachsen 2 Min. Lesedauer

Verordnungen um 40 Prozent rückläufig

Foto zeigt eine Frau im Anschnitt, die ein Blister mit Antibabypillen in der Hand hält

Immer weniger junge Frauen in Niedersachsen lassen sich die Antibabypille verschreiben. Nach einer Analyse der AOK sind die Verordnungen in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 40 Prozent zurückgegangen. Während sich 2015 noch jede sechste Versicherte der AOK Niedersachsen in der Altersgruppe unter 22 Jahren für dieses Verhütungsmittel entschied, war es 2024 nur noch jede zehnte.

Auch das Risikopotenzial der unterschiedlichen Präparate sehen die Frauen zunehmend kritisch: Der Anteil risikoreicherer Pillen reduzierte sich bei den Verordnungen seit 2015 von 62 auf 48 Prozent. Gründe für diese Entwicklung sehen Experten der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… unter anderem darin, dass sich junge Frauen proaktiver und genauer zu Gefahren und Nebenwirkungen hormoneller Verhütung informieren. Im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen wie venöse Thromboembolien (VTE) gelten hormonelle Pillen, die die Gestagene (weibliche Sexualhormone) Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten als risikoärmer.

Auch wenn die Pille scheinbar „out“ ist – sie bleibt mit einem Anteil von 81 Prozent immer noch das am häufigsten verschriebene hormonelle Verhütungsmittel in Niedersachsen. Insgesamt gibt es 650 verschiedene Kombi-Präparate. Davon gelten knapp 250 als risikoärmer und 400 als risikoreicher.

Andere verschreibungspflichtige Alternativen wie Spirale, Hormonpflaster oder Vaginalring spielen bei den unter 22-jährigen Frauen im Vergleich zur Pille eine untergeordnete Rolle – sie haben nur einen Anteil von 6 Prozent.  Die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel übernimmt die gesetzliche Krankenkasse für Frauen bis zum 22. Geburtstag.

Die erste Pille zur Verhütung kam genau vor 65 Jahren in den USA auf den Markt. Ein Jahr später war sie auch in Deutschland erhältlich.

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Person: Stefanie Ohlendorf, Pressesprecherin AOK Niedersachsen
Pressesprecherin

Stefanie Ohlendorf

AOK Niedersachsen