Lexikon

Integrierte Versorgung

Angebote der Integrierten Versorgung (IV) zielen auf eine patientenorientierte interdisziplinäre medizinische Versorgung durch eine enge Kooperation unterschiedlicher Leistungserbringer Unter diesem Sammelbegriff werden alle Personengruppen zusammengefasst, mit denen die Krankenkassen… (zum Beispiel Haus- und Fachärzte, ärztliche und nichtärztliche Leistungserbringer, Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren Seit 2004 können neben niedergelassenen Vertragsärzten in Einzelpraxen oder Praxisgemeinschaften… , Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… - und Rehabilitationseinrichtungen, Arztnetze). Hierdurch sollen die Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… und die Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung verbessert werden. Sie unterscheiden sich von den bisherigen Versorgungsangeboten, in denen es primär um die evidenzbasierte medizinische Gestaltung der Versorgungsprozesse geht, durch integrierte Anbieterstrukturen von ambulanten und stationären Versorgungseinrichtungen. Verträge der Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… zur IV können grundsätzlich alle medizinischen Belange der eingeschriebenen Versicherten umfassen, aber auch einzelne Indikationen abdecken. Die Teilnahme von Versicherten an der IV ist freiwillig. Die im Rahmen von IV-Verträgen erbrachten Leistungen werden außerhalb der Gesamtvergütung Jede Krankenkasse zahlt an die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen für die vertrags(zahn)ärztliche… honoriert.

Erste Ansätze zur IV waren die durch das GKV-Neuordnungsgesetz 1997 eingeführten Strukturverträge Der Abschluss von Strukturverträgen nach § 73a SGB V war bis Juli 2015 möglich. Mit dem… und Modellvorhaben a) Gesetzliche Krankenversicherung: Zur Weiterentwicklung der Versorgung können Krankenkassen und… , die allerdings zwingend an eine Genehmigung durch die Kassenärztliche Vereinigung gebunden waren. Die GKV-Gesundheitsreform 2000 erweiterte diesen Ansatz und schuf erstmals gesetzliche Grundlagen für die IV als neuen Bestandteil der Regelversorgung. Allerdings führten die Pflicht zum Abschluss einer Rahmenvereinbarung der damaligen Spitzenverbände der Krankenkassen (Verbände der Krankenkassen Die traditionellen Bundesverbände der gesetzlichen Krankenkassen (zum Beispiel AOK, BKK, IKK) sind… ) mit den  Kassenärztlichen Bundesvereinigungen sowie komplizierte rechnerische Bereinigungen der Gesamtvergütung und der Krankenhausbudgets zu einer nur stockenden Entwicklung der IV. Diese Versorgungsform wurde 2004 mit dem GKV-Modernisierungsgesetz entscheidend weiterentwickelt.

  • Die IV bedarf keiner vertraglichen Rahmenvereinbarung mehr zwischen Krankenkassen und KVen. Die KVen sind auch nicht mehr als Vertragspartner vorgesehen.
  • Der Sicherstellungsauftrag Die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen (KVen/KZVen) sind verpflichtet, die vertragsärztliche… der KVen wird eingeschränkt.
  • Zur Förderung der IV musste jede Krankenkasse zur Anschubfinanzierung bis zu einem Prozent der Gesamtvergütung sowie der Krankenhausvergütung Jedes Krankenhaus verhandelt grundsätzlich jährlich mit den Krankenkassen sein Jahresbudget zur… in den Jahren 2004 bis 2006 für Angebote der IV einbehalten. Dieser Zeitraum wurde durch das Vertragsarztrechts-Änderungsgesetz bis zum 31. Dezember 2008 verlängert.
  • Neben einzelnen Leistungserbringern und deren Gemeinschaften (zum Beispiel Arztnetze), Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren können auch Managementgesellschaften von Leistungserbringern Vertragspartner der Krankenkassen in Selektivverträgen sein.

Das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz baute 2007 die IV auch durch Einbezug der Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… weiter aus:

  • IV-Verträge sollen insbesondere auf eine bevölkerungsbezogene Flächendeckung der medizinischen Versorgung bezogen sein, zum Beispiel durch Versorgungsmodelle, die die Behandlung einer versorgungsrelevanten Volkskrankheit in einer größeren Region vernetzen.
  • Krankenhäuser werden im Rahmen der IV weiter für die ambulante Versorgung geöffnet, indem sie mit Krankenkassen Verträge über die ambulante Leistungserbringung bei hoch spezialisierten Leistungen, bei Leistungen zur Behandlung seltener Erkrankungen und bei Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen abschließen können.

Der Aufbau von IV-Einrichtungen kann durch den Innovationsfonds Das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz vom 16. Juli 2015 gibt dem Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) den… gefördert werden.

§§ 140 a-d SGB V, 92 b SGB XI