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Disease-Management-Programme (DMP)

Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke… für chronisch kranke Menschen. Ziel der DMP in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist es, den Behandlungsablauf und die Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… der Versorgung für diese Patienten zu verbessern. Durch eine strukturierte und kontinuierliche medizinische Betreuung sollen Folgeschäden vermieden und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten erhalten oder verbessert werden. Langfristig sollen durch die DMP auch Kosten, zum Beispiel für die Therapie von Spätfolgen, gesenkt werden.

Diagnostik und Therapie der DMP folgen den Kriterien der evidenzbasierten Medizin. Ein wesentlicher Baustein der Programme sind strukturierte, evaluierte und zielgruppenspezifische Schulungsprogramme, die den eigenverantwortlichen Umgang der chronisch Erkrankten mit ihrer Erkrankung unterstützen und die Adherence zu deutsch "Adhärenz", bezeichnet das Einhalten der von Arzt und Patient gemeinsam vereinbarten… erhöhen sollen. Eine bundesweit einheitliche elektronische Dokumentation der Behandlung unter Berücksichtigung des Datenschutzes bildet die Basis die fur medizinische Qualitätssicherung a) Qualitätssicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung: Vertragsärzte, Krankenhäuser und… und die Evaluation der Programme. Die Teilnahme an einem DMP ist für Versicherte, Ärztinnen und Ärzte freiwillig. Voraussetzung ist allerdings, dass sich chronsch kranke Menschen aktiv am DMP beteiligen. 

Den Anstoß für die Einführung von DMP in die GKV gab ein Gutachten des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… zur Über-, Unter- und Fehlversorgung aus dem Jahr 2000/2001. Im Jahr 2002 wurden mit einer Ergänzung des Sozialgesetzbuches V und mit dem Gesetz zur Reform des Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen Krankenversicherung die Voraussetzungen für die Entwicklung der DMP geschaffen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat seit 2002 folgende Indikationen für DMP ausgewählt: Diabetes mellitus Typ 2 (2003), Brustkrebs (2003), Koronare Herzkrankheit (2004), Diabetes mellitus Typ 1 (2005) sowie Asthma bronchiale und chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (2006). Im Juli 2009 ist zusätzlich ein Modul zur Behandlung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz eingeführt worden, das seit Juli 2010 ein verpflichtender Bestandteil des DMP Koronare Herzkrankheit ist. 2021 hat der GBA das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Das IGWiG wurde am 1. Juni 2004 nach dem Vorbild des National Institute for Health and Clinical… beauftragt, medizinische Leitlinien werden definiert als systematisch entwickelte Entscheidungshilfen für Ärzte und Patienten, die eine… für ein DMP für Menschen mit krankhaftem Übergewicht zu erarbeiten. Die detaillierten Anforderungen an das künftige DMP Adipositas beschließt der GBA bis zum 31. Juli 2023.

Bis Ende 2011 hat das Bundesministerium für Gesundheit Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist zuständig für die Politikbereiche Gesundheit,… (BMG) die vom GBA empfohlenen Inhalte der Programme als Änderungsverordnungen zur Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (RSAV) in Kraft gesetzt. Seit Inkrafttreten des Versorgungsstrukturgesetzes Anfang 2012 liegt die Regelungskompetenz für die DMP beim GBA. Nach einer Anhörung der relevanten Verbände erlässt der GBA die Anforderungen an die DMP in Form von Richtlinien Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) konkretisiert in Richtlinien mit Bindungswirkung für… . Das BMG kann diese Richtlinien innerhalb einer Frist von zwei Monaten beanstanden.

Die Umsetzung der DMP erfolgt durch die Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… auf der Basis von regionalen Verträgen mit den Leistungserbringern (Vertragsärzte und Krankenhäuser). Das Bundesversicherungsamt (BVA) prüft die Übereinstimmung der Verträge mit der Risikostrukturausgleichsverordnung. Seit Inkrafttreten des Versorgungsstrukturgesetzes Anfang 2012 werden die Programme durch das BVA grundsätzlich unbefristet zugelassen. Krankenkassen erstellen jährlich Qualitätsberichte. In diesen sind die Qualitätssicherungsmaßnahmen im Rahmen der DMP regional und kassenbezogen zusammenzufassen und dem BVA vorzulegen.

Die Krankenkassen sind verpflichtet, ihren Versicherten für DMP einen Wahltarif anzubieten. Sie können für die teilnehmenden Versicherten eine Prämienzahlung oder eine Zuzahlungsermäßigung vorsehen.

Mit Einführung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs zum 1. Januar 2009 wurden sämtliche Indikationen der bestehenden DMP in den Katalog der 80 berücksichtigungsfähigen Krankheiten aufgenommen. Die Morbiditätszuschläge für die berücksichtigungsfähigen Krankheiten werden seitdem unabhängig von der Teilnahme an einem DMP gewährt. Die DMP werden unabhängig davon im Rahmen der Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds Der Gesundheitsfonds wurde durch das 2007 verabschiedete GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz eingeführt.… berücksichtigt: So erhalten die Krankenkassen Zuweisungen zur Deckung der standardisierten Aufwendungen, die aufgrund der Entwicklung und Durchführung von DMP entstehen (sogenannte Programmkostenpauschale). Die Pauschale setzt sich aus arztbezogenen und kassenbezogenen Kosten zusammen; ihre Höhe wird jährlich neu vom Vorstand des GKV-Spitzenverbandes festgelegt.

§ 137 f, § 137 g, § 270, § 53 SGB V